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1175 - Zeitbeben

Titel: 1175 - Zeitbeben
Autoren: Unbekannt
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geschlossenen Visier stellte die Rüstung jedoch einen fast hundertprozentigen Schutz dar. Bull fragte sich allerdings, ob sie ihn auch noch schützen würde, wenn er auf der Oberfläche seiner Minierde aufprallte.
    Da spürte er plötzlich, wie sich etwas Festes von unten gegen seinen Leib preßte und den Sturz abbremste. Er tastete mit den Händen umher und bekam die Verstrebungen seines Jets zu fassen.
    Unendlich erleichtert lachte er auf.
    Offenbar waren alle Jets so programmiert, daß sie einen abgestürzten Sturmreiter anhand seiner Mentalimpulse anpeilten und ihm zu Hilfe eilten. Das Virenimperium hatte an alles gedacht, als es die Virochips schuf, obwohl es damals konträr zur Menschheit eingestellt gewesen war. Seine Fürsorge war allumfassend.
    Mit frischem Mut klappte Bull das Visier hoch und dirigierte seinen Jet durch den Mahlstrom, um das Knäuel wiederzufinden. Plötzlich gehorchte er ihm jedoch nicht mehr.
    Er scherte gegen seine mentalen Befehle aus dem Mahlstrom aus – und tauchte in etwas ein, das er im ersten Augenblick für ein extrem großes Informationsbruchstück hielt.
    Bis sich in ihm das Bild eines schwarzen Ovals formte, in dem weiße Funken blitzten.
    „Stein Nachtlicht!" schrie Bull.
    „Ich rufe dich und die anderen Hanse-Sprecher über das Virenimperium als Relais!"
    antwortete der Ordensmann.
    Es kam Bull vor, als hörte er die Stimme wirklich, aber er war sicher, daß das nur eine Illusion war, die vom Virenimperium erzeugt wurde.
    „Die Störung ist behoben", fuhr Stein Nachtlicht fort. „Die alte Ordnung wird bald wiederhergestellt sein. Dann kann die Umkehr der Vernetzung und die Rückkehr der meisten Menschen auf die Erde erfolgen."
    „Gott sei Dank!" stieß Bull hervor.
    „Roi Danton und Demeter sei Dank!" korrigierte Stein Nachtlicht - und es kam Bull vor, als klänge darin milder Spott an. „Wenn ihr Menschen jedoch die Kontrolle über das Virenimperium nicht verlieren wollt, muß ein Stamm von zirka zwanzigtausend Sturmreitern erhalten bleiben. Alles andere ist kein Problem. Ich fordere die Hanse-Sprecher auf, mir zu übermitteln, welche Chancen sie sehen! Werden sich zwanzigtausend Menschen bereit finden, ständig als Sturmreiter in ihren Virochips Dienst zu tun?"
    „Das ist gar keine Frage!" schrie Reginald Bull. „Zwanzig Millionen werden sich freiwillig melden, wie ich meine Pappenheimer kenne! Aber wenn nur zwanzigtausend gebraucht werden - um so besser. Natürlich müssen noch verschiedene Fragen wie Arbeits- und Freizeit, Urlaub und Entlohnung besprochen werden, aber das können wir Hanse-Sprecher mit den Freiwilligen selbst regeln."
    „Dann schalte ich erst einmal auf Kommunikation zwischen den vernetzten Hanse-Sprechern", erklärte Stein Nachtlicht.
    „Nur zu!" rief Bull glücklich. „Vereine die alte Hanse-Mafia wieder, du grüne Eule! Ich bin schon ganz versessen darauf, ihre Gesichter wiederzusehen und ihre Stimmen quasseln zu hören."
    Jubelnd warf er die Arme in die Luft.
    Alles würde gut gehen. Die Menschheit ging endlich besseren Zeiten entgegen.
    Hoffentlich...
     
    ENDE
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