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1195 - Krisenherd Andro-Beta

Titel: 1195 - Krisenherd Andro-Beta
Autoren: Unbekannt
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Ist das etwas Besonderes?"
    „Ich denke schon. Synchrotron-Strahlung entsteht durch sogenannte relativistische Elektronen", erläuterte Reginald Bull. „Diese bewegen sich mit annähernder Lichtgeschwindigkeit in einer schraubenförmigen Bahn um Magnetfeldlinien und strahlen dabei Photonen tangential zur Bahn ab."
    „Synchrotron-Strahlung verteilt sich im allgemeinen auf einen breiten Frequenzbereich und ist polarisiert", fügte Taurec hinzu. „Daß die Strahlung in wechselnder Stärke kommt, ist mehr als ungewöhnlich. Schwankungen sind zwar nicht anomal, jedoch nicht in diesem Maß. Und dann ist da noch etwas. Wir können es uns nicht erklären. Vermutlich geht es um psionische Impulse. Diese sind, wenn nicht alles täuscht, für die Aggressivität verantwortlich, die ich nicht nur bei euch beobachte, sondern die auch das Leben der Tefroder völlig durcheinanderbringen dürfte."
    „Ihr beiden seid nicht aggressiv, wie?" fragte Kelly Bo und deutete auf Taurec und Vishna.
    „Wir spüren es auch", erwiderte der Kosmokratin.
    „Aber nicht so wie wir?"
    „Nein."
    Kelly Bo seufzte.
    „Es ist verdammt lange her, daß ich normalen Menschen begegnet bin. Menschen wie du und ich."
    Bully lachte.
    „Wir sind gar nicht so anders, wie du glaubst."
    „Aus deiner Sicht vielleicht. Von mir aus sieht es nicht so aus."
    „Du wirst dich daran gewöhnen", lächelte Vishna. „Vergessen wir aber nicht, um was es geht. Die Synchrotron-Strahlung."
    „Ach, ja", erwiderte der Biologe. „Was ist damit?"
    „Wenn unsere Vermutung richtig ist, daß mit dieser Strahlung auch psionische Impulse ausgestreut werden, dann muß mitten in dem Gebiet, in dem wahrscheinlich ein neuer Stern entsteht, ein Lebewesen existieren."
    „Ich verstehe", entgegnete Kelly Bo. „Daß ich nicht schon selbst daran gedacht habe!
    Die psionischen Impulse kommen ganz sicher nicht von einer Maschine, denn so etwas hat es bisher noch nicht gegeben."
    „Das ist es, was ich betonen wollte", bemerkte Vishna. „Wenn wir es mit einem Lebewesen zu tun haben, können wir wahrscheinlich etwas gegen die PSI-Strahlung unternehmen."
    Taurec ging zu den Instrumenten und kontrollierte sie.
    „Bisher ist es uns nicht gelungen, die PSI-Strahlung objektiv nachzuweisen", sagte er.
    „Wir sind aber sicher, daß es sie gibt. Wir spüren sie ja schließlich. Und nicht nur das. Sie wird ständig stärker. Das läßt die Vermutung zu, daß dieses Lebewesen sich in einer raschen Entwicklung befindet."
    „Wie die Sonne", ergänzte Kelly Bo. Er blickte die anderen fragend an, legte sich dann aber die Hand an den Kopf. „Au, verdammt. Nein. Natürlich nicht. Das paßt nicht zusammen. Die Sonne entsteht unendlich langsam. In Millionen von Jahren. Die psionische Strahlenquelle aber scheint schnell zu wachsen und an Qualität zu gewinnen."
    „Genau das ist es", lobte Taurec. „Schlägt da bei unserem Exo-Biologen nichts an? Fühlt er sich nicht an irgendein Lebewesen erinnert, das ihm im Rahmen seiner Arbeiten begegnet ist?"
    „Der Exo-Biologe muß passen", ging Bo auf den Ton des Kosmokraten ein.
    „Schade", bedauerte Vishna. Sie wandte sich den Instrumenten zu und drückte einige Tasten. Plötzlich hallten die Stimmen von Tefrodern aus den Lautsprechern.
    „Wir empfangen die Nachrichten eines Senders", erklärte sie. „Wir zapfen einen Satelliten an."
    „Auf dem Planeten scheint die Hölle los zu sein", erkannte Bully.
    „Auf jeden Fall scheinen chaotische Verhältnisse zu herrschen", bestätigte die Kosmokratin. Sie nahm einige Schaltungen vor, und auf einem der Bildschirme erschienen die Bilder, die von einer Nachrichtenstation des Planeten Anzendet ausgestrahlt wurden. Es waren erschreckende Bilder.
    „Zwischen den beiden Städten Camag und Bothlink sind offene Kämpfe ausgebrochen", berichtete ein Reporter. „Bei dem bewaffneten Konflikt hat es bereits zahlreiche Tote und Verletzte gegeben. Anlaß für den Streit ist die Auseinandersetzung um das Recht, Werbeflächen am Rand der Gleiterstraße zu errichten, die beide Städte miteinander verbindet."
    Der Sender brachte Bilder von Männern und Frauen, die nahezu pausenlos mit Energiestrahlern auf Ziele feuerten, die nicht im Blickfeld der Kamera lagen, von brennenden Häusern, abstürzenden Antigravleitern und von der flüchtenden Bevölkerung, von Priestern, die sich dem Chaos ebenso verzweifelt wie vergeblich entgegenstemmten, und von Bildjournalisten, die miteinander um die schrecklichsten Bilder
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