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1164 - Vishna-Fieber

Titel: 1164 - Vishna-Fieber
Autoren: Unbekannt
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vor seinem Gebilde nieder und nahm seine Gestalt in sich auf.
    Es war klein, höchstens fünf mal fünf Meter und sah aus wie eine deformierte Kugel mit unterschiedlichsten Auswüchsen. Zwei Öffnungen gab es, und dort setzte er an.
    Wie von Zauberhand integrierte er den Computerkopf der Ritterrüstung in das Gebilde und schloß auch die Positronik des Massagesessels an.
    Stolz betrachtete er sein Werk.
    Jetzt wurde es um ihn herum lebendig. Er beobachtete andere Menschen, die von überallher Teile anschleppten. Roboter tauchten ab und zu auf und versuchten, sie an ihrem Tun zu hindern. Die Menschen setzten ihre Geräte ab und machten sich über die Roboter her. Ehe sich's die Maschinen versahen, waren sie deaktiviert und demontiert.
    Jubelrufe erklangen. Teile der Roboter waren für die eigenen Maschinen brauchbar.
    Timo Erhard sah mit leuchtenden Augen zu, aber tief in ihm nagte Unzufriedenheit.
    Das, was er soeben abgeschlossen hatte, war doch nicht alles!
    Das Kleine zum Großen war doch seine Aufgabe.
    Eine Frau näherte sich ihm. Er kannte sie nicht, aber er begriff sofort, daß sie wunderbar zusammenpaßten, ihre Maschine und seine Maschine.
    „Hilf mir!" bat er. „Wir wollen mein Werk zu deinem tragen!"
    Sie schafften es zu zweit nicht, das Gebilde hochzuheben, aber wie aus dem Boden gewachsen standen drei Männer bei ihnen und halfen beim Transport.
    „Unsere Schöpfungen gehören auch dazu", meinten sie. „Wir holen sie gleich danach!"
    Sie trugen die fünf Gebilde zusammen, und sie paßten ineinander, als seien sie ursprünglich dafür konstruiert worden. Es gab kein einziges Hindernis.
    Die fünf Menschen reichten sich die Hand.
    „Wir haben es geschafft", sagten sie fröhlich. „Unsere Maschine ist vollendet!"
    Sie gingen auseinander und sahen sich danach nicht mehr.
    Timo Erhard schritt zum Rand des Platzes und lehnte sich an eine Hauswand. Sie strahlte Wärme ab und machte ihn zufrieden. Er schloß die Augen und träumte, aber immer wieder fragte er sich, was er da tat oder getan hatte.
    Für einen Augenblick glaubte er zu schlafen. Es konnte höchstens der Bruchteil einer Sekunde sein.
    Er öffnete die Augen und sah die vielen Menschen auf dem Platz. Sie gingen ungewöhnlichen Tätigkeiten nach und bastelten an Maschinen herum.
    Erhard erkannte große Aggregate und kleine.
    Was machen die Menschen da? fragte er sich. Gehören sie zur LFT oder stehen sie unter dem Einfluß Vishnas?
    Er wandte sich ab und machte, daß er davonkam. Mit diesen dubiosen Vorgängen wollte auf auf keinen Fall in Zusammenhang gebracht werden.
     
    *
     
    „Technomanie!" sagte Galbraith Deighton. „Anders kann ich es mir nicht erklären!"
    Julian Tifflor, der neben ihm stand, stimmte ihm zu.
    „Es ist furchtbar", gestand er. „Wenn ich nicht die Aufzeichnungen der Robotsonden gesehen hätte, würde ich es nicht glauben, daß eines dieser Gebilde von mir stammt!"
    Er deutete auf den Hanse-Platz vor dem HQH, wo ein rotschwarzbraun gemustertes Etwas in den Himmel ragte. Es besaß gut eine Höhe von fünfundzwanzig Metern und wirkte wie ein Berg.
    Tifflor hatte die Einzelteile in Eigenarbeit zusammengesetzt und die Fragmente mit Hilfe von Robotern zu dem Bergkoloß vereinigt.
    „Wo bleibt Geoffry?" fragte Gal. „Ob er auch wieder von diesem technomanischen Effekt befallen ist?"
    Es hatte sich herausgestellt, daß alle Menschen der Erde von diesem Effekt betroffen waren. Noch war nicht bekannt, welche Ursache er hatte.
    Über eines jedoch gab es keine Zweifel. Vishna war dafür verantwortlich. Die Inkarnation des Bösen hatte erneut zugeschlagen.
    „Wir könnten ihn suchen lassen", erwiderte Tiff. „Aber ich glaube nicht, daß wir ihn finden werden. Es ist nicht bekannt, wo er seine Maschine baut!"
    Sie hatten schnell erkannt, daß es keine Möglichkeit gab, das technomanische Treiben der Menschen zu unterbinden oder zu stören. Es kam anfallartig über sie, und sie konnten sich danach an nichts erinnern. Ratlos standen sie vor den Gebilden, die sie selbst geschaffen hatten.
    Jeder technomanische Schub hatte eine neue Phase eingeleitet. Jedes Mal waren die kleinen Gebilde zu größeren Einheiten zusammengefügt worden, bis sie ihre Maximalgröße erreicht hatten. Der Durchschnitt der seltsamen Gebilde lag bei dreißig bis fünfzig Metern.
    Überall auf der Erde standen sie herum, in den Städten und auf dem Land. Sie bedeckten die Oberfläche des Planeten wie Abfall, und niemand kam und räumte sie weg.
    Eine heilige
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