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1164 - Vishna-Fieber

Titel: 1164 - Vishna-Fieber
Autoren: Unbekannt
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dürfen sie jetzt nicht allein lassen!"
    „Du hast gut reden", murrte Adams. „Aber ich weiß, daß es nötig ist. Zunächst jedoch sollten wir Geoff suchen. Es sind einige Fragen ungeklärt!"
    Als habe er nur darauf gewartet, betrat in diesem Augenblick Waringer das Zimmer. Er trug ein Bündel Unterlagen und einen Koffer mit Magnetkassetten bei sich. Beides legte er schweigend auf Bullys Schreibtisch.
    „Es ist vorüber", sagte der Chefwissenschaftler der Hanse. „Der technomanische Effekt ist vorbei. Die letzten Gebilde sind vollständig!"
    „Wir müssen die Dinger untersuchen", verlangte Tifflor. „Wir brauchen Klarheit, was sie bewirken sollen!"
    „Alles der Reihe nach", sagte Waringer laut. „Zunächst will ich euch sagen, daß meine Untersuchungen über das Vishna-Fieber abgeschlossen sind. Ich hatte Bully Andeutungen gemacht, als es uns befiel."
    Reginald Bull nickte schwer. Er konnte sich undeutlich erinnern.
    „Das Vishna-Fieber hat zu einer biovirulenten Umprogrammierung unseres Gehirns geführt", fuhr Waringer fort. „Es betraf alle Menschen auf Terra und Luna und alle Extraterrestier gleich. Es sind künstliche Peptide entstanden, ich möchte sie einmal als Erinnerungsmoleküle bezeichnen. Sie haben sich in uns eingenistet und die technomanischen Schübe bewirkt. In diesen Phasen war den Betroffenen das eingespeicherte Programm voll bewußt, während sie ansonsten über keine Erinnerung daran verfügten. Das wundert nicht, denn schließlich handelt es sich um eine Aufpfropfung künstlicher Natur. Die so programmierten Opfer begannen, rätselhafte technische Apparate zusammenzubauen!"
    „Dann ist die 6. Plage schwerwiegender, als wir es je ahnen konnten!" stieß Julian Tifflor hervor. „Die früheren Plagen waren Einzelerscheinungen. Hier aber haben wir es mit einer Reaktionskette zu tun!"
    Seine Stimme war bei den letzten Worten immer leiser geworden.
    „Ich werde mich sofort an die Untersuchung der rätselhaften Maschinen machen", versprach Waringer. „Ihr müßt euch um die Menschen kümmern!"
    Er nickte ihnen zu, dann war er zur Tür hinaus.
    „Wo nimmt er die Kraft her?" fragte Deighton. „Ich fühle mich wie zerschlagen. Die technomanischen Schübe haben uns alle Kraft gekostet."
    „Es geht ihm wie uns." Adams stand auf. „Ich werde versuchen, ihm zu helfen!"
    „Bleib noch", bat Bully. „Wir brauchen jeden Mann. Es darf zu keiner Katastrophe kommen!"
    Die ersten Meldungen gingen ein. Angst und Schrecken machten sich breit. Überall flohen die Menschen vor den bizarren und undurchschaubaren Gebilden. Aber überall, wo sie hinkamen, fanden sie diese Objekte vor.
    Die technomanischen Maschinen stellten eine Bedrohung dar.
    „Ich werde zu den Menschen sprechen", sagte Bull. „Gleich nachher. Hat jemand Chthon gesehen?"
    In der Hektik der Ereignisse war es ihnen gar nicht aufgefallen, daß sie kein Lebenszeichen von dem Schatten erhalten hatten. War er der seltsamen Erscheinung zum Opfer gefallen, die ihn aus HQ-Hanse vertrieben hatte? Mehrere Vorfälle in Asien ließen vermuten, daß sich da etwas abgespielt hatte, was jenseits menschlichen Verständnisses angesiedelt werden mußte.
    „Die Ratten verlassen das sinkende Schiff!" sagte Tifflor sarkastisch. „So macht es doch den Eindruck!"
    Bull widersprach. Er hatte den Gedanken inzwischen verworfen, Chthon könnte ein Schatten Vishnas sein. Jetzt spekulierte Tiff damit. Und morgen würde es Deighton sein oder irgendein anderer.
    Es war ein deutliches Zeichen, wie verwirrt sie waren.
    Sie wußten nicht mehr, was sie denken und tun sollten. Sie hatten das verloren, was man allgemein als logischen Zusammenhang verstand.
    Furcht steckte ihnen in allen Nervenfasern. Als führende Persönlichkeiten der Erde waren sie ein nur zu deutlicher Spiegel der Gedanken und Gefühle aller Menschen geworden.
    Sie alle beherrschte nur die eine Frage.
    Was kam jetzt? Was folgte auf den technomanischen Effekt? Welche Spätwirkungen würde das Vishna-Fieber noch zeitigen?
     
    8.
     
    Vishnas Zorn war verraucht. Sie wußte jetzt, daß ihr die Menschen nicht widerstehen konnten. Die vom Virenimperium ausgearbeitete Taktik zeigte die ersten Erfolge.
    Die abtrünnige Kosmokratin suchte den Grauen Korridor nicht mehr auf. Es gab keinen Grund dazu, denn das Virenimperium war die vollkommenste Art eines Riesencomputers.
    Es arbeitete fehlerlos.
    Noch immer zog das kleine Spezialschiff seine Schleifen um den Raumsektor, und zwischen dem Virenimperium und dem
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