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1185 - Feind der Kosmokraten

Titel: 1185 - Feind der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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Tiefen. Bizarre Drahtkonstruktionen hingen an den Böden der Plattformen, an den Maschinen, den Pfeilern und Planken.
    Hier und dort drifteten Kuben oder Kugeln unterschiedlicher Größe durch die ozongeschwängerte Luft; Zonen aus kalten, aggressiven Farben, die zuweilen pulsierten, ohne erkennbaren Grund wuchsen oder schrumpften oder ganz verschwanden. An anderen Orten wechselte die Zusammensetzung der Atmosphäre; Sauerstoff und Stickstoff wichen Edelgasen, die von unsichtbaren Prallfeldern zusammengehalten und um rätselhafte Aggregate konzentriert wurden. Druck und Temperatur waren ebenfalls Veränderungen unterworfen, und selbst die Schwerkraft blieb nicht statisch. Es gab mannsgroße, spindelähnliche Objekte aus giftgrüner Formenergie, die zur Erfüllung ihrer unbekannten Aufgaben ein Gravitationsfeld von mehreren hundert Gravos Stärke benötigten; rotierende, rostrote Spulen, die aus oxydiertem Eisen zu bestehen schienen, bei näherem Hinsehen aber ihre energetische Konsistenz enthüllten, drehten sich in Schwerelosigkeit und schössen Wirbel aus ionisierter Luft in alle Richtungen. Elektromagnetische Felder zogen die elektrisch geladenen Gasstrudel in ihren Bann und speisten sie in gläserne Trichter, von denen sie in ein geschlossenes Netzwerk aus Kristallrohren geschleust wurden. Über allem hing der Lärm: Niederfrequentes Brummen; der endlose Trommelwirbel zusammengepreßter und sich explosionsartig ausdehnender Gase; das Knistern und Wispern von Kristallen, die aus dem Nichts kondensierten, zu faustgroßen Strukturen wuchsen und dann spurlos verschwanden; Donnerschläge wie von hundert Hammerwerken; auf- und abschwellendes Pfeifen und zorniges Zischen wie von Dampf aus weit geöffneten Ventilen.
    Kazzenkatts Sensorpigmente wurden stumpf unter diesem Orkan aus Lärm und Licht und schützten sich so vor Überreizung, während der Träumer zielstrebig seinen Weg durch diese technizistische Hölle fand. Das Flugaggregat seines transparenten Raumanzugs trug ihn rasch nach oben, der Nahtstelle der beiden Halbkugeln entgegen, aus denen das Schiff des Technikelements bestand. Dort lag die Zentrale, und dort wurde Kazzenkatt von 1-1-Quasog, dem Kommandanten der MASCHINE ZWÖLF, erwartet.
    Gelegentlich sah Kazzenkatt in der Ferne zwei oder drei oder ganze Schwärme der Technikelemente auf ihren Antigravf eidern zwischen den Plattformen schweben und sich mit Werkzeugarmen und Instrumentenhänden an den Aggregaten zu schaffen machen. Sie waren ungefüge Gebilde aus Stahlglas, annähernd wie Würfel, Quader, Ovoide oder Kugeln geformt, niemals größer als drei oder vier Meter, und auf ihren bleichen Verkleidungen wuchsen Extremitäten, Rezeptoren, Antennen, Kabelbuchsen und Steckkontakte aus Metall, Kunststoff oder Formenergie.
    Kazzenkatt beachtete sie nicht.
    Ihre Größe, ihre plumpen Formen, die Vielzahl an Extremitäten, identifizierte sie als Modelle der 15., 16. oder 17. Kategorie. Hochenergietechniker, Maschinenführer, Positroniker, Fachleute für fünf- oder sechsdimensionale Prozesse und zahllose andere Gebiete - zu spezialisiert, um mehr als Wartungsarbeiten durchzuführen. Die eigentlichen Experten, die Ingenieure, Wissenschaftler und Kreativtechniker, fanden sich nur unter den Modellen der 2. bis 5. Kategorie. Und die Führungsnaturen und Motivatoren gehörten allesamt zu den Einser-Modellen.
    Wie 1-1-Quasog.
    Kazzenkatt flog weiter. Kilometer um Kilometer legte er zurück, bis er hoch über sich die hauchdünne Formenergieblase der Zentrale erkennen konnte. Sie verbreitete dunkelblaues, fast schmutziges Licht. Obwohl selbst Seidenpapier dick und massiv gegen die Hülle der Formenergieblasegewirkthätte, bliebKazzenkatts neugierigen Sensorpigmenten das Treiben im Innern der Zentrale verborgen. Alles, was er sah, waren verwaschene Schatten und Flecken, helle und dunkle Strukturen, die ihre wahre Gestalt verbargen.
    Das Flugaggregat ließ ihn die letzten Meter überbrücken.
    Eine Lücke entstand in der dunkelblauen Wand aus Formenergie. Der Träumer schoß hindurch, die Lücke schloß sich, und der Lärm und das Licht der MASCHINE wurden ausgesperrt. In der Zentrale war es angenehm still. Zwielicht milderte die schroffen Kanten der Kontrollblöcke: Tetraeder aus einem unbekannten Material, das Silber hätte sein können, aber härter war als Stahlglas oder molekularverdichtetes Metall. Die silbrig schimmernde Verkleidung der Tetraeder war glatt, fugenlos, wie aus einem Stück gegossen. Stationär
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