Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1198 - Traumzeit

Titel: 1198 - Traumzeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erinnern würde!"
    Er stutzte und nahm dann einige Schaltungen vor. „Es sieht so aus, als hätte ich etwas gefunden", erklärte er kurz danach und deutete auf die ungefähre Mitte eines Bildschirms, der ein wahres Gewimmel von Ortungsreflexen abbildete. „Eine konstante Emissionsgröße. Das könnte ein Peilschiff sein."
    „Wenn du sicher bist, überspiele mir die Kursdaten!" erwiderte Rhodan. Lächelnd fügte er hinzu: „Und sage nicht wieder, du wärst mir keine große Hilfe! Meine schwachen Augen hätten in diesem Gewimmel von Reflexpunkten nicht den entdeckt, auf den es ankommt."
    Er musterte das riesige, rubinrot leuchtende Facettenauge, das sich halbkugelförmig aus der Stirn des Armadaprinzen hervorwölbte. Es war der einzige offenkundige Unterschied zwischen ihm und einem Menschen, abgesehen natürlich von der Armadaflamme, die stetig über der transparenten Wölbung seines Druckhelms schwebte.
    „Du weißt schon, was ich meine", gab Nachor zurück. „Hier hast du deine Kursdaten. Wir müssen mitten durch einen Pulk der Barbaren fliegen."
    Rhodan zuckte die Schultern und wies die Bordpositronik an, das Boot nach den überspielten Kursdaten durch den Pulk der Torkrotenschiffe und dicht an dem Peüschiff vorbei zu steuern. Er widerstand der Versuchung, die Kontrollen auf MANUELL zu schalten, obwohl er es sich zutraute, die Mini-Space-Jet heil durch den Barbarenpulk zu bringen. Aber das hätte seine ausschließliche Konzentration auf diese eine Aufgabe erfordert.
    Die Mini-Space-Jet änderte ihren Kurs und beschleunigte. Aber vorerst ließ sich nur an den Ortungsschirmen erkennen, dass sie einen Pulk aus Tausenden von Barbarenschiffen ansteuerte. Der Blick durch die transparente Kanzelwölbung zeigte weiterhin nichts außer dem alles durchdringenden Leuchten, das dem menschlichen Auge wesentlich mehr verbarg als offenbarte.
    Erst einige Minuten später huschte an Steuerbord ein schlanker Schemen vorüber, kurz darauf auch an Backbord. Sie befanden sich innerhalb des Pulks. Perry Rhodan sorgte sich dennoch nicht darum, dass die Barbaren sie entdeckten. Solange die Kraftstationen und Triebwerke ihrer Schiffe auf Hochtouren liefen, überlagerten ihre Emissionen die vergleichsweise schwachen Emissionen der Bootstriebwerke.
    Zudem war Rhodan sicher, dass die Torkroten sie auch im Fall einer zufälligen Entdeckung ignorieren würden. Die Silbernen wollten ihn im Loolandre haben, da konnten sie nicht zulassen, dass ihre Helfershelfer ihn abschossen.
    Die Mini-Space-Jet flog etwas langsamer, um die Ausweichmanöver im Innern des Pulks nicht in energetische Kraftakte ausarten zu lassen. Auf den Orterschirmen sah es aus, als kämen die Barbarenschiffe dicht wie Hagel. In Wirklichkeit waren die Abstände zwischen ihnen ausreichend. „Achtung!" sagte die wohlmodulierte Stimme der Bordpositronik. „Wir verlassen den Pulk in wenigen Sekunden. Das Peilschiff steht fünfeinhalb Lichtsekunden dahinter. Wenn wir unseren derzeitigen Kurs beibehalten, passieren wir es in rund dreißig Millionen Kilometern Entfernung."
    „Kurs ändern!" ordnete Rhodan an. „Mit geringer Geschwindigkeit in hunderttausend Kilometern Entfernung am Peilschiff vorbeifliegen!"
    „Verstanden", gab die Positronik zurück. „Warnung! Ein Vorbeiflug mit den befohlenen Werten zieht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Auffassung durch Fremdortung nach sich."
    „Das ist beabsichtigt", teilte Rhodan der Positronik mit.
    Ein letzter Schemen huschte über die Mini-Space-Jet dahin, dann zeigten die Ortungsschirme in unmittelbarer Nähe nur noch ein einziges Objekt an: das Peilschiff. Von den übrigen Barbarenpulks konnten nur die Massewerte erfasst werden.
    Plötzlich schraken Perry Rhodan und der Armadaprinz gleichzeitig auf. Die Ortung hatte sich mit einem schrillen Pfiff gemeldet. Auf einem der Orterschirme wurden nacheinander zwei bläulichweiße, trichterförmige Leuchterscheinungen abgebildet.
    Die beiden Männer in der Mini-Space-Jet wussten, was das bedeutete. Alle Raumschiffe mit Metagrav-Antrieb mussten von Zeit zu Zeit Energie „auftanken". Das geschah, indem sie mit Hilfe eines Aggregats namens Hypertrop den Hyperraum anzapften und Energie aus ihm zogen, um damit ihre Gravitraf-Speicher aufzuladen. War ein Hypertrop in Tätigkeit, entstand in der Umgebung des betreffenden Raumschiffs eine trichterförmige Leuchterscheinung, deren Ausdehnung und Farbe je nach Energiefluss variierte, in jedem Fall aber auf weite Distanz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher