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1180 - Der Drachenschatz

1180 - Der Drachenschatz

Titel: 1180 - Der Drachenschatz
Autoren: Jason Dark
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Er war aus irgendeinem Grund in unsere Zeit hineingesprungen. Gerade ich wusste, dass so etwas durchaus möglich war.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung überwand er die Couch. Er landete auf der Sitzfläche, federte ab und kümmerte sich einen Dreck um meine Waffe.
    Dafür sah er Noah Flynn!
    Er lag nicht mehr am Boden. Er hatte sich auf die Beine gezogen und sich gedreht. Als er den Angreifer sah, begann er zu schreien, und genau das war falsch.
    Der Andere wollte ihn erstechen.
    Ich schoss.
    Die Kugel hätte die rechte Schulter getroffen. Sie traf auch, aber der Typ wurde nicht verletzt. Er kippte auch nicht nach vorn, denn genau dort, wo ihn die Kugel erwischt hatte, blitzte es für einen Moment auf, dann war er nicht mehr da. Weggehuscht. Ebenso schnell verschwunden wie aufgetaucht.
    Ich schaute ziemlich dumm aus der Wäsche, und Noah Flynn sah bestimmt nicht anders aus. Er hatte eine Hand erhoben und wischte damit über sein Gesicht hinweg. Dabei schüttelte er den Kopf und flüsterte nach einer Weile: »Habe ich alles nur geträumt?«
    »Nein, das hast du nicht.«
    »Aber wieso…?« Er musste lachen. Die Hand wechselte ihren Platz. Sie strich jetzt über seinen Nacken hinweg und auch über die Schulter. »Nein, ich habe mich nicht geirrt. Du hast verdammt hart zugeschlagen, John, alle Achtung.«
    »Es ging nicht anders.«
    »Dann war der andere doch da!«
    »Natürlich, Noah. Wir haben ihn uns nicht eingebildet. Er ist vorhanden gewesen…«
    Flynn ließ mich nicht ausreden. Beinahe schon schluchzend fragte er: »Und wie ist er geflohen?«
    »Durch das Zeitloch!«
    Der Mann mit dem weißen Bart schluckte, bevor er wieder sprechen konnte. »Durch was?«
    »Er ist aus der Vergangenheit gekommen. Er hat die Zeiten überwinden können. Er muss aus der Zeit gekommen sein, aus der auch das Gold stammt, das du gefunden hast.«
    Er sagte nichts und ging weg von der Couch. Sein Blick war ins Leere gerichtet. Erst nah der Tür blieb er stehen und schüttelte den Kopf. »John, er hätte längst tot sein müssen.«
    »Ja, das hätte er.«
    »Okay. Und warum ist er nicht tot?«
    »Weil er so etwas wie ein Reisender zwischen oder in den Zeiten ist. Eine andere Antwort kann ich dir im Moment nicht geben.«
    Flynn wusste nicht, was er erwidern sollte. Schließlich hob er seine Schultern an, drehte sich von mir weg, öffnete die Tür und warf einen Blick nach draußen.
    Da war aber nichts zu sehen, was ihn irritiert hätte. Beinahe ein wenig enttäuscht kehrte er der Tür wieder den Rücken zu und sagte: »Ich kann nichts entdecken, was auf eine andere Zeit hingedeutet hätte. Nun ja, ich werde dir wohl glauben müssen. Ich weiß nicht viel über dich, aber was ich erfahren habe, das reicht, um auch vor Überraschungen nicht sicher zu sein, wie eben erlebt. Aber logisch nachvollziehen kann ich es nicht.«
    »Das glaube ich dir. Man kann auch mit Logik kaum weiterkommen. Es steht nur fest, dass dich diese Gestalt, die für eine gewisse Zeitspanne sehr echt war, ermorden wollte.«
    »Ja. Dann hast du mir das Leben gerettet.«
    »Irgendwie schon…«
    »Du hast es, John, ich weiß es genau.« Er schüttelte den Kopf. »Aber warum hat man mich töten wollen? Was habe ich dieser Gestalt, die ich gar nicht kenne, getan?«
    »Es gibt nur eine Antwort«, erklärte ich ihm. »Es geht einzig und allein um die Münzen.«
    »Meinst du?«
    »Sie gehören nicht in deine Hände. Du hättest sie nicht finden dürfen. Das hat man dir eben übel genommen, auch wenn dabei Jahrhunderte vergangen sind.«
    Klar, meine Antwort klang nicht normal. Sie war auch objektiv nicht logisch, aber in sich geschlossen, wenn wir unseren eigenen Fall nahmen, und das mussten wir einfach tun.
    Noah Flynn war zum Glück ein Mann, der nicht gleich durchdrehte. Er stellte sich den Tatsachen.
    »Da es nicht gelungen ist, mich zu töten, wird man einen zweiten Versuch unternehmen.«
    »Damit müssen wir rechnen. Aber wir sind jetzt gewarnt, Noah. So leicht wird man uns nicht mehr überraschen können, und wir werden uns auch etwas einfallen lassen und nicht einfach nur hier in der Hütte warten, bis wieder ein Angriff erfolgt.«
    »Wo sollen wir denn hin?«
    Ich lächelte, weil er wohl alles vergessen hatte. »Wir wollten nach unten zum Strand. An die Drachenküste.«
    »Das stimmt.«
    »Dann los.«
    Noah sah etwas ängstlich aus. »Jetzt sofort?«
    »Ja, mein Lieber. Wir müssen jede Chance nutzen…«
    ***
    Leon saß im weichen Sand und schaute sich um. Noch immer
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