Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1196 - Die Macht der Druidin

1196 - Die Macht der Druidin

Titel: 1196 - Die Macht der Druidin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Ins Bett liegen, versuchen zu schlafen.
    In meinem Zustand war die Fahrerei schon ein Risiko, vor dem ich zurückschreckte. Außerdem ging mir etwas anderes durch den Kopf.
    Das Haus ließ mich einfach nicht los. Es war zudem nicht so weit entfernt, sodass ich es auch als leicht geschwächter Mensch ohne Schwierigkeiten erreichen konnte. Es trieb mich dahin. So reinzulegen, das machte man kein zweites Mal mit mir. Jetzt war ich gewarnt und würde entsprechend auf der Hut sein.
    Ich merkte, dass die Tabletten wirkten. Die Schmerzen waren noch vorhanden, aber viel gedämpfter.
    Meine Sinne waren wieder geschärft.
    Ich roch…
    Parfümgeruch! Verdammt, er verflüchtigte sich einfach nicht. Er war nochìmmer vorhanden, als stünde die Frau, die ihn verströmte, direkt neben mir.
    Wieso?
    Ich dachte nach, und während ich das tat, fiel mein Blick auf den Beifahrersitz.
    Dort lag ein kleines Rechteck, ein fremder Gegenstand, den ich bisher noch nie in meinem Wagen gesehen hatte.
    Mit den Fingern klaubte ich ihn hoch und hielt eine Visitenkarte in der Hand. Sie strömte den Parfümgeruch aus, der mich in diesen Augenblicken jedoch nicht interessierte.
    Viel wichtiger war der Name darauf. In einem blutigen Rot auf schwarzem Untergrund.
    MONA
    Mit diesem Namen konnte ich nichts anfangen. Wer war Mona?
    Okay, die Frau, die mich gerettet hatte. Doch welche Absichten verfolgte sie? Ich hätte ein Feind sein müssen. Sie wäre froh gewesen, mich tot zu sehen.
    Es stimmte nicht. Sie hatte mich gerettet. Und hatte nicht auch einer der Männer ihren Namen ausgesprochen?
    Hinzu kam der Geruch des Parfüms. So unwahrscheinlich intensiv. Zugleich auch alt. Damit meinte ich nicht einen alten Geruch irgend eines Mittels, das zu lange in einer offenen Flasche oder einem geöffneten Tiegel gestanden hatte, mir ging es um den Duft selbst. Er kam mir alt vor und müde im übertragenen Sinne. Die Parfüms, die vor hundert und mehr Jahren kreiert worden waren, passten einfach nicht mehr in die heutige Zeit hinein. Ein starkes Parfüm mit alten Gerüchen.
    Warum hatte sie mir die Karte überlassen, die genau diesen Geruch ausströmte? Wollte sie mir damit einen Tipp geben und andeuten, dass sie ebenfalls aus einer längst vergangenen Zeit stammte?
    Das konnte sein. Mona wollte, dass die Spur von mir zu ihr nicht abriss. Sie war darauf erpicht, dass ich sie fand. Und wenn das stimmte, dann musste sie mich auf irgendeine Weise erkannt haben.
    Dann war ich für sie gar nicht mal so fremd und unbekannt.
    Es wurde spannend, und ich gehörte nicht zu den Menschen, die einer derartigen Auseinandersetzung aus dem Weg gingen.
    Die Theorie war die eine, die Praxis die andere Seite. Wenn ich mit mir selbst ins Gericht ging, und das tat ich jetzt, standen auf meiner Seite nicht unbedingt viele Pluspunkte. Als fit konnte ich mich nicht bezeichnen. Man hatte mich ziemlich fertig gemacht. Kam es zu einer weiteren Auseinandersetzung, dann würde ich vielleicht wieder das Nachsehen haben.
    Aber ich wollte nicht aufgeben. Dazu war ich nicht der Typ. Jetzt nach London und zu meiner Wohnung fahren, traute ich mir nicht so richtig zu. Ich musste etwas unternehmen, und das Haus lag nur eine Steinwurfweite entfernt.
    Also hingehen und nachforschen.
    Aus Schaden wird man klug. Daran musste ich denken, als ich mein Handy aus der Tasche zog. Es war zwar eine unmenschliche Zeit, jetzt jemand anzurufen, aber mein Freund und Kollege Suko würde das verstehen.
    Ich tippte die Zahlen ein, der Ruf ging auch durch, und Shao würde ebenfalls aus dem Schlaf gerissen werden.
    Schon nach recht kurzer Zeit meldete sich mein Freund. Sukos Stimme klang fast wie immer, hellwach und aufmerksam.
    »Du, John?«
    »Ja. Wer sonst?«
    »Ärger?«
    Er kannte mich gut genug, und so konnte ich auch das leise Lachen nicht unterdrücken. »Wenn ich dich um diese Zeit anrufe, dann nicht, um zu fragen, ob du gut geschlafen hast. Ich stecke in kleinen Schwierigkeiten, die großen liegen bereits hinter mir, aber das hat nichts zu sagen. Jedenfalls könnte ich Hilfe gebrauchen.«
    »In Ordnung, Alter, worum geht es?«
    Er bekam seinen Bericht. Ich fasste mich knapp, blieb aber präzise beim Thema. Wir waren es gewohnt, uns gegenseitig zu unterrichten und wir wussten beide, dass wir Unterbrechungen nicht mochten. So hörte Suko auch zu, bis ich den Bericht mit einem langen Seufzer beendete. Es hatte mich schön angestrengt und in meinem Kopf wieder für leichte Schmerzen gesorgt.
    »Das stimmt alles,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher