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1164 - Vishna-Fieber

Titel: 1164 - Vishna-Fieber
Autoren: Unbekannt
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kleinen Boot bestand eine konstante Kommunikationsverbindung.
    Das Virenimperium simulierte die Vorgänge auf der Erde und projizierte Hologramme in das Innere des Spezialschiffs.
    Gebannt verfolgte Vishna, was sich abspielte.
    Die Virenwolken hatten Erfolg. Ein Fieber erfaßte alle intelligenten Wesen im Grauen Korridor. Sie machten ein paar Stunden bitterer Erfahrungen durch, aber mit ein paar wenigen Ausnahmen überstanden sie das Fieber.
    Es verschwand, und es blieben keine Nachwirkungen davon.
    „Werden die Menschen nicht mißtrauisch werden?" erkundigte sie sich beim Virenimperium. „Es besteht ein Mißverhältnis in der Schwere dieser Plage gegenüber den bisherigen Plagen!"
    „Allein betrachtet wäre dies der Fall", sagte das Virenimperium. „Die Menschheit hat jedoch keine Gelegenheit, sich auf diesen Gedanken zu konzentrieren. Es dauert nicht lange, dann tritt der technomanische Effekt auf!"
    Der technomanische Effekt war das eigentliche Bindeglied in der gesamten Planung. Er stürzte die Menschen in Abgründe der Verwirrung und dös Vergessens. Sie schufen Dinge, die für sie ein Rätsel waren. Sie bekamen Angst vor den fremdartigen Maschinen.
    Und dennoch wurden sie nicht völlig kopflos. Sie zogen sich in sich selbst zurück, und auch das war eine der Absichten des Virenimperiums. Für das, was kommen würde, gab es keine bessere Vorbereitung.
    Vishna beobachtete fasziniert die Entwicklung. Das Virenimperium gewährleistete eine fast hundertprozentige Synchronisation, basierend auf dem, was es bisher von der Erde und den Menschen wußte. Die abtrünnige Kosmokratin erlebte in der Simulation Dinge, die sich fast zeitgleich auch auf der Erde abspielten.
    Irgendwie brachte Vishna den Terranern und ihrer Zähigkeit ein fundiertes Maß an Bewunderung entgegen. Widerwillig stellte sie fest, daß sich kein Volk besser dazu eignete, ihr untertäniges Werkzeug zu werden, als die junge Menschheit. Sie erfaßte zumindest einen Teil der Gedanken derer, die es verstanden hatten, die Terraner zu ihren Erfüllungsgehilfen zu machen und sie in den Prozeß der Positivierung des Universums einzugliedern.
    Dem gebot Vishna nun Einhalt. Die Menschheit würde, ohne etwas dagegen tun zu können, auf die andere Seite einschwenken.
    Sie würde auf Vishna eingeschworen werden, und das Virenimperium würde dieses Volk kontrollieren.
    Vishna triumphierte. Nach langer Zeit, die Zeitrechnung des Normal-Universums zugrunde gelegt, trug sie nun doch noch den Sieg über die Kosmokraten davon. Der einmal eingeschlagene Weg führte zum Ziel, und er konnte nicht unterbrochen werden.
    Das Wagnis hatte sich gelohnt, als sie versucht hatte, sich in das Virenimperium zu integrieren. Es war ihr gelungen, aber das Virenimperium war explodiert.
    Vishna machte sich damals keine falschen Hoffnungen. Die Kosmokraten wußten genau, was geschehen konnte, wenn das Virenimperium rekonstruiert wurde. Vishna erstand wieder.
    Das war geschehen und zeigte, daß die Mächte jenseits der Materiequellen dem Riesencomputer größere Bedeutung beimaßen als der Gefahr, die durch ihre Wiedererstehung drohte.
    Sie hatten sich gewaltig getäuscht, denn jetzt stand das Virenimperium Vishna zur Verfügung.
    Die abtrünnige Kosmokratin verfolgte weiter die Simulation, die ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Der Technomanische Effekt hatte seinen Zweck erfüllt. Er verschwand, wie er gekommen war.
    „Jetzt werden sie merken, was auf sie zukommt", stellte Vishna fest. „Sie werden reagieren und die Maschinen zerstören!"
    „Auch dazu haben sie keine Zeit", antwortete das Virenimperium. „Das Signal ist bereits vollständig. Sobald genügend Energie vorhanden ist, werden die Maschinen jeden Übergriff vereiteln!"
    Gebannt starrte Vishna auf die Projektion. Sie sah die Veränderung im Grauen Korridor voraus und wartete fiebernd, daß der nächste Schritt eingeleitet wurde.
    „Die 7. Plage!" stieß sie hervor. „Wo bleibt sie?"
    „Sie steht kurz bevor", erwiderte das Virenimperium. „Der Zeitplan wird genau eingehalten!"
     
    *
     
    Reginald Bull konnte nicht sagen, ob seine Ansprache an die Menschheit Erfolg hatte.
    Sie wurde mehrmals ausgestrahlt, damit alle Menschen sie hören sollten. Bull glaubte jedoch nicht, daß alle in der Lage waren, ihren Sinn zu begreifen und seine Bemühungen zu verstehen.
    Der Hanse-Sprecher ging unruhig im Zimmer auf und ab. Immer wieder warf er einen Blick zum Fenster hinaus. Wo er hinsah, gab es diese widerwärtigen,
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