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1154 - Dämonen-Trauer

1154 - Dämonen-Trauer

Titel: 1154 - Dämonen-Trauer
Autoren: Jason Dark
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Menschen gehört, die sich einfach ins Bockshorn jagen ließen. Egal, was passiert war, er hatte immer einen Ausweg gefunden, und hier im Haus fühlte er sich sicherer als auf dem Friedhof.
    Ben Adams dachte logisch. Durch das Licht im Zimmer stand er wie auf dem Präsentierteller und wirkte als lebendige Einladung für jeden Einbrecher.
    Innerhalb kurzer Zeit hatte er den Lichtschalter neben der Tür erreicht. Der leichte Druck mit der Hand reichte aus. Im Zimmer wurde es dunkel, aber nicht ganz, denn vom Flur fiel noch ein schwacher Schein ins Wohnzimmer hinein.
    Nahe der Tür blieb Ben Adams stehen, den Blick von hier aus auf das Fenster gerichtet. Aus dieser relativ weiten Entfernung war der Garten schlechter zu erkennen, doch seine Augen gewöhnten sich rasch an die neuen Verhältnisse.
    Er schaute genauer hin.
    Der Blick wanderte. Ben suchte in seiner Erinnerung nach, wo er die Bewegung gesehen hatte. Das war an der linken Seite gewesen. Darauf konzentrierte er sich jetzt.
    Vergeblich, da war nichts mehr zu sehen. Der Garten lag geschützt in der tiefen Nachtruhe.
    Doch ein Irrtum?
    Es war leicht möglich, dass ihm die noch immer angeschlagenen Nerven einen Streich gespielt hatten. Er wollte nichts ausschließen, aber er wollte auf Nummer Sicher gehen und bewegte sich deshalb wieder auf das Fenster zu.
    Seine Sicht wurde besser. Sogar bis zu den Kiefern im Hintergrund des Gartens konnte er blicken.
    Sie standen dort wie Türme, die gebaut waren, um den Sturm und die Unbilden des Wetters abzuhalten.
    Dafür hatte er keinen Blick.
    Ben sah etwas anderes.
    Mitten im Garten stand jemand.
    Es war eine Gestalt. Es hätte ein Mensch und ebenfalls eine Vogelscheuche sein können. Letztere war weder von ihm noch von Erica aufgebaut worden.
    Demnach war es ein Mensch!
    Oder doch nicht?
    Der Wind fegte mit einem plötzlichen Stoß durch den Garten, und Bens Augen weiteten sich vor Schreck, als er mitbekam, was mit der Gestalt passierte.
    Sie wurde nicht zu Boden geworfen, der Wind schnappte nur zu und spielte mit ihrer Kleidung. Er wehte sie hoch und ließ sie wieder nach unten fallen.
    Ben Adams wusste Bescheid.
    Es war eine Kutte!
    ***
    Also doch!
    Ich hatte es nicht für möglich gehalten, aber es war letztendlich geschehen, und so war Einiges auf den Kopf gestellt worden. Luzifer hatte es geschafft, in die Welt des Spuks einzudringen. Es war weder Lüge, Übertreibung noch Spinnerei gewesen. Das Erscheinen des Urbösen hatte die Regeln zerstört. So war die Angst des Spuks nicht unbegründet gewesen.
    Es war ein riesiger Kopf. Glatt, schimmernd, als hätte man ihn poliert.
    Es gab wohl keinen Menschen auf diesem Erdball, der beim Anblick nicht fasziniert gewesen wäre.
    Da machte ich keine Ausnahme. Ich konnte einfach nicht wegschauen. Der Kopf, der als dunkelblaues Gebilde in der dichten Schwärze stand, war zu prägnant.
    Es gibt die Begriffe des Bösen und der Schönheit. Hier kam beides zusammen und bildete in der Addition ein Ergebnis, das nur aus einem Wort bestand.
    Faszination!
    Ja, das war der richtige Begriff. Obwohl ich ein Feind, ein Gegner war, brachte ich es nicht fertig, mich dieser Faszination zu entziehen. Es fiel mir schwer, dies zuzugeben, und ich versuchte auch, mich dieser Faszination zu entziehen, doch es war nicht möglich. Das Gesicht, das mich frontal anschaute, traf mich mit seinem Aussehen wie ein Bannstrahl, so dass ich den Atem anhielt.
    Es war nicht nur dieses kalte Blau, das mich faszinierte, es lag auch an den Augen. Sie waren ebenfalls von einem blauen Licht erfüllt. Blaues Licht kann wunderbar weich und beruhigend sein, aber auch das glatte Gegenteil. Kalt und abweisend.
    In diesem Fall war das Gegenteil noch einmal übersteigert worden. Was ich in den Augen las, das war einfach nur böse und kalt. Eine Kälte, die mich nicht nur schaudern ließ. Sie war so schlimm, dass ich vor ihr erzitterte. Ich fror plötzlich. Ich drückte meinen Körper zusammen, beugte den Kopf nach vorn und brachte die Hände vor meine Brust, um mich zu schützen.
    Diese Kälte saugte an mir. Sie nahm mir die Menschlichkeit. Sie versuchte, all das Positive aus meinem Körper zu entfernen und das Denken nur in eine Richtung zu lenken.
    Genau das wollte das Urböse. Nichts Positives mehr lassen. Dem Bösen freie Bahn. Dass der Mensch nicht mehr mit dem Allmächtigen kommunizierte, sondern mit der Finsternis, die schließlich in den Körper hineindrang und jegliche Freude und alle menschlichen und positiven
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