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1181 - Die Clansmutter

Titel: 1181 - Die Clansmutter
Autoren: Unbekannt
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pflegten.
    Die Jungen schlüpften aus und starben ebenfalls, obwohl G'rhom sie mit guter Nahrung versorgte. So kam es, daß er nur den Käfig in die Senke brachte.
    Die Skops waren ernsthafte Wesen, die sich durch ein fast völliges Fehlen jeglicher Spottlust auszeichneten, und darum lachte niemand über G'rhom und die seltsame Beute, die er aus der Wüste mitbrachte. Im Gegenteil: Die Bewohner der Senke kamen einer nach dem anderen herbei, um den Käfig zu betrachten, der aus einem so seltsamen Material gefertigt war. Sie verschwanden allerdings schon nach einem kurzen Blick, denn auch sie empfanden Unbehagen angesichts der fremden Materie. G'rhom hatte sich mittlerweile daran gewöhnt. Nur ein Schaulustiger blieb, und der stammte nicht aus diese'r Senke, sondern aus einem der großen, kalten Täler im fernen Norden, in denen es riesige Fabriken geben sollte. F'dhar, so hieß dieser Skop, befand sich auf einer ausgedehnten Rundreise, um seltene Mineralien zu suchen.
    F'dhar untersuchte den nutzlosen Käfig lange und gründlich. Schließlich eilte F'dhar davon und kehrte mit einem kleinen Kasten zurück, in dem es hektisch zu fiepen begann, als der Skop den Käfig erreichte. „Woher hast du das Zeug?" wollte F'dhar wissen, und G'rhom erzählte bereitwillig von „seiner" Senke.
    Der Skop aus dem Norden geriet dabei in große Aufregung, und plötzlich rannte er davon und kehrte mit einem seltsamen Gefährt zurück.
    Die Völker in den Wüstensenken kannten praktisch keine Verkehrsmittel - zumindest nicht in jenen Senken, in denen G'rhom sich bisher umgesehen hatte. Aber G'rhom wohnte auch in einer Gegend, die sehr abgeschieden war - und das war noch milde ausgedrückt. Einmal hatte er auf seinen Wanderungen in der Ferne einen Zug von Wesen gesehen, die wie Riesen-Skaniks aussahen, und er war voller Entsetzen davongerannt. In den Sagen seines Volkes spielten nämlich solche Riesen-Skaniks eine große Rolle, und es hieß, daß die Götter sie schickten, um ungehorsame Völker zu bestrafen. Plötzlich erblickte er nun einen Riesen-Skanik, der direkt auf ihn zugestampft kam, und er war starr vor Entsetzen. „Das ist eine Maschine, du Dummkopf", hörte er F'dhar sagen. „Sie wird uns in deine Senke tragen, und von dort nach Norden, wenn deine Geschichte stimmt."
    G'rhom war ein sehr abenteuerlustiger Skop, und er hatte eine gute Auffassungsgabe. Also fuhr er seinen Doppelkopf wieder ein, legte die Schuppen an und besah sich den „Riesen-Skanik" etwas genauer. „Warst du schon in den Senken von Ch'nda und F'lish?" fragte er vorsichtig. „Ja", erwiderte F'dhar, während er den Käfig im Bauch des künstlichen Skaniks verstaute. „Irgendein Dummkopf hatte den Leuten dort erzählt, daß es tatsächlich Riesen-Skaniks gibt, die in der Wüste herumlaufen. Es hat mich einige Mühe gekostet, sie davon zu überzeugen, daß dieser Narr eine von unseren Karawanen gesehen hat."
    G'rhom seufzte abgrundtief und hoffte, daß F'dhar in „seiner" Senke fand, was er suchte - was immer das sein mochte -, und ihn dann in den Norden mitnahm, denn in der näheren Umgebung konnte G'rhom sich vorläufig nicht blicken lassen. Jetzt war ihm auch klar, warum keiner aus der Senke ihm von dem Fremden und seinem Transportmittel erzählt hatte. G'rhom hatte die Geschichte mit den Riesen-Skaniks nicht nur sehr oft erzählt, sondern auch kräftig ausgeschmückt, und die Bewohner dieser abgeschiedenen, langweiligen Gegend hatten ihm mit großem Vergnügen zugehört und ihm ihre besten Höhlen für die Nacht und ihre köstlichsten Speisen angeboten, damit er blieb und weitere spannende Geschichten erzählte, und zu den Höhlen hatten meistens auch zwei oder drei hübsche weibliche Skops gehört, die G'rhom verwöhnen sollten. Was, sie auch getan hatten, glücklicherweise ohne Folgen, denn sonst hätte G'rhom zu allem Überfluß mit der Schande leben müssen, daß in den benachbarten Senken kleine Skops mit dem Beinamen „Sohn (oder Tochter) des Schwindlers G'rhom" herumlaufen mußten.
    Viel später, als G'rhom und F'dhar bereits gute Freunde waren, dachte G'rhom etwas anders darüber, denn da stellte es sich heraus, daß der Käfig, dieses merkwürdige Ding, nicht nur die Skaniks getötet hatte: Die Strahlung des Minerals hatte G'rhoms Erbanlagen so verändert, daß er es nicht wagen durfte, jemals Nachkommen in die Welt zu setzen. Und es war schlimm für einen Skop, wenn er ohne Nachkommen sterben mußte.
    Aber vorerst war G'rhom froh und
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