Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1179 - Vorhof des Loolandre

Titel: 1179 - Vorhof des Loolandre
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht besonders attraktiv war, jedoch eine beachtliche Ausstrahlung besaß. Ihr schmales Gesicht war blaß und über den Jochbeinen mit Sommersprossen übersät. Die blauen Augen standen ein wenig zu weit auseinander, um dem Schönheitsideal entsprechen zu können; die Nase war eine Idee zu lang, und der Mund ein wenig zu groß. Doch in den Augen blitzte der Schalk, und die Lippen schienen ständig zu lächeln. Dazu bewegte sich Loanda mit einer Leichtigkeit und Fröhlichkeit, als ginge ihr ständig eine heitere Melodie durch den Sinn, und doch konnte sie schon im nächsten Augenblick von einer Ernsthaftigkeit sein, die zumindest ebenso überraschte wie ihre Intelligenz.
    „Ich fürchte auch, daß man irgendwann Formenergie gegen uns einsetzt, und daß wir uns dann nicht wehren können", bemerkte sie.
    Er zuckte die Schultern.
    „Es wäre nicht das erste Mal. Vor allem wünsche ich, ich könnte dir sagen, was uns bevorsteht", erklärte er. „Ich verstehe deine Gedanken. Du hast recht. Eigentlich müßte ich wissen, mit welchen Hindernissen wir auf unserem Weg zum Loolandre zu rechnen haben. Aber ich weiß es nicht. Es tut mir leid."
    „Das soll jetzt nicht unser Problem sein", erwiderte sie. „Ich halte es für besser, wenn wir uns auf unser Thema beschränken."
    „Glänzend!" lachte er. „Gib mir eins auf die Pfoten, wenn ich nicht beim Thema bleibe."
    Sie lachte ebenfalls.
    „Ich glaube, wir werden uns gut verstehen, Nachor."
    „Davon bin ich auch überzeugt."
    Sie blickte auf, als ein dunkelhaariger, etwas gebeugt gehender Mann den Raum betrat.
    „Oh, Mac", sagte sie. „Was gibt es denn?"
    Ihr entging nicht, daß er sie voller Argwohn musterte.
    Mein Gott, Mac ist eifersüchtig! dachte sie. Das ist doch absurd. Er kann doch nicht auf Nachor eifersüchtig sein.
     
    2.
     
    Waylon Javier blickte besorgt auf.
    „Alle Systeme sind in Ordnung", bemerkte er, „und doch stimmt etwas nicht."
    Perry Rhodan, der unmittelbar neben ihm saß, beobachtete, daß die Kirlian-Hände über die Schaltungen glitten. Er war keineswegs beunruhigt, obwohl die Bemerkung des Kommandanten allein bereits ungewöhnlich war. Es mußte schon einiges geschehen sein, bevor Javier sich zu einer solchen Bemerkung veranlaßt sah.
    Wenn seiner Meinung nach etwas nicht stimmte, dann mußten die Schwierigkeiten beträchtlich sein. Waylon Javier war ein Mann von geradezu unerschütterlicher Ruhe.
    Wenn irgendwo Unruhe entstand, so war er es zumeist, der dafür sorgte, daß alles wieder in den gewohnten Bahnen verlief. Zur Not erreichte er es mit Hilfe seiner Kirlian-Hände, mit denen er jeden augenblicklich beruhigen konnte.
    „Könntest du dich genauer ausdrücken?" entgegnete Rhodan.
    Gucky, der sich mit Alaska Saedelaere unterhalten hatte, rückte ein wenig näher an ihn heran.
    „Wir machen zu wenig Fahrt", stellte Javier lakonisch fest.
    „Dann gib doch mehr Gas", riet der Ilt ihm. „Tritt in die Pedale. Oder was kannst du sonst noch tun?"
    „Gar nichts", erwiderte der Kommandant. „Ich habe schon alles versucht. Alle Systeme funktionieren einwandfrei, aber die BASIS verliert ständig an Geschwindigkeit. Wir werden durch eine externe Kraft verzögert."
    „Jemand gibt uns eins auf die Nase?" erkundigte sich der Mausbiber. „Ist es das?"
    „Die weniger disziplinierten Kräfte des Schiffes könnten es so bezeichnen", wies ihn Javier zurecht.
    Gucky war keineswegs beleidigt. Er kicherte.
    „Ich bin froh, daß du dir um meine Disziplin Gedanken machst", sagte er. „Ich habe mir selbst bereits überlegt, daß ich..."
    „Sei still", bat der Kommandant.
    Gucky stutzte.
    Die Antwort war gar zu ernst gewesen. Er schloß den Mund und ließ den Nagezahn hinter den Lippen verschwinden, da er erfaßte, daß die BASIS sich in einer bedrohlichen Situation befand.
    „Es ist, als ob wir durch einen immer dicker werdenden Brei fliegen", kommentierte er.
    „Richtig", bestätigte der Kommandant.
    „Dabei erhitzt sich die Außenhaut nicht. Die Schutzschirme erfahren keine zusätzliche Belastung. Die Ortungsgeräte zeigen nichts an", fuhr der Ilt fort, als sehe er seine Aufgabe darin, die Lage eingehend zu analysieren.
    „Richtig", wiederholte Javier.
    „Und du hast keine Erklärung dafür", schloß der Ilt.
    „Überhaupt keine."
    In der Hauptleitzentrale der BASIS war es still geworden. Die Aufmerksamkeit der anderen wandte sich dem Kommandanten zu. Lautlos arbeiteten die Computer, überprüften jede Leistungszeit des Raumschiffes und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher