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1164 - Vishna-Fieber

Titel: 1164 - Vishna-Fieber
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Dann drang er selbst in das Lager ein und suchte nach den Dieben.
    Er fand sie spielend durch den Lärm, den sie machten. Sie räumten Regale aus oder rissen einfach Maschinenteile heraus und ließen sich achtlos zu Boden fallen. Endlich schienen sie gefunden zu haben, was sie suchten.
    Jeder von ihnen nahm ein Teil auf und schleppte es zum Ausgang.
    Adams vertrat ihnen den Weg.
    „Ihr bringt das sofort zurück!" rief er ihnen entgegen. „Diebsgesindel! Was fällt euch ein?"
    Er war regelrecht fassungslos, denn eine ausgeprägte Kriminalität gab es im Zeitalter der Kosmischen Hanse nicht mehr.
    Die Männer und Frauen gaben keine Antwort. Sie bildeten eine geschlossene Front gegen Adams und hoben drohend die Maschinenteile, die sie in den Händen hielten.
    Homer wich sofort zurück. Er war schockiert und wollte es nicht auf eine Auseinandersetzung ankommen lassen. Zudem wußte er die Ordnungshüter im Rücken, die jeden Augenblick eintreffen mußten. Es gab ihnen den Weg frei und folgte ihnen hinaus.
    Sie zerstreuten sich sofort in alle Richtungen, gingen grußlos auseinander, als hätten sie sich nie zuvor gesehen. Auch das machte Adams stutzig.
    Endlich traf der Gleiter ein, aber da war von keinem der Menschen noch etwas zu sehen. Adams gab einen genauen Bericht zu Protokoll und schickte die Uniformierten in das Lager hinein.
    Anschließend machte er sich wieder auf den Weg. Die Ordnungskräfte würden das Lager versiegeln und den Tatort auf Video bannen. Danach würden sie den Besitzer verständigen.
    Hätte Adams erlebt, was tatsächlich geschah, wäre ihm wesentlich enger in seiner Haut gewesen. So aber gab er sich mit dem Gedanken zufrieden, daß er seine staatsbürgerliche Pflicht getan hatte. Es würde sich später Gelegenheit ergeben, die abnormen Verhaltensweisen mancher Menschen zu korrigieren.
    Der psychische Druck durch Vishnas Plagen entschuldigte in den letzten Wochen und Monaten ziemlich alles.
    Adams betrat das Gebäude der LFT und suchte Julian Tifflor auf.
    Der Erste Terraner saß stirnrunzelnd hinter seinem Schreibtisch.
    „Hallo Homer", sagte er. „Wie geht es dir?"
    Die Frage klang forschend und tastend, und Adams stutzte sofort.
    „Da stimmt doch etwas nicht!" stellte er fest.
    „Du hast es erfaßt! Von überall auf der Erde gehen Alarmmeldungen über Einbrüche und Diebstähle ein. Ich kann es nicht fassen. Was stellt Vishna noch alles mit uns an?"
    Adams schlug sich gegen die Stirn. Er warf einen sinnenden Blick auf Tifflors Videokonsole. Eine Lampe leuchtete auf, es war eine weitere Meldung. Eine der städtischen Versorgungsanlagen von New York meldete Totalausfall, weil ihr wichtige Teile ausgebaut worden waren.
    „Es sind rein technische Teile", nickte Adams und berichtete von dem, was er erlebt hatte. Auch die Vorgänge in der Klinik sah er plötzlich mit ganz anderen Augen. Er veranlaßte Tifflor, sofort eine Alarmmeldung loszulassen.
    Sie kam zu spät. In der Klinik ging alles drunter und drüber.
    „Erst Katatonie, denn Kleptomanie!" seufzte Tifflor. „Wie soll es weitergehen, Homer?"
    Homer G. Adams antwortete nicht. Er beugte sich über Tifflors Videokonsole und löste die Anschlüsse von dem Gerät. Er nahm es auf und wandte sich um.
    „Homer!" Tiffs Ruf glich einem Hilfeschrei.
    Adams reagierte nicht. Er trug das Gerät zur Tür und verschwand mit dem draußen auf dem Korridor.
    „O Gott!" stieß der Erste Terraner hervor. „Was entwickelt sich da?"
     
    *
     
    Der Platz vor dem Versorgungszentrum war übersät von technischen Apparaturen, und kein Mensch wußte, wie sie da hingekommen waren. Sie lagen auf dem Plastboden und gehörten ohne Zweifel unterschiedlichen Maschinen oder Aggregaten an. An verschiedenen Stellen lagen kleine Einzelteile, als schienen sie darauf zu warten, daß jemand sie vervollständigte.
    Dienten sie zum Schutz des Kaps gegen fremde Invasoren oder gegen Vishna? Hatten Roboter sie hergebracht?
    Timo Erhard fragte herum. Er stand in einer Gruppe von annähernd hundert Menschen am Rand des Platzes, doch keiner konnte ihm seine Frage beantworten. Seit sie alle aus den Kliniken entlassen worden waren und sich kerngesund fühlten, waren um sie herum seltsame Dinge vorgegangen. Sie hatten nichts bemerkt und standen nun da, um aufzupassen.
    Nichts rührte sich. Es tauchten keine Roboter auf und keine Invasoren. Alles blieb ruhig.
    Stunden vergingen, bis die Menschen endlich eine Beobachtung machten. Ein Uniformierter kam. Er trug das Abzeichen
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