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1186 - Dekalog der Elemente

Titel: 1186 - Dekalog der Elemente
Autoren: Unbekannt
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auch die Hochrechnung ergeben", sagte er niedergeschlagen. „Es wäre eine Katastrophe, das Volk zu diesem Zeitpunkt zu befragen und es entscheiden zu lassen. Es ist nicht genügend über die Hintergründe aufgeklärt. Es genügt nicht, die Gataser darauf hinzuweisen, dass alles zu einem großen kosmischen Plan gehört. Wir brauchen mehr Informationen über die Hintergründe, Argumente, die jedermann versteht."
    „Ist das dein Problem, Ume?"
    Er nickte so heftig, dass sich sein langer Hals bis an die Grenze des Möglichen durchbog. „Blockwahrer Kizem Yib drängt auf eine solche Volksabstimmung. Er glaubt, unserem Volk einen guten Dienst zu erweisen, wenn der Endlosen Armada die Durchreise verwehrt wird. Dabei würde er damit genau das erreichen, was die negativen Kräfte bezwecken. Soviel ist klar."
    „Wenn du meinst, dass wir die Endlose Armada erdulden müssen, dann bin ich deiner Meinung, Ume", sagte sie. „Gute, naive Kala, leider bist du nicht wirklich das Volk", sagte er. „Es wäre an der Zeit, dass endlich jemand kommt, der uns sagt, worum es wirklich geht. Im Innersten bin ich selbst nicht überzeugt. Aber dafür weiß ich, dass es zu einer Wiederholung der Geschehnisse wie bei den Hanen und den Karr nicht kommen darf. All die vielen Schiffe, die uns die GAVÖK und die anderen geschickt haben, sollen zur Abwehr der negativen Kräfte dienen, die uns bedrohen."
    Er unterbrach sich, als er einen Impuls seiner Id-Karte empfing. „Darf ich?" Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er zu Kalas Monitor und steckte seine Erkennungskarte in den dafür vorgesehenen Schlitz.
    Gleich darauf erhellte sich der Bildschirm, und Blockwahrer Noeci Jelmün erschien darauf, er war einer der Sieben von Umes Block und sein engster Vertrauter. „Du wirst es nicht glauben, Ume", berichtete er mit sich überschlagender Stimme, „aber Reginald Bull ist unterwegs nach Gatas. In seiner Begleitung befinden sich drei weitere gewichtige Persönlichkeiten. Ich glaube, jetzt bekommen wir die Informationen, um Kizems Wahnsinnstat zu verhindern."
    „Ich bin schon unterwegs", sagte Ume.
    Kala sah ihm verloren nach. Es war nicht das erstemal, dass er grußlos davon stürmte, um wichtigen Regierungsgeschäften nachzugehen.
     
    *
     
    „Wenn die Signalflamme ohnehin das Verth-System ansteuert", hatte Bull gemeint, „dann können wir ihr dorthin gleich vorausfliegen. Wir haben sie ausgiebig genug beobachtet."
    „Da pflichte ich dir bei", stimmte Taurec zu.
    Für die SYZZEL, das achtzig Meter lange Röhrenschiff des Kosmokraten, waren die 18 176 Lichtjahre zwischen Vrizin- und Verth-System keine Distanz, denn sie besaß als Antrieb die absolute Bewegung.
    Taurec suchte die Steuerplattform auf. Bull blieb mit Vishna und Ernst Ellert zurück. Bull vermied es tunlichst, die Kosmokratin direkt anzusehen. Er sah sie immer noch als Belice, und das irritierte ihn. Sie wusste das und schien sich darüber zu amüsieren. Ernst Ellert betrachtete sie dagegen mit ungenierter Faszination.
    Er war auch eine imposante Erscheinung in seinem neuen Virenkörper: 1,80 Meter groß, schlank und völlig haarlos, die Haut mit einem Stich ins Bläuliche, schien im Dunkeln von innen heraus zu leuchten.
    Beeindruckender noch als sein Äußeres waren jedoch Ellerts Metamorpher-Fähigkeiten. Er konnte seinem Körper praktisch jede Konsistenz geben, von butterweich bis kristallhart - und er konnte ihn sogar in seine Virenbestandteile auflösen, ohne die Kontrolle darüber zu verlieren.
    Letzterer Fähigkeit hatten sie es auch zu verdanken, dass die Signalflamme nicht vom Dekalog der Elemente gestoppt wurde und sie aus Kazzenkatts Gefangenschaft entkommen konnten.
    Bull hätte dennoch nicht mit Ellert tauschen wollen, aber Ellert hatte es sich nicht aussuchen können.
    Nun schien er sich an seine neue Existenz recht gut gewöhnt zu haben. Falls er einen psychischen Knacks abbekommen hatte, ließ er sich jedenfalls nichts anmerken.
    Ernst Ellert war, wie man so sagte, voll da.
    Sie unterhielten sich zwanglos über die letzten Ereignisse. „Droht vom Dekalog der Elemente wirklich eine so große Gefahr?" erkundigte sich Bull. „Du brauchst nur die Summe aus ihrem bisherigen Wirken ziehen und kannst dir die Antwort selbst geben", antwortete Vishna herablassend. „Dabei sind noch längst nicht alle Elemente in Aktion getreten."
    „Wir haben das Kriegselement kennen gelernt, das die Blues beinahe zu kampfwütigen Barbaren machte", zählte Bull auf. „Das
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