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1183 - Zwischen Licht und Finsternis

Titel: 1183 - Zwischen Licht und Finsternis
Autoren: Unbekannt
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nicht endlich verraten, was du tust?" preßte er zwischen den Zähnen hervor. „Es geht auch um die Menschheit. Ich habe ein Recht darauf, zu erfahren..."
    Taurec lachte in seiner unbekümmerten Art. „Wir werden nicht mehr angegriffen, Freunde. Es bedeutet, daß meine Idee gut war. Das Element zerfällt."
    Bully sah hilfeheischend zu Ernst Ellert hinüber. Es war nicht Sache des temperamentvollen Mannes, bedeutsame Entwicklungen unwissend aus dem Hintergrund zu beobachten. Bei Ellert fand er diesmal freilich keine Unterstützung. Der Metamorpher lächelte nur geheimnisvoll. „Zum Teufel noch mal...!"
    In diesem Moment erlosch der rote Energieschirm und gab den Blick durch die transparente Kommandokuppel frei. Bully verstummte irritiert. Wenn der Kosmokrat auf den Schutzschild verzichtete, konnte es nur bedeuten, daß von den Hanen in den Hafenanlagen tatsächlich keine Gefahr mehr drohte. Die SYZZEL schwenkte über das desaktivierte Bodengeschütz hinweg und bewegte sich am Rand des Raumfeldes entlang. Die Gruppe der gegen die anrennenden Blues kämpfenden Terraner kam näher. Den Robotern der IRON MAIDEN gelang es kaum noch, den Mob aufzuhalten. „Sieh hin!" forderte Taurec den Hanse-Sprecher auf. „Sieh, genau hin!"
    Bullys Augen brannten. In dem Tumult konnte er nicht viel erkennen, doch er hatte zumindest den Eindruck, daß die Kampfhandlungen allmählich nachließen. Die Blitze abgefeuerter Strahlwaffen wurden seltener. Hier und da entdeckte er sogar Hanen, die mit den eben noch attackierten Terranern sprachen. • Die Pax-Aura, deren blauer Schein das Dunkel der Nacht erhellte, machte die Beobachtungen möglich.
    Lange starrte er angestrengt hinab, bevor es ihm endlich auffiel.
    Die silbernen Krebse auf den Schultern der Blues waren verschwunden - und dort, wo sie noch existierten, zerfielen sie nach und nach zu Staub ...
    Der Frieden kehrte zurück!
    Bully lachte unwillkürlich, als eine untragbare Last von seiner Seele wich. Er schrie seine Erleichterung hinaus. „Wie machst du das? Taurec, verdammt, ich warte auf eine Erklärung!"
    Die SYZZEL flog eine sanfte Kurve und richtete den Kurs auf die inneren Regionen Chüllyvors aus. „Kosmokratische Technik", sagte Taurec ruhig, „entwickelt mitunter bemerkenswerte Kräfte, nicht wahr?"
    Der Hanse-Sprecher schnaubte. Es fehlte nicht viel, und er hätte den um nebelhafte Erläuterungen nie verlegenen Mann wild an den Schultern gerüttelt. „Nachdem ich die Struktur des Elements analysiert hatte, war mir auch klar, wie ich ihm beikommen konnte", fuhr der Kosmokrat fort. „Es würde zu weit führen, dir jedes Detail in allen Einzelheiten auseinanderzusetzen. Begnüge dich damit, daß die SYZZEL hyperdimensionale Strahlenschauer emittiert, die exakt auf die künstliche Zellstruktur der Krebse zugeschnitten sind."
    Bully nickte verwirrt. Er verstand kaum etwas - aber was kümmerte ihn das jetzt noch! Mit jeher ominösen Strahlung würde das Kosmokratenschiff alle besiedelten Regionen des Planeten bestreichen. Das Element des Krieges war geschlagen.
     
    *
     
    „Eine undankbare Episode, wollte man sie erzählen oder aufschreiben", murmelte Lory versonnen. „Wie denkst du darüber?"
    Adoll zuckte förmlich zusammen. Mit aller Kraft unterdrückte er die mißtrauische Frage, warum sie gerade ihn ansprach. „Nun", brachte er schließlich hervor, „eine tödliche Gefahr ist von der Galaxis abgewendet worden - das will doch etwas heißen." Lory hob die Schultern. „Gut - man kann es vielleicht von zwei verschiedenen Seiten sehen. Auf jeden Fall danke ich dir..." Er bekam große Augen. „Wofür?"
    „Für deinen Einsatz. Du hast mir das Leben gerettet."
    Adoll nickte nur beklommen. Würde er sich denn nie ändern? dachte er. Schon wieder vermutete er in ihren Worten eine hintergründige Anspielung - worauf auch immer.
    Erst Goliaths Gebrüll lenkte ihn von seinen Selbstzweifeln ab. Die Kommandantin hatte die azyrkische Raupe mittlerweile in die Zentrale verfrachtet, wo sie ihrer Meinung nach hingehörte. Seitdem nervte das Geschöpf die Besatzung wie eh und je. Keine Spur mehr von jener friedlichen Ruhe, die bis vor kurzem noch herrschte. „Wer hätte das gedacht!" maulte Gyrdie verdrossen, nachdem Goliath m'angels Atemluft verstummte. „Ich erlebte den Tag meiner Pensionierung auf einem abgelegenen Planeten und in einem fluguntauglichen Schiff! Eine Schande ist das!"
    Niemand lachte. Im Grunde war jedem klar, daß sie mit ihrem vorlauten Mundwerk nur ihre
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