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1196 - Die Macht der Druidin

1196 - Die Macht der Druidin

Titel: 1196 - Die Macht der Druidin
Autoren: Jason Dark
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meines Rovers schließlich, auch wenn es noch verdammt finster war.
    Ich lebte!
    Und plötzlich musste ich lachen, auch wenn diese Lachstöße wieder neue Schmerzen in meinem Kopf produzierten. Aber es war einfach menschlich. Die Erleichterung kam über mich. Ich war dem Tod im letzten Moment von der Schippe gesprungen und erinnerte mich wieder an die verdammte Angst, die mich im Griff gehabt hatte.
    Hinter mir lagen schreckliche Minuten. Oder waren es Stunden? Mit der Zeitrechnung hatte ich so meine Probleme. Mühevoll hob ich den linken Arm an, um auf das Zifferblatt meiner Uhr zu schauen. Nach zwei erfolglosen Versuchen sah ich die Zahlen deutlicher und stellte fest, dass Mitternacht bereits seit einer Stunde vorbei war. Es ging auf die zweite Morgenstunde zu.
    Ein leiser Fluch rutschte über meine Lippen, während ich zugleich darüber nachdachte, wie lange ich wohl bewusstlos in meinem Fahrzeug gelegen hatte.
    Das Haus jedenfalls hatte ich noch vor Mitternacht betreten, und damit war ich beim Thema, denn nach dieser Feststellung kehrte die Erinnerung zurück.
    Das Glatteis. Die vier Sargträger. Das einsame Haus. Dann die Todesangst. Die Frau - und jetzt lag ich wieder in meinem Rover, in den man mich geschafft hatte.
    Es war verdammt viel passiert, ich jedoch hatte wenig dazu beigetragen und fühlte mich wie ein Versager. Auch wenn das nicht so stimmte, denn gegen vier bewaffnete und zu allem entschlossene Männer anzukommen, war so gut wie ausgeschlossen.
    Ich hatte überlebt. Nur nicht aus eigener Kraft. Dass ich hier relativ unbeschadet lag, verdankte ich einzig und allein dem Einsatz einer mir unbekannten Frau.
    Wer war sie? Eine Verbündete? Eine Freundin? Eine Samariterin? Nein, so schätzte ich sie nicht ein. Sie war jemand, auf den die vier Männer hörten, und so stufte ich sie als deren Anführerin ein.
    Mein Tod hätte ihr normalerweise nichts bedeutet. Sie hatte mich auch nicht aus lauter Menschenfreundlichkeit gerettet. Ich erinnerte mich an ihre letzten Worte. Da hatte sie mir erklärt, dass sie sich auf mich freuen würde. Also würde es nicht bei dieser einen Begegnung bleiben, das hielt ich mal fest.
    Nicht nur sie war mir in Erinnerung geblieben, sondern auch ihr Parfüm. Einen derartig intensiven Geruch hatte ich noch bei keiner Marke wahrgenommen. Noch jetzt schwebte er durch meine Nase.
    Ich hatte sogar den Eindruck, ihn auf der Zunge zu schmecken.
    Durch die Scheiben konnte ich so gut wie nichts erkennen, denn sie waren in der Zwischenzeit fast zugefroren. Das war also nichts. Aber ich ging davon aus, dass mein Rover noch immer an der gleichen Stelle stand.
    Um das herauszufinden, musste ich mich erheben. Es klappte, aber ich fühlte mich dabei wie ein alter Mann, der mit seinem gesamten Körper Schwierigkeiten hat. An ähnliche Situationen war ich gewöhnt. Auch im Kopf explodierten die Schmerzen wieder, und den Schwindel konnte ich kaum unterdrücken.
    Ich umklammerte den unteren Teil des Lenkrads mit meiner rechten Hand und zog mich an ihm wie an einer Reckstange so hoch, dass ich schließlich normal hinter dem Steuer saß und auf die Scheibe schaute.
    Die Landschaft war die gleiche geblieben. Demnach stand ich noch immer an der gleichen Stelle.
    Ob ich mich darüber freuen sollte, wusste ich nicht, aber ich hatte immerhin so etwas wie einen Anhaltspunkt.
    Es ging mir noch immer nicht besonders gut. Die Schmerzen wollten nicht verschwinden. Ein Freund von Tabletten bin ich nicht. Für gewisse Situationen lagen aber immer welche im Handschuhfach parat. Ich öffnete es, und diese Bewegungen ließen die Schmerzen wieder stärker im Kopf hochzucken.
    Mit einem sicheren Griff hatte ich sie gefunden. Es war ein Mittel gegen Kopfschmerzen, das sehr schnell helfen sollte. Genau das brauchte ich jetzt.
    Eine Flüssigkeit hatte ich nicht zur Hand, und so zerkaute ich sie und schluckte sie runter. Danach tastete ich mich selbst ab. Man hatte mir die Beretta gelassen und auch das Kreuz. Für keinen waren die Dinge interessant gewesen.
    Das sollte verstehen, wer wollte, ich hatte damit meine Schwierigkeiten. Nur kannte ich nicht die Pläne der Unbekannten. Ich ging davon aus, dass sie ihr Versprechen einhalten und mich noch mal treffen würde.
    Getroffen worden war ich unter anderem auch am Kopf. Oberhalb der Stirn. Dort hatte die Wucht des Aufschlags eine Beule hinterlassen, und auch die Haut war aufgeplatzt.
    Wie ging es jetzt weiter?
    Ich hätte den Wagen starten und nach Hause fahren müssen.
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