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1185 - Feind der Kosmokraten

Titel: 1185 - Feind der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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wuchs der Schmerz, und dann - wie ein Blitz die Finsternis einer Gewitternacht erhellte -keimte Kraft in ihm auf. Psychische Kraft, die nicht seinem Geist entstammte, sondern die ihm von außen zufloß. Sie erstickte den Schmerz und ließ das haßerfüllte Geschrei des Kriegselements verstummen. Sie klärte Si'its Gedanken und bannte die negativen Gefühle, die von dem parasitären Silberkrebs auf seiner Schulter induziert worden waren, um seinen Verstand zu verwirren und ihn zu einem willfährigen Werkzeug zu machen. Si'it sah mit einemmal klar. So klar, wie noch nie in seinem Leben. Er begriff, was geschehen war, daß er lange Zeit unter dem suggestiven Einfluß einer Macht gestanden hatte, deren einziges Ziel es zu sein schien, Krieg und Vernichtung über die Milchstraße zu bringen.
    Verwirrt wackelte er mit dem Tellerkopf.
    Er blickte sich um, starrte die lebenden Toten an den Schaltpulten an, Yütify und Elüf ar und wie sie alle heißen mochten, mit den Silberkrebsen auf den Schultern und mit Augen, die erloschen waren.
    Ich bin frei! dachte der Blue. Bei allen grünen Sandkreaturen, ich bin frei!
    Er lauschte in sich hinein, aber er hörte nichts. Sein Kriegselement schwieg. Noch immer klammerte es sich an das Material seines Raumanzugs, aber das mentale Raunen war verstummt.
    Und die Kraft, die ihn von den Schmerzen und dem hypnotischen Einfluß befreit hatte, strömte noch immer aus einem unsichtbaren Reservoir in sein Bewußtsein und schützte ihn davor, in die Sklaverei des Krieges zurückzufallen.
    Si'it zirpte ratlos.
    Wer - oder was - hatte ihm geholfen? Und was sollte er jetzt unternehmen? Er war allein in einem System voller Feinde, und nur wenige Millionen Kilometer entfernt befanden sich die Schiffe jener Macht, die sich als Dekalog der Elemente bezeichnete. Der Träumer, dachte er. Das Element der Lenkung. Kazzenkatt der Träumer. Er ist hier, um die Kosmokraten in eine Falle zu locken! Und um die Signalflamme zu stoppen - aus Gründen, die die farblose Kreatur des Mysteriums wissen mag!
    Ich muß handeln! Ich muß die Kosmokraten warnen! Die SYZZEL - bei allen guten Kreaturen, auch Hansesprecher Bull und dieser Ellert, der Virenmann, befinden sich an Bord der SYZZEL!
    Arglos werden sie in die Falle gehen...
    Was soll ich tun? „Du Narr", sagte da eine Stimme, die er kannte und deren Klang allein genügte, ihm den Mund wäßrig zu machen. „Deine einzige Chance ist, mitzuspielen. So zu tun, als ob du noch immer unter dem Einfluß des Elements stehen würdest!"
    Der Wurm! durchfuhr es Si'it. Der Muurt-Wurm! „Der absolut giftige Wurm", fügte die Stimme hinzu. Sie klang gedämpft. „Behalte das im Auge.
    Ich habe dir bereits gesagt, welches Schicksal dir droht, wenn du mich verspeist. Außerdem bin ich deine einzige Rettung. Wir könnten ein Abkommen schließen."
    Si'it lachte hohl. „Ein Abkommen?" zwitscherte er. „Kein halbwegs vernünftiger Blue schließt ein Abkommen mit einem Wurm. Mit einem Muurt-Wurm schon gar nicht."
    Der Wurm lachte ebenfalls. Es klang noch hohler als Si'its Gelächter. „Kein halbwegs vernünftiger Blue", stimmte der Muurt zu, „würde ein Abkommen mit einem Wurm schließen, aber da du weder ganz noch halb vernünftig bist, erübrigt sich der Einwand von selbst. Außerdem - auch dir müßte klar sein, daß du ohne mich verloren bist. Wer, glaubst du, schirmt dich denn von dem Einfluß des Elements ab?"
    Si'it wackelte wieder mit dem Tellerkopf. Mühsam richtete er sich auf und ließ sich in den Automatsessel fallen. Er sah sich um. Niemand beachtete ihn. Die durch Teilung entstandenen überzähligen Silberkrebse waren im Antigravschacht verschwunden, die Besatzungsmitglieder saßen noch immer wie erstarrt an ihren Plätzen, und die Elemente auf ihren Schultern schienen sich in Plastiken aus reinem Silber verwandelt zu haben.
    Instinktiv ahnte Si'it, daß sich das Bild in Kürze ändern würde. Die Elemente schienen auf etwas zu warten - vielleicht auf neue Anweisungen des Träumers oder auf die Ankunft der Kosmokraten.
    Der Blue rang sich zu einem Entschluß durch.
    Allein die blaue Kreatur der Heimtücke konnte ihn in eine Lage gebracht haben, in der er auf die Hilfe eines Wurmes angewiesen war, aber er war Realist genug, um sich dem Unvermeidlichen zu fügen. „In Ordnung", zirpte er leise. „Ich bin einverstanden. Du hilfst mir und rettest mich, und ich verzichte darauf, dich zu verspeisen." Und in Gedanken fügte er hinzu: Zumindest so lange, bis die Gefahr
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