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1197 - Der Psi-Schlag

Titel: 1197 - Der Psi-Schlag
Autoren: Unbekannt
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mit dem Weidenburn nicht gerechnet hatte. Das Kollektivwesen war in den Sog einer unbekannten Kraft geraten und faktisch aus dem Zentrumssektor hinauskatapultiert worden.
    Zwar hatte es sich damit einem erneuten Zugriff der Silbernen entzogen, aber es trieb durch eine wechselnde Umgebung einem Ungewissen Schicksal entgegen, vor dem sich das Kollektivbewußtsein ebensosehr fürchtete wie zuvor vor der Zersplitterung.
    Darüber war Eric Weidenburn ernstlich besorgt, denn die neue Furcht blockierte seine Einflußnahme auf das Kollektivbewußtsein und machte ihn zu einem hilflosen Beobachter des Geschehens.
    Er schöpfte erst neue Hoffnung, als das .Kollektivwesen erneut in eine Art Energiefeld geriet und sich im nächsten Augenblick in einer anderen Umgebung befand: in der Mitte einer kugelförmigen, zirka drei Kilometer durchmessenden Anordnung riesiger Aggregate, deren Oberflächen das auch hier herrschende, alles durchdringende Leuchten brachen und reflektierten.
    Er sah das alles nicht mit eigenen Augen, denn er besaß keine mehr, da er physisch in das Kollektivwesen aufgegangen war. Es waren dessen Sinne, mit denen er die Umgebung wahrnahm, aber die geistige Verarbeitung dieser Wahrnehmungen war individuell geblieben - im Gegensatz zu seinen Leidensgenossen, die auch geistig miteinander verschmolzen waren.
    Deshalb hatte er keinen Anteil an der neuerlichen Welle von Furcht, die das Kollektivwesen durchlief, als sich von den Aggregaten halbtransparente Röhren zu dem Kollektivwesen schoben, die Transporthülle durchbohrten und sich gleich Sonden in den wurmförmigen Plasmakörper senkten. Was immer die Aggregate mit dem neuen Ordoban anstellen würden, es geschah zweifellos nicht im Sinn der Armadaschmiede -und alles, was sich gegen die Ziele der Armadaschmiede richtete, konnte sich letzten Endes nur positiv auswirken.
     
    2.
     
    Unruhig musterte Perry Rhodan den großen Bildschirm in der Zentrale der BASIS. Die für menschliche Augen aufbereitete Computerdarstellung zeigte unverändert die im alles durchdringenden Licht schwimmenden, rätselhaften Strukturen des Loolandre. Davor spannte sich gleich dem Ausschnitt eines Asteroidenrings ein breiter und tiefgestaffelter Streifen zahlloser roter Lichtpünktchen: die rund 900000 Einheiten der Barbarenwellen, die der Galaktischen Flotte und der Expeditionsflotte des Herzogtums von Krandhor den Weg zum Loolandre versperrten.
    Es war erst zehn Tage her, daß die vereinten Flotten in der Lichtsphäre vor dem Loolandre angekommen waren, aber in Rhodans Bewußtsein lag dieser Zeitraum fast eine halbe Ewigkeit zurück. Daran war die relative Untätigkeit schuld, zu der der Sperriegel der Barbarenwellen ihn und seine Raumfahrer gezwungen hatte.
    Natürlich hatte er nicht nur abgewartet. Zweimal war er selbst mit einer Space-Jet bis zum Loolandre vorgestoßen. Zwar hatten die in diesem Raumsektor wirkenden fremdartigen physikalischen, hyperphysikalischen und psionischen Kräfte es ihm verwehrt, Kontakt mit der SOL aufzunehmen und Genaueres über die Verhältnisse im Loolandre selbst zu erfahren, aber es war ihm beim letzten Einsatz wenigstens gelungen, ein aus Zyita Ivory, Scoutie und Helen Almeera bestehendes Kontaktkommando der SOL zu bergen.
    Durch diese drei Raumfahrer hatte er erfahren, daß Atlan und der Krane Tomasori sich in der Gewalt der Armadaschmiede befanden, die sich offenbar bereits im Armadaherzen eingenistet hatten und eifrig darum bemüht waren, ihr Ziel, die Macht im Armadaherzen und damit die Kontrolle über die Endlose Armada, zu erreichen. Es hatte sich außerdem bestätigt, was der Meisterpilot Andrew Denkbar bereits zuvor einigen Ortungsergebnissen entnommen hatte: Die SOL war durch zehntausend Barbarenschiffe bewacht und isoliert.
    Den vereinten Flotten aber waren die Hände gebunden. Die Formation der Barbarenwellen bewies eindeutig, daß sie eine weitere Annäherung an den Loolandre verhindern sollten. Es wäre sinnlos gewesen, sich auf eine gewaltsame Auseinandersetzung mit dieser erdrückenden Übermacht einzulassen.
    Rhodans zur Zeit einzige Hoffnung stellten die Gruppen der Loolandre-Patrouille dar, die im Rahmen der „Operation Winzling" gestartet waren, um die Verhältnisse im Armadaherzen zu erkunden.
    Insgesamt elf Zweier-Teams waren es gewesen, die versucht hatten, in kleinsten Raumfahrzeugen die Blockade zu durchbrechen. Sechs davon hatten es nicht geschafft und waren schon vor einigen Tagen mehr oder weniger ramponiert
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