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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest
Autoren: Larry Brent
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Schönheit verging. Sie wurde zu einer häßlichen, abstoßenden
Hexe. Ihre gichtigen Finger nach Kunaritschew ausgestreckt krächzte sie:
»Cho-Tosh wird kommen! Du sollst auf schreckliche Weise sterben …!«
    Iwan hörte nur noch mit halbem Ohr hin.
    Die Zeit drängte. Er versuchte dem Inferno zu entkommen.
    Professor Jonathan Wilkins konnte er noch mit sich ziehen, für
Francis Lourcoum aber war es schon zu spät.
    Gewaltige Sandmassen lösten sich von den Wänden, die Decke brach
herab, und die schwere feuchte Erde begrub die zeternde Sioban Armagh und den
vor Angst und Schrecken gelähmten Francis Lorcoum unter sich.
    X-RAY-7 stürmte durch den Stollen. Wie Donnergrollen lief es durch
den unterirdischen Gang. Die Wände und der Boden erzitterten, als würde jeden
Augenblick der Berg einstürzen.
    Wilkins japste nach Luft. Er wurde von dem Russen mehr
mitgeschleift, als daß er ging. Kunaritschew ließ ihn nicht im Stich.
    Jonathan Wilkins reagierte noch immer wie eine Marionette.
    Noch war Kunaritschew schneller, der sich kurzentschlossen den
Engländer auf die Schulter packte, um sein Tempo forcieren zu können.
    Hinter ihm brach die Decke zusammen, zwei Schritte von ihm
entfernt. Der Eingang wurde verschüttet, der Stollen stürzte mit
ohrenbetäubendem Krach ein.
    »Geschafft«, murmelte er, als er erkennen mußte, daß er vom Regen
in die Traufe geraten war. Nicht nur mit der Höhle und dem anschließenden
Stollen geschah etwas, auch mit dem alten Haus der Sioban Armagh ging etwas
vor.
    Mit lautem Krachen flog die Tür auf. Sie wurde aus den Angeln
gerissen. Holzspäne und Scherben flogen durch die Luft. Kunaritschews Kopf flog
herum.
    Ein riesiger bizarrer Schatten tauchte vor der Tür auf.
    Eine Hand schob sich durch die Öffnung, tastete nach ihnen.
    Es waren die fünf schrecklichen Finger von Cho-Tosh, dem
Höllenbiest.
    Wie zuckende erdbraune Schlangen wanden sich die großen Finger
durch die Türöffnung.
    Dahinter zeichnete sich der massige Körper eines Wesens ab, das
halb Mensch, halb überdimensionale Pflanze war.
    Kunaritschew erkannte, daß der Weg durch die Tür ihnen versperrt
war.
    Das Fenster bot noch eine Möglichkeit.
    Er rannte darauf zu, riß es auf und starrte mit brennenden Augen
hinaus in das nebelverschleierte Dunkel.
    Er sah das unförmige Monster, das die Front vor dem Haus
ausfüllte.
    »Kommen Sie, schnell!« keuchte Kunaritschew und gab Wilkins einen
Wink. Der Professor selbst war noch so unselbständig, daß er nicht wußte, was
er hätte anfangen sollen. Iwan Kunaritschews Hinweise waren lebensrettend.
    Iwan schwang sich über die Fensterbrüstung.
    Er drückte die Laserwaffe ab.
    Zwei grelle Strahlen blitzten durch die Nacht. Sie bohrten sich in
das rechte und das linke Auge des menschenfeindlichen Monsters.
    Kein Schmerzensschrei erfüllte die Luft, keine Reaktion, daß
dieses Höllengebilde überhaupt etwas empfand.
    Doch die Laserstrahlen hatten ihre Wirkung.
    Das feuchte Schimmern auf den großen schwarzen Augäpfeln erlosch.
    Die Kreatur erblindete. Mit unsäglicher Wut verstärkte sie ihre
Anstrengungen, die ameisengleichen Menschlein zu erwischen und zu vernichten.
    Die Hände wischten durch die Luft, und der Koloß warf sich herum.
    Er zog bei der Drehung um seine eigene Achse seinen zweiten Arm
aus der Türöffnung, in der er die ganze Zeit herumgestochert hatte.
    Die Tür wurde aus den Angeln gerissen.
    Cho-Tosh schleuderte sie empor wie ein welkes Blatt.
    »Vorsicht!« grellte Kunaritschews Warnschrei auf.
    Dies galt Wilkins, der in diesem Augenblick aus dem Fenster
gekrochen kam.
    Iwan rannte auf den Professor zu, riß ihn zu Boden und rollte sich
mit ihm auf die Seite, ehe die zum Wurfgeschoß gewordene Tür mit lautem Knall
schräg vor dem Fenster herabstürzte und Wilkins garantiert den Kopf
abgeschlagen hätte.
    Wie ein Berg wuchs das Ungetüm vor ihnen empor.
    Iwan drückte die Laserwaffe noch zweimal ab.
    Die Strahlen drangen in den dunklen Körper, ohne die geringste
Wirkung zu zeigen. Ebensogut hätte er in die Erde schießen können.
    Cho-Tosh wütete wie eine Urgewalt.
    Er riß Pflöcke um, drückte die Hauswand ein, ließ seine
riesenhafte Faust auf das Dach herabsausen, daß die Lehmziegel wie Eierschalen
zerbrachen. Mit einem Schritt trat er dem Schuppen näher, in dem die Kutsche
von Sioban Armagh untergestellt war.
    Der Gaul, der die ganze Zeit über schon wie von Sinnen schnaubte
und wieherte, riß an seiner Kette.
    Da riß ein Glied.
    Wie von
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