Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1196 - Die Macht der Druidin

1196 - Die Macht der Druidin

Titel: 1196 - Die Macht der Druidin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wuchtiger Klotz mit einem hellen Auge in der Mitte. Das Licht drang nur sehr schwach aus der unteren Etage ins Freie, und sein Schein fiel auch nicht weit. Er erreichte nicht mal den Wagen.
    Einen Weg gab es hier nicht. Ich spazierte quer durch das Gelände auf mein Ziel zu.
    Stimmen hörte ich nicht. In dieser kalten Nacht herrschte eine schon gespenstische Stille. Es gab auch keinen Wind. Nur die Kälte drückte, und das störte mich nicht weiter.
    Das Gras blieb auch weiterhin gefroren, und ich war vorsichtiger, je näher ich dem Haus kam.
    Auch jetzt hörte ich keine Stimmen. Man hielt sich zurück. Das einsame Licht drang aus zwei Fenstern. Auf dem Dach sah ich einen stummelartigen Kamin in die Höhe ragen, aus dem allerdings kein Rauch quoll. Mittlerweile war ich so nahe herangekommen, dass mir auch die Tür auffiel. Sie war recht breit, und man hatte sie nicht geschlossen.
    Aber sie war so weit zugefallen, dass sie mir keinen perfekten Blick in das Haus erlaubte. Ich sah nur einen Ausschnitt, und in dem bewegte sich nichts.
    Ich wartete ab. Mal schaute ich zu dem geparkten Wagen hin, dann wieder zum Haus. Die Männer kehrten nicht zurück. Ich hörte auch keine Stimmen. Die Prozedur im Innern musste behutsam über die Bühne gehen. Als hätten die Leute etwas zu verbergen.
    Das konnte gut sein. Mein Misstrauen war stärker geworden, obwohl es dafür keinen Grund gab. Ich stand auf ziemlich freier Fläche. Wer gute Augen hatte und jetzt aus dem Fenster schaute, der musste mich einfach sehen.
    Sicherheitshalber schaute ich an der Fassade hoch. Die Fenster waren dunkel. So war auch nicht zu erkennen, ob sich dahinter etwas oder jemand bewegte.
    Ein Gefühl der Unsicherheit überkam mich. Ich war ziemlich nahe an das Ziel herangekommen und überlegte, ob ich das Haus tatsächlich betreten sollte. Ich hatte keinen Grund. Wenn man mich erwischte, musste ich mir schon eine gute Ausrede einfallen lassen.
    Der Verstand riet mir davon ab. Mein Gefühl allerdings stand in krassem Gegensatz dazu. Ich gehöre zu den Menschen, die gern auf Gefühle hören und so wollte ich auch diesmal handeln. Ich war damit des Öfteren gut gefahren, auch wenn mich meine Aktionen immer wieder in Schwierigkeiten und lebensgefährliche Situationen gebracht hatten. Aber das gehört dazu.
    Der Leichenwagen stand ebenfalls in der Nähe. An ihm und darin bewegte sich nichts. Es war ein ziemlich großes Fahrzeug, mehr ein Van. Klar, wer vier Menschen und eine Ladung transportierte, konnte keinen Wagen mit normaler Größe fahren.
    Mit ein paar kleinen, aber schnellen Schritten ging ich weiter und blieb im Schatten des Leichenwagens stehen.
    Durch die hinteren Fenster gelang mir kein Blick in das Innere, weil sie geschwärzt waren. Deshalb schlich ich zur Fahrerseite und schaute von dort hinein.
    Niemand hielt sich im Fahrzeug auf. Leere Sitze, auf einem lag nur ein Handy.
    Die Männer hatten ihr Fahrzeug nicht abgeschlossen, und ich hatte keine Lust, eine der Türen zu öffnen. Mit wiederum kleinen Schritten bewegte ich mich um das Fahrzeug herum und ging dann ohne Umschweife den Rest des Weges auf das Haus zu.
    An der Mauer blieb ich stehen. Der Atem dampfte vor meinen Lippen. Ich spürte sogar die Kälte der Mauer, obwohl ich eine dicke Jacke trug.
    Drei Schritte, und ich war an der Tür. Das Licht drang zwar als Streifen nach draußen, aber es floss nicht außen an der Mauer hoch, sodass es mir unmöglich war, ein Schild zu erkennen, auf dem der Name der Person stand, die hier verstorben war.
    Mir fiel noch etwas auf. Bei diesem Haus gab es keinen Garten. Seine Umgebung war nicht durch Menschenhand gepflegt oder kultiviert worden. Es stand einfach nur mitten im Gelände.
    Wer lebte hier? Wer hatte hier gelebt?
    Ich hatte keine Ahnung, aber ich wollte es wissen. Jetzt stärker als noch vor wenigen Minuten, und deshalb riskierte ich es, drückte die Tür weit genug auf und trat mit einem langen Schritt über die Schwelle hinweg.
    Stille empfing mich. Wenn hier tatsächlich jemand gestorben war, dann konnte ich auch von einer Todesstille sprechen. Kein Laut, kein Knistern, kein Knarren, kein Flüstern und auch kein Schluchzen oder Weinen. Ich hatte den Eindruck, in einem Geisterhaus zu stehen und eben von diesen Geistern umgeben zu sein.
    Vor mir lag ein kurzer Flur, in dem kein Licht brannte. Aber hinter ihm gab eine Lampe Helligkeit ab, und sie reichte aus, um auch einen Teil des Flurs zu beleuchten. Er war mit braunroten Steinplatten belegt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher