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1197 - Der Psi-Schlag

Titel: 1197 - Der Psi-Schlag
Autoren: Unbekannt
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Slifgonewns Gesicht auf dem Bildschirm.
    „Parwondov!" rief Slifgonewn überrascht. „Ich dachte, du würdest dich im Armadaherz aufhalten."
    „Von dort komme ich", erwiderte Parwondov. „Wir suchen die Wettness-Transporter, aber unsere Ortung zeigt außer deinem Schiff nichts an. Kannst du uns weiterhelfen?"
    „Ich denke schon", sagte Slifgonewn. „Zwar hatte ich keinen Kontakt mit anderen Armadaschmieden, da meine Roboter einen bordinternen Krieg anzettelten, während ich unter einer Ganglienblockierung litt."
    „Eine Ganglienblockierung?" echote Parwondov erschrocken, denn diese spezifische Armadaschmiedkrankheit, deren Ursache völlig unbekannt war, wurde von allen Silbernen gefürchtet, weil jeder davon befallen werden konnte und dann für eine unbekannte Zeitspanne völlig handlungsunfähig war. „Ich hoffe, du hast dich wieder davon erholt."
    „So einigermaßen", erklärte Slifgonewn. „Leider haben sich meine Spezialroboter in der Zwischenzeit gegenseitig fast ausgerottet.
    Meine Produktionsanlagen laufen auf Hochtouren, um die Verluste zu ersetzen."
    „Dann ist es ja gut", schloß Parwondov dieses Thema ab. „Du sagtest, daß du uns helfen könntest, die Wettness-Transporter zu finden?"
    „Ich kann euch die ungefähre Richtung angeben, in die ihr fliegen müßt, um sie zu finden", sagte Slifgonewn. „Meine Funkanlage fing die Notrufe zweier Schiffe auf, die in der Nähe der Wettness-Transporter kollidiert waren. Anschließend ortete ich eine starke Explosion."
    „Woher weißt du, daß die Schiffe in der Nähe der Wettness-Transporter kollidieren?" erkundigte sich Parwondov beunruhigt.
    „Sie warnten in ihren Notrufen davor, die Wettness-Transporter anzufliegen", antwortete Slifgonewn. „Schiffspositroniken scheinen in ihrer Nähe negativ beeinflußt zu werden."
    „Dann muß die Abschirmung undicht sein", meinte Parwondov.
    „Wir müssen dennoch hinfliegen, denn wir brauchen die Wettness.
    Würdest du uns die Kursdaten überspielen?"
    „Ich bin bereit", sagte Slifgonewn.
    Nachdem die Kursdaten überspielt waren, richtete Parwondov schweigend den neuen Kurs ein und beobachtete danach auf den Ortungsschirmen, wie die SABANHIR zurückblieb und der Armadaschlepper durch die Helligkeit der Lichtsphäre auf das noch unsichtbare Ziel zuflog.
    Nach einiger Zeit brach Halmsew das Schweigen.
    „Meinst du nicht, daß es gefährlich ist, die Wettness-Transporter anzufliegen, wenn es ein Leck in der Abschirmung gibt, Parwondov?"
    „Natürlich ist es gefährlich", erwiderte Parwondov gereizt. „Wir können uns dennoch nicht von den Transportern fernhalten, denn wir brauchen die Wettness in der Notzentrale."
    „Dorlewn wird sicher alles tun, um das Leck abzudichten", warf Quartson ein. „Vielleicht existiert es schon nicht mehr, wenn wir dort ankommen."
    Parwondov ging nicht darauf ein. Er wußte, wie schwierig es war, ein Leck in einer Hyperdim-Abschirmung zu finden. Noch viel schwerer war es, das Leck genau zu analysieren, um daraus rechnerisch auf seine Ursache schließen zu können. Aber er war fest entschlossen, jedes Risiko einzugehen.
    Anderthalb Stunden später erloschen schlagartig alle Bildschirme der Ortung.
    Quartson, der die Ortungskontrollen bediente, schaltete fieberhaft und sagte dann tonlos: „Die Ortungspositroniken sind alle drei ausgefallen. Wir fliegen völlig blind."
    Parwondov streckte die Hände nach den Schaltungen der Steuerung aus, dann zog er sie wieder zurück. Mit zusammengepreßten Lippen starrte er durch die transparente Steuerkanzel nach draußen in die alles erfüllende Helligkeit. Doch außer der scheinbar unendlich großen „Außenwand" des Loolandre war nichts zu erkennen.
    „Willst du nicht wenigstens etwas Fahrt wegnehmen?" erkundigte sich Halmsew zaghaft. „Wir fliegen rund achtzig Prozent Licht.
    Wenn vor uns plötzlich ein Objekt auftaucht, können wir bei dieser Geschwindigkeit nicht mehr ausweichen."
    „Ein Grund mehr für dich, endlich Funkkontakt herzustellen", erwiderte Parwondov.
    „Ich versuche es ja ständig", gab Halmsew zurück. „Aber es kommen nur Störgeräusche herein. Im Hyperraum toben gigantische Entladungen."
    „Dann solltest du es mal mit Normalfunk versuchen", erklärte Parwondov ironisch.
    „Bei der Geschwindigkeit...", erwiderte Halmsew.
    Parwondov sah ein, daß der Einwand berechtigt war. Falls sie eine Normalraum-Funkverbindung zu einem vor ihnen stehenden Raumschiff erhielten, würden sie Sekunden später bereits dort
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