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1183 - Zwischen Licht und Finsternis

Titel: 1183 - Zwischen Licht und Finsternis
Autoren: Unbekannt
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aus den Schleusen der IRON MAIDEN. Dicht über dem Boden schwebten sie auf die Randbezirke Chüllyvors zu, die optischen Sensoren aufnahmebereit und die Lähmstrahler entsichert. Wo immer Terraner in Not waren, würden sie helfend eingreifen. „Ortung!" schrie Adoll gellend durch die Zentrale. „Beobachtungssektor 17. Mein Gott, da arbeitet ein schwere Bodengeschütz! Die Schirme...!"
    Es war zu spät. Niemand vermochte mehr zu reagieren. Irgendwo blitzte es auf. Ein krachender Schlag erschütterte das Schiff. Gyrdie riß die Arme vor die Augen und prallte nach vorn. Die sofort zuschnappenden Sicherheitsgurte verhinderten, daß sie gegen die Konsole schlug. Automatische Filter schoben sich vor die Außenbeobachtung und milderten die hereinbrechende Lichtflut. Rote Warnlampen zeigten an, daß mehrere Sektoren der Schiffshülle schwer beschädigt waren. „Wir haben keine andere Wahl!" rief Gyrdie entsetzt. „Schieß zurück, Adoll!"
    Noch bevor der Waffenmeister den Befehl ausführen konnte, schlug der nächste Treffer ein. Etwas riß mit berstendem Geräusch. Gyrdie sah Trümmerstücke durch die Luft wirbeln und spürte das Ziehen im Magen, als sich das Schiff zur Seite neigte. Im Ruhezustand auf einem erdähnlichen Planeten wurden die Antigravs gewöhnlich nicht benötigt; im sicheren Gefühl einer absolut friedlichen Lage waren sie nicht einmal auf Automatik geschaltet worden. Sie reagierten nicht. Die IRON MAIDEN kippte und schlug krachend auf den Stahlbeton des Raumhafens. Gyrdie hing schräg im Kommandosessel und beobachtete, wie ein Scheinwerfer nach dem anderen erlosch. Gelbrotes Flackern vermischte sich mit dem lauen Leuchten der Pax-Aura. Knallend schlugen Sicherheitsschotte zu. In der oberen Polkuppel war ein Brand entstanden.
    Endlich kümmerte sich jemand um die Defensive. Grünes Flimmern ergoß sich rings um das Schiff.
    Nach dem gut gezielten Überraschungsschlag jedoch konnte der verspätete Aufbau der HÜ-Schirme den Kugelraumer nicht mehr retten. Bestenfalls verhinderte er schlimmere Folgen.
    Adoll bemühte sich fieberhaft, die Geschütze neu zu justieren. Er mußte es manuell versuchen, denn die komplizierte Eletronik war von den Erschütterungen so ungünstig beeinflußt worden, daß sie den Dienst versagte. Die Umschaltung auf parallele Funktionen war ebenfalls gestört. Viele kleine Fehlerquellen summierten sich und brachten Ausfälle zuwege, die in der Theorie fast nie auftraten.
    Auf der Akademie lernte man jedoch auch, das Eintreffen von Unwägbarkeiten zu meistern. Es gelang Adoll, das Versagen der Automatik zu kompensieren. „Ziel erfaßt! Bereit zum Feuern!"
    „Warte!" rief Gyrdie. „Es sieht so aus, als hätten sie genug. Sie haben den Angriff eingestellt."
    Tatsächlich blieb zunächst alles ruhig. Die Blues schienen sich damit zu begnügen,. daß der terranische Kreuzer fluguntauglich war. Die Kontrollen zeigten der Kommandantin, daß die Löschvorrichtungen und -roboter den Brand im oberen Deck unter Kontrolle hatten. Stromund Energieerzeuger waren sicher abgeschirmt und nicht gefährdet.
    Gyrdie beobachtete die Situation am Stadtrand, die von der Fernoptik übermittelt wurde. Der Rückzug der Terraner war nach dem Angriff auf die IRON MAIDEN ins Stocken geraten. Die Leute verbarrikadierten sich vor den heranrückenden Hanen, so gut es eben ging. Ab und zu blitzte die Leuchtspur einer Strahlwaffe auf. Überall flogen die Kampf roboter Entlastungsangriffe und setzten mehrere Gruppen von Blues mit breitgefächerten Paralyseschauern außer Gefecht. Es verschaffte den Bedrängten zumindest etwas Luft. „Bull an IRON MAIDEN! Achtung! Wir wagen einen Spurt über das Landefeld zur SYZZEL. Gebt uns Feuerschutz, wenn ihr könnt. Bestätigung!"
    „Bestätigt." Gyrdie wandte sich zur Seite. „Adoll, aufgepaßt. Die Kerle dort drüben an den Bodengeschützen dürfen nichts mehr erkennen!"
    „Klar."
    „Unverschämt", beschwerte sich Gerrit. „Bully fragt erst gar nicht, ob wir überhaupt noch am Leben sind. Er setzt einfach voraus, daß es uns gutgeht."
    „Was regst du dich auf!" zischte Gyrdie. „Du kannst ihm getrost zutrauen, daß er in der Lage ist, vom äußeren Zustand eines Schiffes auf die Handlungsfähigkeit der Besatzung zu schließen. Außerdem weiß er, daß der Kommandobereich geschützt ist."
    Nochmals kontrollierte sie die Situation am Hafenrand, dann nickte sie entschlossen. „Feuer frei! Heiz ihnen ein, Crummenauer!"
    Das Schiff erzitterte, als die grellen Strahlen
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