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1179 - Vorhof des Loolandre

Titel: 1179 - Vorhof des Loolandre
Autoren: Unbekannt
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stellten nirgendwo eine Unregelmäßigkeit, nirgendwo einen Leistungsabfall fest, der das Phänomen erklären würde.
    Jedem Besatzungsmitglied war bewußt, daß sie mit Schwierigkeiten auf ihrem Weg zum Loolandre rechnen mußten. Sie hatten den Vorhof des Loolandre erreicht und drangen immer weiter in Richtung auf ihr Ziel vor. Noch längst waren nicht alle Hindernisse überwunden. In jeder Phase des Fluges konnte es zu tödlichen Zwischenfällen kommen.
    Jedes noch so kleine Ereignis konnte eine verheerende Katastrophe einleiten, zumal niemand wußte, aus welcher Richtung ein möglicher Angriff kommen und welcher Art dieser sein würde.
    „Nichts, aber auch gar nichts hat sich verändert", stellte Waylon Javier fest. „Wir befinden uns nach wie vor im absolut leeren Raum. Ich sehe keine astrophysikalische Erklärung für das, was geschieht."
    Rhodan erinnerte sich daran, daß der Kommandant zahlreiche Schaltungen vorgenommen hatte.
    „Du hast alle Möglichkeiten durchgeprüft", betonte er.
    „Und nicht den geringsten Hinweis gefunden", fügte der Kommandant hinzu. „Auch die Hamiller-Tube habe nichts entdeckt. Sie schweigt sich aus. Offenbar liegt für sie noch kein Grund vor, einzugreifen."
    „Ich werde meinen Freund Chmekyr fragen", verkündete Gucky. „Wie ich ihn kenne, weiß er eine Antwort."
    „Beeile dich", bat Rhodan. „Ich fürchte, wir haben nicht mehr viel Zeit."
    „Das liebe ich", seufzte der Ilt. „Stundenlang über alle möglichen Schwierigkeiten diskutieren. Meine Disziplin kritisieren und dann erwarten, daß ich alles gestern erledige, damit heute noch alles seine Ordnung bekommt, was man längst hätte erledigen können, wenn man nur..."
    „Rede nicht soviel, verschwinde endlich", empfahl Rhodan grob.
    Gucky hüpfte einen halben Meter in die Höhe und teleportierte. Er sprang in einen Kommunikationsraum, in dem umfangreiches Informationsmaterial über Terra und die Kosmische Hanse gespeichert war. Hier hatte er Chmekyr zurückgelassen, das geheimnisvolle Wesen, das sich selbst als Pförtner des Loolandre bezeichnet hatte, und mit dem er mittlerweile Freundschaft geschlossen hatte. Chmekyr zeigte sich nun nicht mehr in irgendeiner Maske, sondern in seiner vermutlich wahren Form - als meterhoher Energiekreisel, einer winzigen Windhose gleich. Er raste blaßrosa durch den Raum, glitt pfeifend von einer Ecke zur anderen, als fühle er sich gefangen und suche verzweifelt nach einem Ausweg. Dabei stand die Tür offen, so daß er mühelos auf den Gang hätte entweichen können. Aber das war gar nicht notwendig, wie Gucky sehr wohl wußte.
    Chmekyr hätte auch so verschwinden können, wenn er wirklich gewollt hätte.
    „Hallihallo", rief der Ilt verblüfft. „Was ist in dich gefahren? Du bist schon hellrosa. Wenn du noch wütender wirst, bist du gleich ganz weiß."
    Chmekyr stoppte plötzlich. Er verharrte vor einem Tisch, verfärbte sich und wurde für einige Sekunden hellrot. Dann jagte er wieder los, ohne auf Guckys Bemerkung zu antworten, und verschwand in der Wand.
    Der Ilt griff sich an den Kopf.
    Er war davon überzeugt, daß der Pförtner wirklich so etwas wie ein Freund war, und er konnte sich dessen Reaktion nicht erklären.
    Lauf nicht weg, rief er ihm telepathisch nach. Wir brauchen deine Hilfe. Ein kleiner Tipp würde uns schon genügen.
    Chmekyr antwortete nicht.
    Verwundert horchte Gucky.
    Der Pförtner war ein schwieriges, oft launisches Geschöpf, von dem auch er nicht sagen konnte, was er wirklich war. Vielleicht war es sogar falsch, ihn Geschöpf zu nennen.
    Möglicherweise war er etwas ganz anderes, aber immerhin etwas, das real existierte. Was er tatsächlich war, würde vermutlich immer eines der vielen Geheimnisse der Endlosen Armada bleiben.
     
    *
     
    Gryden-Holmes zuckte zusammen, als der Sensor an der Tür ansprach, und die Stimme des anderen Clanskerns aus den Lautsprechern hallte.
    „Warum ziehst du dich vor mir zurück?" fragte Palk-Palm. „So dringende Geschäfte?"
    Gryden-Holmes löste sich von dem Anblick des rubinroten Facettenauges auf dem bestickten Tuch, drehte sich um und trat auf den Gang hinaus, wo ihn Palk-Palm mit seinen Mitarbeitern erwartete. Unverhohlener Haß schlug ihm aus den sechs Augen des anderen entgegen. Palk-Palm war der vielleicht mächtigste aller Clanskerne. Ihn mußte er wohl oder übel unschädlich machen, wenn er sich selbst den Weg zum Thron des Clanskopfes frei machen wollte. Palk-Palm war der einzige, den Gryden-Holmes wirklich
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