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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest
Autoren: Larry Brent
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jungen Burschen waren noch immer anwesend. Nichts konnte sie
vertreiben. Sie standen in einer Gruppe zu sechst beisammen und machten
anzügliche Bemerkungen.
    Aber das Lachen verging ihnen.
    Cho-Tosh kam.
    Erst hörte man es hin und wieder in der Ferne rumoren. Dann herrschte
wieder völlige Stille.
    Und dann tauchte das Höllenbiest wie ein Berg hinter »Dunky’s Inn«
auf.
    Der riesige Schatten kam rasch näher. Mit gewaltigen Schritten
überwand die Kreatur viele Meter auf einmal und bewegte sich direkt aufs Haus
zu.
    Die jungen Burschen stoben auseinander. Sie versuchten jetzt
wettzumachen, was sie zuvor versäumt hatten.
    Doch die Ereignisse überstürzten sich.
    Cho-Tosh prallte gegen das Gasthaus.
    Er machte sich nicht die Mühe, um das Haus herumzugehen. Er wütete
und tobte und schlug alles kurz und klein, was ihm im Wege stand.
    Nichts konnte ihn aufhalten. Er wirbelte Steinbrocken durch die
Luft, schleuderte Balken nach den Menschen, deren Nähe er spürte, deren
Bewegungen er spürte.
    Vier, fünf Mopedfahrer konnten entkommen. Den sechsten erwischte
es. Er baumelte mit einem Male zwischen den unheimlichen Wurzelfingern, die ihn
zerdrückten, ohne daß jemand dies hätte verhindern können.
    Kunaritschew ließ den Wagen anrollen. Larry beobachtete den
Unheimlichen. Er sah das Ungetüm zum ersten Mal.
    X-RAY-3 konnte nicht untätig zusehen, wie das Monster den jungen
Menschen zerquetschte. Die Laser spuckte drei-, viermal Feuer. Aber die Schüsse
verpufften wirkungslos.
    Dann gab Kunaritschew Gas, um den Vorsprung zu vergrößern. Larry
blickte zurück.
    Er mußte daran denken, daß die Wahnsinnstat Gil Morrisons diesem
unheimlichen Wesen das Leben geschenkt hatte. Das Blut, an unheiliger Stelle
vergossen, hatte die Geister der Vergangenheit geweckt.
    Bill Coogan, ihr tapferer Vorgänger, war auf dem richtigen Weg
gewesen. Als er sich dazu entschloß, Sioban Armagh einen Besuch abzustatten,
war er Morrison in die Arme gelaufen. Sie fuhren jetzt Richtung Heancliffe. Aus
sicherer Entfernung sahen sie, wie Cho-Tosh das Gasthaus völlig zerstörte. Dann
überstieg er den Trümmerhaufen und lief auf dem Weg weiter.
    Er bewegte sich Richtung Heancliffe. Larry Brents Befürchtungen
schienen sich zu betätigen.
    Das Höllenbiest kam in einen Bezirk, wo viele Menschen lebten.
Würde man es aufhalten können? X-RAY-3 hatte alles getan, was in seiner Macht
stand.
    Er hatte die richtigen Stellen informiert. Jetzt lag es an ihnen,
schnell und unkonventionell zu reagieren.
    Da wurde der Anflug der Militärmaschinen gemeldet. Nun konnte es
mancher doch nicht aushalten. Man wagte sich hervor, um den Kampf der Maschinen
mit dem Ungeheuer zu beobachten.
    Larry war diese Neugier unbehaglich. Sorgenvoll sah er sich um.
Dabei bemerkte er, daß ein Mann gelassen dem Monster entgegenging.
    Larry schrie: »Zurückbleiben!« Aber der Motorenlärm der Bomber war
schon zu stark, Der Mann ging unbeirrt weiter. Larry erkannte ihn: Gil
Morrison. Er war im allgemeinen Trubel seinen Wächtern entwischt.
    Drei Meilen vor dem Dorf kam es zur Begegnung zwischen Cho-Tosh
und beiden Militärmaschinen.
    Die Bomber flogen hintereinander den gigantischen Schlammberg an.
Jede Maschine – eine nach der anderen – klinkte eine Bombe aus.
    Ein Flammenblitz stieg zum Himmel. Eine ungeheure Detonation ließ
den Erdboden erzittern. Ein gewaltiger Rauchpilz wuchs auf.
    Der Schlammberg war verschwunden.
    Und auch der einsame Mann, der dem Monster entgegengegangen war.
    Die Maschinen kehrten noch einmal an die Abwurfstelle zurück.
    »Alles okay!« meldete der Pilot der ersten Maschine. »Wir können
nichts mehr finden.«
    Die Bomben waren gut placiert gewesen. Sie hatten den Titan in
mehrere Teile gerissen.
    Am nächsten Morgen fand man in der Nähe eines beachtlichen, zehn
Meter durchmessenden Bombenkraters kleine Erdhügel und verkohlte Wurzelstücke.
Man fand einen Arm Cho-Toshs, der aussah wie ein vermoderter Baumstamm, an dem
mehrere dicke Äste die Form einer Hand bildeten.
    Von dem Höllenbiest selbst hat man nie wieder etwas gesehen.
    Wer heute nach Heancliffe kommt, wird auf dem Wege zum
wiedererbauten Gasthaus von Dunk Hillery einen Teich finden, der von Gras und
niedrigem Gebüsch umstanden ist. In diesem Krater wurde das Ungeheuer zerfetzt.
    Und es wurde wieder zu dem, aus dem es geworden war: zu Staub.
    Die Menschen meiden den Teich, der eine halbe Meile abseits von
der Straße liegt.
    Sie meiden auch noch immer den »Witch’s Hill«
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