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1151 - Mandragoros Monsterwelt

1151 - Mandragoros Monsterwelt

Titel: 1151 - Mandragoros Monsterwelt
Autoren: Jason Dark
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Tiefe zogen, hinein in ihre verdammte Welt.
    Das Licht sah ich nicht mehr. Ich war überzeugt, dass es in der Tiefe des Sees so etwas wie eine Zentrale gab, von der alles gesteuert wurde.
    Von wem?
    Von einem Gehirn? Von einer Masse, von einem Dämon, von was auch immer.
    Dimitri hatte sich auf die Beine gedrückt. In seiner Kutte und dem düsteren Gesicht wirkte er wie eine Gestalt, die aus der Hölle gekommen war. Er streckte die Arme aus und begann zu sprechen. Es waren normale Worte auf Russisch. Nur sprach er sie nicht normal aus. Jedes Wort wurde von einem Singsang begleitet, der sehr bald verwehte.
    »Was sagt er?«, rief ich Karina zu.
    »Er betet.«
    »Dann soll er weitermachen.«
    »Hat es auch Sinn?«
    Ich enthielt mich einer Antwort. Jeder tat eben das, was er für richtig hielt.
    Karina und ich beobachteten die Umgebung. Mochte der Teppich aus Pflanzen auch so dicht wirken, undurchdringlich war er nicht. Wenn die Zombies es wollten, würden sie ihn auch aufbrechen.
    Ich konnte nur warten, wie viele dieser Gestalten sich unter dem Pflanzenteppich versammelt hatten.
    Das Zeug kroch noch immer dichter zusammen und beulte sich an verschiedenen Stellen aus.
    Dimitri sprach noch immer. Er hatte jetzt die Arme halb angehoben und ausgebreitet. So wirkte er wie ein großer Guru, der voll auf seine starken, geistigen Kräfte setzte, um die nahe Umgebung zu beeinflussen.
    Solange er uns nicht störte, war es mir recht. Leider irrte ich mich, denn genau bei ihm fing es an.
    Wir hatten uns an das Gemurmel gewöhnt, bis es plötzlich von einem Schrei unterbrochen wurde.
    Mein Kopf ruckte herum.
    Was ich sah, ließ mir die Haare zu Berge stehen. Die Gefahr war aus dem Wasser gekommen, und sie hatte es tatsächlich geschafft, zielsicher zuzuschlagen.
    Keine Zombies!
    Keine nackten Arme mit grünlicher und aufgequollener Haut. Es waren trotzdem Arme, die wie Schläuche aus dem Wasser geschnellt waren. Tentakel eines Kraken hätte man meinen können.
    Tatsächlich aber hatten sich die Lianen gelöst und sich durch die eigene Kraft zielsicher nach vorn geschleudert.
    Vier von ihnen hielten den Körper des Apostels vom Hals bis hin zu den Waden umschlungen…
    ***
    Es war auch für uns der Moment des Schreckens, obwohl wir nicht unmittelbar betroffen waren.
    Dieses Bild fraß sich tief in uns ein. Unbewusst wurden wir dabei auch an unser Schicksal erinnert und was uns noch bevorstehen konnte.
    Dimitri gelang es nicht mehr, richtig Luft zu holen, weil eine Pflanze wie ein Würgestrick seinen Hals umspannte.
    Die Absicht der verdammten Pflanzen war klar. Sie wollten den Mann ins Wasser und damit in ihr Reich zerren. Aber Dimitri kämpfte dagegen an. Wenn es nach den Pflanzen gegangen wäre, dann hätten sie ihn nach vorn geholt und er wäre bereits über Bord gegangen. Er aber drückte sich zurück.
    Er suchte nach Halt, und seine Arme bewegten sich dabei zuckend hin und her, doch die Hände fassten leider nur ins Leere. Nicht einmal eine Stange konnte er packen.
    Dieses Bild nahmen wir innerhalb von Sekunden auf, und wir wussten auch, dass wir etwas unternehmen mussten. Zwar starteten wir fast gleichzeitig, aber Grischin war schneller, da sie auch dichter bei Dimitri stand. Sie sprang fast hechtend auf ihn zu und umklammerte von hinten mit beiden Armen seine Brust.
    Dimitri schüttelte den Kopf. Er litt unter seiner Atemnot. Aus seinem Mund drangen nur röchelnde Geräusche. Karina hatte es geschafft, ihn wieder nach hinten zu ziehen. Die Fangarme spannten sich vom Wasser aus straff wie Schiffstaue.
    Dann war ich da.
    Ich hätte ein Monatsgehalt für eine Machete gegeben, um die verdammten Lianen zu durchschlagen.
    Mit den Händen konnte ich sie nicht zerreißen, und so musste ich das gleiche versuchen wie Karina.
    Ich unterstützte sie bei ihren Bemühungen. Aber die verdammten Lianen hielten nicht nur fest, sie waren auch nachgiebig. Wir konnten ihn zurückziehen, ohne dass sie losließen.
    Es war ein wilder Kampf um das Leben des Mannes, dessen Kehle weiterhin zugepresst war.
    Ich wollte den Druck lockern. Meine Hände glitten über die feuchte Schnur hinweg. Sie fühlte sich an wie eine nasse Schlinge, und sie war auch ebenso widerstandsfähig.
    Aber sie riss nicht.
    Dimitri hatte seine Kraft verloren. Er sackte zusammen. Sein Gewicht drückte auch Karina Grischin in die Knie, und sie musste dabei zurückweichen.
    Es war mein und auch ihr Glück, dass mir ein mehr zufälliger Blick auf die andere Bordseite
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