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1175 - Zeitbeben

Titel: 1175 - Zeitbeben
Autoren: Unbekannt
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einer Verleumdung zu retten."
    Der Kalif zuckte die Schultern.
    „Ihr müßt wissen, was ihr tut. Bis an die Tür der Desintegrationskammer könnt ihr es euch noch anders überlegen. Der Gang zu diesem Ort hat schon so manchen Sinn gewandelt."
    Er machte zwei Schritte rückwärts und rief: „Wachen!"
    Vier stämmige Krieger stürmten in den Kerker. Sie trugen schwarze Monturen, und ihre Gesichter waren.
    bis auf kleine Augenschlitze von weißen Tüchern verhüllt. Je zwei von ihnen ergriffen die Arme des Prinzen und der Prinzessin. So schleppten sie sie hinaus.
    Kalif Virim folgte ihnen und redete unaufhörlich auf sie ein. Er schilderte ihnen die Genüsse des Lebens und beschrieb ihnen die Endgültigkeit des Todes, er bemitleidete, verhöhnte und verspottete sie.
    Doch Prinzessin Demeter und Prinz Roi blieben unerschütterlich bei dem, was sie schon gesagt hatten, nicht, weil ihnen der Abschied vom Leben leichtgefallen wäre, sondern weil sie davon überzeugt waren, nicht anders handeln zu dürfen.
    Auch als sich das Schott der Desintegrationskammer vor ihnen öffnete, wandelte sich ihr Sinn nicht.
    Sie wurden hineingestoßen, und Prinz Roi nahm Prinzessin Demeter in die Arme.
    Im nächsten Moment verwandelte sich die Umgebung in weißes Licht, das von allen Seiten auf sie einstrahlte ...
    Roi hielt Demeter noch immer in den Armen, als das weiße Licht einer milderen Beleuchtung wich und sie sich in einem kleinen Raum mit metallischen Wänden sahen.
    Im gleichen Augenblick erinnerten sie sich, wer sie wirklich waren, wo sie sich befanden und welche Mission sie hierher geführt hatte.
    „Das Virenimperium!" rief Demeter. „Kalif Virim!"
    „Wie seht ihr denn aus?" rief eine weibliche Stimme.
    Roi erkannte sie augenblicklich. Er und Demeter ließen sich los und wandten sich um.
    „Belice!" rief Rhodans Sohn. „Entschuldigung, Vishna - und Taurec!"
    „Die Erzfeindin und der Verräter", sagte Demeter spöttisch. „Das war ein makabres Spiel, das das Virenimperium mit uns gespielt hat."
    „Es war bitterer Ernst, zumindest für uns", erklärte die Kosmokratin. „Ich weiß nicht genau, welches Spiel mit euch getrieben wurde, aber sein Ergebnis hat Taurecs und mein Leben gerettet. Durch den Schock, den das Virenimperium erlitten hat, waren seine Informationsauswertungen durcheinander geraten. Es identifizierte mich als seine ärgste Feindin."
    „Und mich als Verräter, weil ich mit Vishna zusammenarbeite", ergänzte Taurec. „Ich weiß nicht, wie ihr es vom Gegenteil überzeugt habt, aber wir stehen in eurer Schuld.
    Durch euch konnte das Virenimperium von seinem Wahn befreit werden."
    „Ist alles wieder in Ordnung?" erkundigte sich Danton. „Und was ist aus Ernst Ellert geworden?"
    „Hier bin ich!" rief Ellert lächelnd und kam durch eine Öffnung aus dem benachbarten Raum. Er trug den SERUN, den ihm Bradley von Xanthen ausgeliehen hatte, da beide die gleiche Größe hatten. „Und was die Zusammenarbeit zwischen dem Virenimperium, den vernetzten Menschen und uns angeht, so wird sie wieder einwandfrei funktionieren."
    Roi und Demeter atmeten auf.
    „Dann hat sich der Einsatz also für alle Beteiligten gelohnt", meinte die Wyngerin. Sie strahlte Roi an. „Auch für uns, mein Prinz. Ich ahnte nicht, daß unsere Liebe sich noch vertiefen könnte. Aber genau das ist geschehen."
    „Das Psychospiel, das mit uns getrieben wurde, hat unsere tiefsten Gedanken und Gefühle aufgewühlt und uns einander noch näher gebracht", erwiderte Rhodans Sohn. Er lächelte und fügte hinzu: „Meine Prinzessin."
    „Ich weiß Bescheid", sagte Ellert. „Das Virenimperium hatte euch auf eine sehr harte Probe gestellt. Es wollte dadurch euer Unterbewußtsein sondieren und herausfinden, ob ihr den beiden Kosmokraten unbedingt vertraut. Nachdem es seinen Schock überwunden hatte, litt es nämlich noch unter einer Informationsverwirrung, die seine Urteilskraft trübte.
    Da es NATHAN nicht für fähig hielt, allein dieses ganze Durcheinander ausgelöst zu haben, verdächtigte es Vishna. Ich selbst konnte leider nichts tun, um es umzustimmen, denn es hatte mich in sich integriert, weil es glaubte, mich beschützen zu müssen. Es dachte tatsächlich, Vishna wollte es abermals zur Explosion bringen."
    Kopfschüttelnd musterte er Roi und Demeter.
    „Warum zieht ihr euch eigentlich nicht um? Wollt ihr etwa so im HQ-Hanse auftauchen?"
    Das erinnerte Roi und Demeter daran, daß sie noch die Kleidung trugen, die sie als Prinz und Prinzessin
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