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1185 - Im Schloss der Skelette

1185 - Im Schloss der Skelette

Titel: 1185 - Im Schloss der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit der Schwanzseite voranpeitschten.
    Das war keine Schliere. Das war ein anderes Omen, das auch äußerlich nichts mit den Schlieren zu tun hatte. Zudem setzte es sich aus zwei Teilen zusammen.
    Zum einen waagerecht, zum anderen senkrecht.
    Zwei verschwommene Balken, die sich aufeinander zubewegten. Einer kam von oben, der andere von der Seite, und jetzt hielt der Abbé den Atem an.
    Er konzentrierte sich nur auf dieses Zeichen, das für ihn ein weißmagisches Wunder war. Es hatte sich jetzt zusammengefunden und auch zusammengesetzt, sodass Bloch es genau erkannte.
    Von oben her schaute er auf ein Kreuz!
    Aber es war nicht irgendein Kreuz.
    Es war für ihn das Kreuz überhaupt.
    Es gehörte John Sinclair!
    ***
    Der Abbé blieb auch jetzt sitzen, ohne sich zu bewegen. Er wollte den Skeletten keinen Angriffspunkt bieten. Er hockte einfach nur da und schaute zu, wie sich das Kreuz immer besser selbst ins Bild brachte und sich dabei auch die Umrisse klärten.
    Da war nichts mehr verschwommen. In der violetten Dunkelheit malte es sich wunderbar ab. Der Abbé sah die Rundungen an den Enden der vier Balken, und er sah, wie sich die Zeichen auf dem Kreuz allmählich bildeten.
    An den Seiten und in den Rundungen die vier Anfangsbuchstaben der Erzengel-Namen. Das Ankh, die Heilige Silbe der Inder, das Allsehende Auge und noch mehr. All dies strahlte in einer wunderbaren Klarheit, die einen Strahl der Hoffnung in die Seele des Templers brachte. Er erwachte aus seiner Trance und kehrte Schritt für Schritt wieder zurück in die Realität.
    Den Würfel behielt er weiterhin zwischen seinen Handflächen, als er seinen Kopf leicht anhob.
    Während der Bewegung öffnete er die Augen, schaute schräg in die Höhe und sah vor sich die vier Skelette.
    Sie standen nebeneinander. Sie waren kampfbereit, denn sie besaßen noch ihre Waffen. Vor und über den Knochenköpfen schwebte das Ektoplasma wie eine neblige Aura, die den Abbé nicht mehr störte. Auch die Angst vor den vier Skeletten war verflogen.
    Wie ein Triumphator hielt er den vier Gestalten des Schreckens den Würfel so entgegen, dass diese von oben her auf ihn herabschauen konnten. Sie besaßen keine Augen, doch der Abbé glaubte, dass sie trotz der leeren Augenhöhlen sehen und auch erkennen konnten, was sich innerhalb des Würfels tat.
    »Schaut hin!«, flüsterte Bloch ihnen zu. »Seht genau hin. Es ist das Zeichen des Sieges. Einen gab es, der hat den Tod besiegt und damit die Erlösung in die Welt gebracht. Und hier ist es zu sehen. Genau hier, denn es ist das Kreuz, an das ihr mal geglaubt und ihm später abgeschworen habt. Das Kreuz des Sieges. Herrscher über den Tod und die Verdammnis und Erlösung zugleich. Niemand kann es besiegen, denn kein Sieg kann so groß sein…«
    Schon während des Sprechens hatte der Abbé gespürt, dass die Kraft wieder zurück in seinen Körper gekehrt war. Er wollte nicht mehr nur auf dem Boden sitzen bleiben und sich selbst klein machen. Er wollte ihnen in die Gesichter schauen und ihnen seine wahre Größe zeigen.
    Geschmeidig wie ein junger Mann stand er auf. Den Würfel hielt er fest und den vier Horror-Gestalten entgegengestreckt. »Da!« rief er, »schaut hin. Seht euch dieses einmalige Wunder an. Es ist das Kreuz. Es ist das Zeichen, aber es ist zugleich mehr, und nicht nur einfach ein Sinnbild. Es ist in der Nähe, es ist unterwegs zu euch. Mein Würfel hat ihm den Weg gewiesen, denn er hat es gefunden. Und es wird mithelfen, euch zu vernichten, denn was tot ist, soll tot bleiben. An diesem Gesetz kann selbst die Macht der Hölle nicht rütteln.«
    Bei jedem Wort hatten Blochs Augen stärker gefunkelt, bis ein Glanz darin stand, der nicht von dieser Welt zu stammen schien.
    Und er fügte noch hinzu: »Das Kreuz allein aber macht es nicht. Es gibt jemand, dem es gehört. Der würdig genug ist, es zu tragen. Man nennt ihn den Sohn des Lichts, und sein menschlicher Taufname lautet John Sinclair. Er ist auf dem Weg, um euch in die ewige Verdammnis zu schicken…«
    ***
    Ich war noch nicht auf dem Weg, denn ich stand vor dem Eingang und starrte meinen Talisman an.
    Himmel, die Farbe!
    Dieses tiefe Violett ließ nur einen einzigen Schluss zu.
    Der Würfel des Heils und mein Kreuz waren eine Verbindung eingegangen. Zwischen ihnen hatte sich die unsichtbare Brücke aufgebaut, auf der ich mich bewegen konnte und die Macht der Erzengel als sicheres Geländer besaß.
    Der Abbé war vor mir im Dunkel der Höhle. Ich sah ihn nicht, und doch

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