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1162 - Kampf um Terra

Titel: 1162 - Kampf um Terra
Autoren: Unbekannt
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gemeldet?"
    Tifflor schüttelte den Kopf.
    „Verbindung zu Transformstellung Alpha-1!" wandte Bull sich an das Computersystem seines Sessels.
    Vor ihm bildete sich die Holovision eines Ausschnitts der lunaren Transformstellung, die zum Alpha-Verteidigungsring NATHANS gehörte. Mitten darin war auf einem Schwebesessel eine winzige Menschengestalt zu sehen, die sich vergrößerte, als der Ausschnitt schrumpfte.
    „Hallo, Bully!" rief Digitalis Aura. „Ich checke nur noch einmal alles durch, dann kann es losgehen."
    „In Ordnung", erwiderte Bull.
    Der Anblick des Siganesen ließ ihn lächeln. Nicht, weil Aura nur daumengroß war, sondern weil er wieder seinen martialisch anmutenden schwarzen Raumanzug und darüber den blutroten Schulterumhang trug, was seine ständig wiederholte Aussage unterstrich, daß er Poet und Kampfmittelkonstrukteur war. Außerdem arbeitete er seit rund vier Wochen in verantwortlicher Position des LFT-Rates für Zivilverteidigung, da er während des Kampfes gegen die Parasitär-Enklaven bewiesen hatte, daß er strategisch und taktisch versiert, entschlußkräftig und einsatzbereit bis zur Selbstaufopferung war.
    „Computerbilddarstellung des Einsatzraums!" sagte Tifflor.
    Die Kuppelwandung wurde undurchsichtig, dann bildete sich unmittelbar vor ihrer Innenwandung das computergesteuerte Abbild eines schmutziggrauen Etwas, in dem ein grellroter Lichtfleck hektisch pulsierte.
    „Der Lichtfleck markiert die Stelle, an der Le So Te den Grauen Korridor verlassen hat", teilte die lunare Inpotronik mit. Im Grunde genommen hätten Bull, Tifflor und Aura nicht nach Luna gehen müssen, um den neuen Versuch zu starten, die Wandung des Grauen Korridors aufzubrechen. Das alles konnte NATHAN mit den ihm zur Verfügung stehenden mobilen und stationären Robotern ohne jede Hilfe erledigen.
    Aber Bull und Tifflor gehörten als Zellaktivatorträger einer uralten Generation an, die noch überall selbst Hand angelegt hatte. Manchmal frönten sie noch einigen der früheren Gewohnheiten. Und Digitalis Aura als siganesisches As auf allen Gebieten der Waffentechnologie hatte sich ausgebeten, den Versuch ohne direkte Mithilfe der Inpotronik zu steuern.
    Den Versuch, mit Hilfe der stärksten Transformkanone des lunaren Verteidigungssystems eine Transformbombe durch den Grauen Korridor zu schicken - eine Transformbombe, die keine nukleonische Ladung enthielt, sondern subatomar programmierte Materie, die sich nach der Explosion am Zielort zu einem Robotgebilde zusammenfügen und Kontakt mit Vishna herstellen sollte.
     
    *
     
    „Ich würde Vishna lieber eins überziehen, anstatt sie um ein Gespräch zu bitten!" sagte Bull grimmig.
    Tifflor lächelte flüchtig. Er wußte, daß das, was sie planten, gegen die Natur des Freundes war, aber er wußte auch, daß Bully in der Lage war, seine Natur zugunsten der Vernunft zu unterdrücken.
    Die Holovision Auras, die für kurze Zeit erloschen war, baute sich wieder vor Bull auf.
    „Alles klar!" teilte der Siganese mit. „NATHAN soll den Abschußimpuls in zehn Sekunden geben. Ich bleibe hier an den Kontrollen."
    „Ich habe mitgehört", sagte NATHAN. „Zeit läuft ab jetzt!"
    Abermals erlosch die Holovision Auras.
    Dafür blinkte das Bildfeld auf Bulls Videokonsole grellrot auf.
    Ein Alpha-Ruf!
    „Bull hier!" meldete sich der Hanse-Sprecher.
    Das Abbild von Deightons Gesicht tauchte auf dem Bildfeld auf.
    „Aktion sofort stoppen!" rief der Gefühlsmechaniker erregt.
    Reginald Bull zögerte den Bruchteil einer Sekunde, dann bewies er wieder einmal, daß er auch über seinen eigenen Schatten springen konnte.
    „NATHAN, Aktion stoppen!" befahl er.
    „Aktion ist gestoppt", bestätigte die Inpotronik.
    Bull holte tief Luft.
    „So, Gal! Erkläre!"
    „Ich übergebe an Lassei Domaschek", erwiderte Galbraith Deighton.
    Das Bild wechselte. Bull sah das Gesicht eines dreiundsechzig Jahre alten Mannes mit wildwachsendem dunkelblondem Haarschopf und Doppelkinn. Er hatte ihn nur einmal über Visiphon gesprochen, aber er erinnerte sich daran, daß Lassei Domaschek die erste Kontaktperson Chthons und damit anfangs der einzige Bezugspunkt des Schattens gewesen war. Domaschek arbeitete als Sozialingenieur und war zuständig für die Betreuung der in Terrania-Garnaru wohnenden Außerirdischen.
    Während des Babel-Syndroms hatte dieser Mann große Strapazen und Gefahren auf sich genommen, um Chthon zum HQ-Hanse zu bringen. Nach dem Abklingen der Sprachverwirrung hatte er sein altes Leben
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