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1183 - Zwischen Licht und Finsternis

Titel: 1183 - Zwischen Licht und Finsternis
Autoren: Unbekannt
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einer Breitseite aus den Waffenmündungen brachen. Jetzt waren auch die Neutralisatoren aktiviert, die verhinderten, daß die Kugel durch den Rückstoß in eine andere Lage gedrückt wurde. Drüben, vor den Kontrollgebäuden und den Bodenabwehrgeschützen, schlug es tosend ein. Adoll gab Dauerfeuer. Entfesselte Energien tobten vor den Hafenanlagen. Sie nahmen den dort stationierten Blues die Sicht und jede Ortungsmöglichkeit. Unter der enormen Hitze verflüssigte sich der Boden. Auf einem Schirm beobachtete Gyrdie drei Gestalten, die geduckt über die Piste huschten. Sie bewegten sich in der dem Zielgebiet gegenüberliegenden Zone und hielten geradewegs auf die SYZZEL zu. Das rote Schutzfeld des Kosmokratenschiffs erlosch für Bruchteile von Sekunden, dann waren die drei im Innern der Röhre verschwunden. „Feuer einstellen!"
    Die Glut versiegte. Adoll wischte sich den Schweiß von der Stirn. Auf einer Länge von mehreren hundert Metern kochte der Bodenbelag des Raumhafens. Eine Rinne aus trägem, zählflüssigem Material hatte sich gebildet, das langsam und blasenwerfend wieder abkühlte. Dichte Wolken grauen Qualms stiegen in die Höhe. „Sie werden zurückschlagen...", fürchtete Adoll.
    Gyrdie nickte stumm.
    Und sie schlugen zurück!
    Der nächste Angriff galt jedoch nicht der beschädigten IRON MAIDEN. Der Energiestrahl des Bodengeschützes stob auf die SYZZEL zu -als ahnten die Blues, zu welchem Zweck der Beschüß durchgeführt worden war. Gegen die überlegenen Defensiveinrichtungen von Taurecs Raumschiff kamen sie jedoch nicht an. Als die Hanen den Angriff einstellten und der Energiestrahl erlosch, hatte sich die Situation nicht verändert. „Sie lassen uns in Ruhe", flüsterte Lory ungläubig. „Oh, sie haben sehr wohl gemerkt, daß wir es nicht auf ihr Leben abgesehen hatten." Gyrdie machte eine theatralische Geste. „Außerdem sind sie trotz der Beeinflussung, der sie unterliegen, nicht dumm.
    Sie können sich ausrechnen, was passiert, wenn sie sich weiter ernsthaft mit uns anlegen. Bevor sie den HÜ-Schirm geknackt haben, zerblasen wir sie notfalls zu Staub."
    „Sie wollen uns lediglich hier festhhalten", stimmte Gerrit zu. „Und weiß der Teufel, es ist ihnen gelungen." Gyrdie lachte gequält. Ihre vordringlichste Sorge galt jetzt der Mannschaft, die sich am Hafenrand immer heftigeren Attacken der nachsetzenden Hanen erwehren mußte. Der Weg über das Landefeld zur IRON MAIDEN blieb ihnen verschlossen; unter den gegebenen Umständen konnte er tödlich sein. Eine Rettungsaktion war ebenso unmöglich. Zwar brachten die Kampfroboter den Vormarsch der Blues immer wieder zum Stocken, doch gerieten die Terraner mehr und mehr in Bedrängnis. „Wenn wir nochmals Sperrfeuer legen", dachte die Kommandantin laut, „bekäme die Besatzung Gelegenheit, sich zum Schiff durchzuschlagen ..."
    „Sie sind in Kämpfe verstrickt", murmelte Lory. „Sie werden sich kaum schnell und konsequent genug lösen. Außer unseren Freunden hätten wir ein paar Blues und ein paar dieser Elemente an Bord."
    Gyrdie reckte sich und blickte einen nach dem anderen durchdringend an. „Hält jemand das Risiko für unvertretbar?"
    Keiner rührte sich - natürlich nicht. Sie wußten selbst, wie es um die Kameraden stand. Lediglich Gerrit wagte einen zaghaften Einwand. „Auf der SYZZEL hecken sie etwas aus, sonst wäre Bully nicht mit an Bord gegangen. Noch hält sich die Mannschaft..."
    Eine Anzeige auf seinem Kontrollschirm lenkte ihn ab. Gyrdie biß die Zähne aufeinander. Im Grunde, das wußte sie, war seine Überlegung richtig. So lange die Besatzung die Angriffe der Hanen noch zurückschlagen konnte, blieb jede Übernahmeaktion ein Spiel mit dem Feuer. „Ein Schiff der Blues-Flotte setzt zur Landung an", meldete Gerrit. „Es ist die TRÜLIT TYRR unter Si'it."
    „Das gibt's doch nicht!" entfuhr es Gyrdie. „Haben die nicht gemerkt, was hier unten los ist? Sind die blind?"
    „Blind nicht", knurrte Gerrit, „verblendet. Die Fax-Aura, nehme ich an. Sie können sich überhaupt nicht vorstellen, daß hier bewaffnete Auseinandersetzungen stattfinden. Uns selbst erging es ja ebenso, bevor wir grausam wachgerüttelt wurden."
    „Sprich noch einmal mit S'it!" bat Gyrdie. „Mach ihm klar, was läuft!"
    Gerrit führte ihr Ansinnen mit scheinbar stoischem Gleichmut aus. Innerlich mochte er anders empfinden. Gyrdie gestand sich ein, daß sie ebenfalls längst keine Chance mehr sah, den Gataser aufzuhalten. Er würde sich von der
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