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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest
Autoren: Larry Brent
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das ein
Problem.
    Larry suchte die Mauer nach Scharten, Spalten und Rissen ab. Wo er
die geringste Verdickung oder Vertiefung spürte, nutzte er die aus, um nach
unten zu kommen.
    Der Abstieg wurde zu einer weiteren harten Arbeit. Es ging nicht
ganz ohne Kratzer und Schrammen ab. Seine Fingerkuppen brannten, die
Innenflächen seiner Hand waren verschrammt und blutig.
    Doch er kam trotz dieser kleinen Lädierungen heil unten an.
    »Jetzt Sie, Pamela! Und keine Angst vor kleinen kosmetischen
Unebenheiten. Die vergehen wieder.« Er nickte ihr aufmunternd zu und legte die
Lampe neben sich. Der helle Lichtschein strahlte genau gegen die Mauer, wo
wortlos Pamela Delivery mit ihrem Abstieg begann.
    Es mußte ihr nur gelingen, gut zwei Meter heil nach unten zu
kommen. Dann konnte X-RAY-3 helfend eingreifen. Alles ging gut.
    Sie liefen den Gang entlang.
    An der nächsten Biegung sahen sie schon das Licht.
    Gil Morrison alias Dr. Mathias Bergmann hantierte in seinem
Hinrichtungszimmer.
    Zuerst sah er Pamela Delivery und Larry Brent nicht kommen.
    »Hallo, Freund!« sagte X-RAY-3, als er noch zwei Schritte von dem
Alten entfernt war.
    Morrison wirbelte herum. Zuerst sah sein irres Gesicht erschrocken
aus. Dann leckte er sich über die Lippen, riß die Augen auf und sagte: »Hallo,
da kommst du endlich.« Er schien nicht einmal überrascht.
    »Ja, und ich hab’ dir sogar etwas mitgebracht«, sagte Larry.
»Schau her!«
    Und der Freund schaute her. Er blickte auf Larrys Hand, die
Blitzschnell, zur Faust geballt, nach vorn schoß und genau die
berühmt-berüchtigte Stelle am Kinn traf.
    Gil Morrison gluckste und klappte zusammen.
    Larry machte sich nicht erst die Mühe, den Irren auch noch zu
verschnüren. Er warf ihn sich über die Schulter und suchte den Ausgang.
    Sie fanden ihn ohne Schwierigkeit.
    »Und jetzt ein heißes Bad, dann eine kalte Dusche und danach ins
Bett«, sagte Larry zu seiner Begleiterin. »Im ›Dunky’s Inn‹ ist alles für uns
vorbereitet. Und für Sie, Pamela, werden wir auch ein Zimmer dort finden.
Morgen früh sehen wir weiter.«
     
    ●
     
    Es’ war ein Kampf zweier widerstrebender Geister.
    Ein Zittern lief durch Kunaritschews Körper.
    Er wehrte sich gegen das, was ihn zwingen wollte, sich selbst zu
töten. Und er Siegte.
    Er war nicht geschwächt durch den geheimnisvollen Kräutersaft der
Sioban Armagh, und er hatte auch mehr Willenskraft entgegenzusetzen als das
Ehepaar O’Bailly, das offensichtlich durch die gleiche geistige Kraft
beeinflußt worden war, um Sioban Armagh die Möglichkeit zu geben, in aller Ruhe
sich im Hause umsehen zu können.
    »Neeeeiiin!« gellte Sioban Armaghs Schrei durch die Höhle, als sie
sah, daß Kunaritschew es gelang, die Hand von sich wegzudrehen und die Waffe
auf den mumifizierten Kopf des Oberpriesters Lugus zu richten.
    Lautlos grellte der Strahl auf, schnitt wie ein glühendes Messer
durch den ausgetrockneten Kopf und spaltete ihn in zwei Teile.
    Dann brach die Hölle los. Im wahrsten Sinne des Wortes.
    Das Innere der Höhle war plötzlich in ein giftgrünes Licht
getaucht. All das Böse, was vor Jahrtausenden hier geschehen war, schien sich
mit einem Male loszulösen und auf die Menschen einzustürmen.
    Man spürte körperlich die Nähe der Dämonen und bösen Geister. Es
ächzte und knirschte, flackernde Lichter irrten durch das Höhleninnere.
    Sand rieselte herab, die Wurzeln kringelten sich wie Schlangen,
und die Risse und Spalten im Erdreich vertieften und erweiterten sich.
    »Raus hier!« brüllte Kunaritschew und stürmte auf die beiden
Männer zu, die wie versteinert dastanden und nicht wußten, was sie anfangen
sollten.
    Sioban Armagh stand in fluoreszierendes Licht eingehüllt, als
gruppierten sich um sie all die bösen Einflüsse, die jetzt zu sichtbaren,
wahrnehmbaren Bildern wurden.
    Dies hier war Tir baili, das Land der Visionen, und sie hatten
Visionen, so schrecklich, daß ihr Geist sie nicht fassen konnte.
    Furchtbare Gestalten wuchsen aus dem giftgrünen Licht. Riesige,
bizarre Hände griffen nach ihnen und Kunaritschew wurde getroffen wie von einem
Kraftfeld, gegen das er prallte.
    Sioban Armagh lachte irr. »Narr! Das hast du nun davon. Lugus
zürnt. Nichts hast du erreicht! Nur unseren Untergang!« Ihre Stimme zerbrach.
    Ihre Gesichtszüge schrumpften, ihre Haltung krümmte sich.
    Sioban Armagh wurde wieder zu einer alten Frau. In Bruchteilen von
Sekunden schwand die Jugend dahin, die sie nur so kurze Zeit wieder genossen
hatte.
    Die
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