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1162 - Kampf um Terra

Titel: 1162 - Kampf um Terra
Autoren: Unbekannt
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doch schon ein zweiter Blick genügte, um zu sehen, daß es kein normales Grün mehr war, sondern eine üppige dunkelgrüne Flut, die Wege, Blumenbeete und Seen überwucherte.
    Überall dazwischen standen einzeln oder in Gruppen Sprühroboter gleich Denkmälern, an denen Schlingpflanzen hochkrochen. Wolken von dunklen Pilzsorten stiegen auf, wurden von Luftströmungen erfaßt und fortgetragen. An den Rändern des Parks standen Flugpanzer und äscherten Teile der Xenoflora mit Thermoflammern ein. Doch ihre Erfolge waren nicht von Dauer. Bull erkannte es an dem See, dessen Pseudoschilf und Pseudoseerosen in seiner Gegenwart vernichtet worden waren. Seine Oberfläche war von einer dichten, schwammig wirkenden grünen Masse überwuchert, und von der Brandruine des Pavillons war überhaupt nichts mehr zu sehen.
    Der Hanse-Sprecher wischte den Schweiß von seiner Stirn und nahm Kurs auf das Hauptquartier der Hanse. Auch auf dem Flug dorthin zeigten sich ihm erschreckende Bilder. Alle Grünanlagen waren verfremdet und hatten sich explosionsartig ausgebreitet.
    Die Xenoflora erstreckte sich teilweise in die Straßen und hatte die Transportbänder lahmgelegt. Von den Hochhäusern hingen wehende grüne Bahnen herab - ausgeuferte Balkon- und Terrassenbepflanzungen.
    Überall dazwischen kämpften Feuerwehr, Katastrophenschutzdienst, Miliz und Militäreinheiten gegen die grüne Flut an. Aber in den Wohngebieten waren ihnen die Hände gebunden. Sie durften nicht in beliebigen Mengen Gift versprühen und schon gar nicht mit Strahlwaffen und Flammenwerfern drauflosschießen. Es war bereits zu Feuersbrünsten gekommen, wie mehrere ausgebrannte Ruinen bewiesen.
    Als Bull das HQ-Hanse erreichte, mußte er feststellen, daß die Xenoflora auch davor nicht haltgemacht hatte. Allerdings hatten die HQ-Mitarbeiter durch ihre größere Entschlossenheit das Schlimmste verhindert, aber brandgeschwärzte Korridore, ausgefallene Antigravlifts und Schmelzspuren in den Wänden zeugten von der Erbitterung, mit der der Kampf gegen das Fremde geführt worden war.
    Ständig hallten Lautsprecherdurchsagen durch die Flure und Hallen. Frauen und Männer in SERUNS und anderen Schutzanzügen patrouillierten und gingen mit Desintegratoren und kleinen Strahlwaffen gegen jeden grünen Fleck vor, der sich irgendwo bildete.
    Über Funk wurde Bull in einen der Konferenzräume eingewiesen. Julian Tifflor und Geoffry Waringer erwarteten ihn bereits. Auch sie trugen SERUNS, und sie hatten für Bull einen passenden Schutzanzug mitgebracht.
    Auf Dutzenden von Bildschirmen flimmerten Bilder aus allen möglichen Brennpunkten des Kampfes, Die lunare Inpotronik war ständig präsent und faßte die Lageberichte der Kommandostellen zu kurzen, prägnanten Berichten zusammen.
    In fast allen größeren Städten der Erde sah es nicht besser aus als in Terrania. Die Bevölkerungsdichte wirkte sich als größtes Hemmnis bei der Bekämpfung der Xenoflora aus. In den dünn besiedelten Gebieten dagegen war fast überall die Ausbreitung der fremden Pflanzen gestoppt worden - aber um welchen Preis! Zahllose Felder und Wiesen waren zu Aschewüsten geworden. Tausende von Wäldern brannten.
    Reginald Bull war erschüttert, als er diese Bilder sah.
    „So geht das nicht weiter!" erklärte er. „Wir können den Teufel nicht mit Beelzebub austreiben, wenn wir die Erde nicht in eine Wüste verwandeln wollen. Seid ihr denn alle verrückt geworden? Wie soll die Menschheit überleben, wenn sie ihre natürliche Umwelt vernichtet?"
    „Du hast bei der Suche nach Gal tatsächlich völlig den Überblick verloren, Bully", entgegnete Waringer. „Das, was du ‚natürliche Umwelt’ nanntest, hat praktisch bereits aufgehört zu existieren. Es wurde von der Xenoflora unterwandert, und es ist ausschließlich diese Xenoflora, die von uns vernichtet wird."
    „Dann sind wir am Ende", erklärte Bull. „Es sei denn, unseren Gentechnikern gelingt ein Durchbruch. Wie steht es damit?"
    „Alle namhaften Genetiker und dazu Laborausrüstungen sowie Genpools wurden auf das Laborschiff LOUIS PASTEUR evakuiert", sagte Tifflor. „Auf Terra wäre eine Forschung nicht mehr möglich, da die Xenoviren inzwischen alle hier verbliebenen Einrichtungen verfremdet haben. Die Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung von Gegenviren, also von Viren, die die vielfältigen Wirkungen der Exoviren rückgängig machen können."
    „Der erste Einsatz von Gegenviren kann in zirka drei Stunden erfolgen", warf
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