Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1185 - Feind der Kosmokraten

Titel: 1185 - Feind der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beseitigt ist. „Gut." Der Muurt, der sich noch immer in der verschlossenen, mit Rahmsoße gefüllten Konservierungsdose befand, schwieg einen Moment. Er schien nachzudenken, und Si'it fragte sich unwillkürlich, woher der Wurm die Kraft nahm, den suggestiven Einfluß des Kriegselements zu neutralisieren. Wahrscheinlich nur ein neuer Trick, sagte sich der Blue. Um ihm wahre Intelligenz vorzugaukeln und so seinem gerechten Schicksal, als Delikatesse verzehrt zu werden, zu entgehen. „Gut", wiederholte der Muurt. „Nun höre genau zu. Ich habe die suggestive Strahlung des Elements reflektiert. Es steht jetzt unter deiner Kontrolle, und wenn du dich klug verhältst, wird niemand bemerken, daß du frei bist. Bis auf weiteres mußt du die Anweisungen deines Parasiten befolgen. Wenn die Kosmokraten im Vrizin-System eintreffen, finden wir vielleicht gemeinsam einen Weg, die Pläne des Lenkungselements zu durchkreuzen und Taurec und Vishna zu helfen.
    Hast du alles verstanden?"
    „Natürlich", sagte Si'it leiser. „Aber werden die anderen Elemente nicht bemerken..."
    „Nein", fiel ihm der Muurt ins Wort. „Dafür sorge ich schon. Ich schirme dich ab. Doch jetzt müssen wir unser Gespräch beenden. Ich habe noch zu meditieren, und du wirst alles tun, was das Element dir sagt." Die Stimme des Muurt-Wurms -von der Si'it noch immer nicht wußte, ob er sie mit seinen Ohren oder nur mit seinem Geist vernahm - verklang. Und an ihrer Stelle ertönte eine andere Stimme: vertraut, wispernd, böse. Der Träumer ruft uns zu sich. Wir werden mit einem Beiboot zur MASCHINE ZWÖLF fliegen. Beeilen wir uns. Die Zeit ist knapp.
    Si'it sprang auf und hastete zum Antigravschacht. Gehorchen, hatte der Wurm zu ihm gesagt.
    Nun, er würde gehorchen und auf den richtigen Zeitpunkt warten und dann zuschlagen. Und war das Vrizin-System erst einmal befreit, waren die Kosmokraten gerettet und die Feinde vertrieben - nun, bei allen Kreaturen, dann würde es diesem Wurm an den Kragen gehen!
    Dann verschluckte ihn der Schacht, und rasch sank er in die Tiefe, hinunter zum Beibootdeck.
     
    4.
     
    Wie immer, wenn Kazzenkatt körperlich an Bord einer MASCHINE des Technikelements weilte, kroch die Kälte schon nach den ersten Minuten unter seine Haut, in das bleiche Gewebe seines Fleisches, in das Mark seiner Knochen. Er fror, und er war versucht, den Thermoregler seines transparenten Raumanzugs höherzustellen, aber er verzichtete darauf, denn er wußte, daß sich diese Kälte nicht durch bloße Wärme vertreiben ließ.
    Sie hatte nichts mit Temperaturgraden zu tun, und selbst der barbarische Frost aus der Minuswelt, der alle Materie in jenen Kosmos aus Eis und ewiger Starre entführte, war mild und harmlos dagegen.
    Denn die Kälte hier auf der MASCHINE ZWÖLF war eine Kälte der Gefühle, ein Mangel an Menschlichkeit, ein Defizit an Leben. Sie offenbarte sich im nackten Metall, im kantigen Design, in der Abwesenheit warmer Farben oder sanfter Konturen, im hohlen Lärmen technischer Geräte.
    Ein gigantischer Raum, so grell erleuchtet, daß das Licht Schmerzen zufügte, breitete sich vor ihm aus. Er sah nach unten, und er sah keinen Boden, nur monströse Plattformen, die schwerelos im Raum hingen, und auf denen sich Apparate zu kleinen Bergen auftürmten. Kolosse aus Stahlglas und exotischen Metallegierungen, aus Formenergie und matt glosenden Kraftfeldern, wie von einem wahnsinnigen Ingenieur zusammengeschweißt. Maschinenungetüme, so schwarz, daß sich selbst die unerträglichen Lichtfluten aus den Photonensphären verschluckten, die überall gleißten - zwergenwüchsige Sonnen, erkaltet, ohne erloschen zu sein, und die nicht duldeten, daß sich irgendwo Schatten breitmachten. Und so, wie die Photonensphären allgegenwärtig waren, so allgegenwärtig waren auch die Plattformen mit ihrer Maschinenlast. Rohre und Leitungen, Kabelstränge und Fasern verbanden sie miteinander; einige bestanden aus Metall oder Stahlglas, anderes aus molekularverdichtetem Kunststoff, wieder andere aus Kraftfeldern oder purer Energie. Manche durchmaßen Dutzende Meter, andere waren fein wie Gespinst. Von vielen dieser Plattformen ragten Planken ins Nichts; fünf oder fünfzig Meter lang, ohne Geländer, scheinbar ohne Funktion, wie große Metallfinger oder gigantomanische Wegweiser, deren Bedeutung nur Eingeweihte entschlüsseln konnten. Pfeiler aus Stahlglas oder Formenergie reckten sich schmal und zerbrechlich wirkend in schwindelerregende Höhen oder bodenlose
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher