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1196 - Die Macht der Druidin

1196 - Die Macht der Druidin

Titel: 1196 - Die Macht der Druidin
Autoren: Jason Dark
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John?«
    Ich lachte gegen die halb zugefrorene Scheibe. »Geträumt habe ich das nicht.«
    »Willst du tatsächlich noch mal zurück in das Haus?«
    »Ja, ich sage dir das nur, damit du weißt, wo du mich finden kannst, falls ich in einigen Stunden nicht zurück bin.«
    »Oder auch nicht.«
    »Kann sein.«
    »Dann werde ich kommen!«
    Er drängte mich dazu, ihm den genauen Standort durchzugeben, was ich auch tat.
    »Ich beeile mich, John.«
    »Denk daran, dass es glatt sein kann.«
    Er sagte noch etwas, aber mehr zu Shao gewandt, die sicherlich zugehört hatte, dann war unser Gespräch vorbei, und ich atmete zunächst tief durch.
    Es ging mir besser. Zumindest innerlich. Ansonsten fühlte ich mich recht malade, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen. Es war mein Job, mich den Mächten der Finsternis zu stellen, egal, wie sie auch auftraten.
    Es war wirklich kalt im Rover. Trotz der dicken Kleidung fror ich. Ich brauchte deshalb unbedingt Bewegung und öffnete langsam die Fahrertür.
    Den Unterschied in der Kälte spürte ich kaum. Aber das Wetter hatte sich schon verändert. Die Sterne am dunklen Himmel waren kaum noch zu sehen. Von Westen her waren Wolkenschleier aufgezogen und nahmen den Gestirnen den Glanz.
    Ich schloss die Tür.
    Ein erster Rundblick.
    Keine Gefahr, keine anderen Menschen, keine Veränderung in der unmittelbaren Umgebung.
    Ich war allein.
    Und so machte ich mich wieder auf den Weg…
    ***
    Der Leichenwagen war verschwunden. Ich hatte auch nicht mehr damit gerechnet, ihn zu sehen.
    Schließlich waren die vier Männer gekommen, um einen fünften abzuholen. Einen Toten, in dessen Hals drei Mikado-Stäbe steckten.
    Für mich waren es Mikado-Stäbe. Warum sie tatsächlich in den Hals hineingebohrt worden waren, blieb für mich ein Rätsel. Einen Menschen so zu töten, war nicht normal.
    Der letzte Schlag gegen den Kopf hatte mein Gedächtnis und mein Denkvermögen nicht beeinträchtigt. Sehr lange brauchte ich nicht nachzudenken. So wie die Stäbe im Hals angeordnet waren, erinnerte mich das an etwas, das eigentlich mehr nach Afrika und in die Karibik hineinpasste.
    Voodoo!
    Es gab Schamanen, Medizinmänner, Zauberer, wie auch immer, die den Voodoo-Zauber beherrschten. Sie stachen Nadeln in Puppen, die einen Feind symbolisieren sollten. Die Schmerzen, die die Puppen empfanden, wurden dann auf die Person übertragen, welcher der Voodoo-Zauber galt.
    Durch das Gehen ging es mir besser. Die Kälte und die damit verbundene Steifheit waren aus meinen Gliedern verschwunden.
    Vor meinen Augen erschienen auch die anderen Häuser. Sie standen alle allein und die Abstände zwischen ihnen waren sehr groß. Hier konnte jeder Bewohner sein eigenes Leben führen. Nicht alle Menschen lagen im tiefen Schlaf, denn hinter einigen Fenstern schimmerte Licht. In der freien und saukalten Natur befand ich mich allein. Und ich erlebte, dass die Feuchtigkeit zunahm. So hatten sich erste dünne Nebelschleier gebildet, die über den Boden krochen und aussahen, als wären die Geister irgendwelcher Toter aus der feuchten und hart gefrorenen Erde gestiegen.
    Es gab auch Wege oder Zufahrten, die zu den einzelnen Häusern führten. Allerdings nicht hier, sondern an der vorderen Seite der Häuser. Dort lief auch eine Straße entlang, die ich nicht hatte zu nehmen brauchen. Ich war eine kleine Abkürzung gefahren. Hätte ich es nicht getan, wäre mir das alles erspart geblieben. Aber so ist nun mal das Leben.
    Ich erreichte den Eingang, ohne dass etwas passierte. Diesmal betrat ich ihn nicht sofort. Zunächst zog ich meine Waffe und prüfte nach, ob man sie nicht entladen hatte. Nein, die fünfzehn Schuss Munition steckten noch im Magazin. Seit kurzem trug ich eine neun Millimeter Beretta bei mir, versehen mit diesem größeren Magazin, was sehr von Vorteil war.
    Ich blieb vor der Tür stehen und sah sofort, dass sich die anderen nicht mal die Mühe gemacht hatten, sie abzuschließen. Sie stand sogar spaltbreit offen, aber man hatte das Licht ausgeschaltet. Im Haus musste es stockfinster sein.
    Mit der Fußspitze drückte ich die Tür nach innen. Ich schaute zu, wie sie aufschwang, was nicht ohne Geräusche ablief, sodass ich auf eine Reaktion wartete, die jedoch nicht erfolgte. Entweder waren die Leute mit der Leiche verschwunden oder sie hielten sich in der Dunkelheit des Hauses verborgen.
    Ich betrat das Haus.
    Die Mündung der Beretta zielte ins Leere. Es war auch nichts zu hören, nur etwas zu riechen, denn Monas
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