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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest
Autoren: Larry Brent
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hierher gefolgt war.
    »Wir haben Sie erwartet.« Die zur Jugend erblühte Armagh lachte
teuflisch.
    »Das ist wunderbar«, meinte Iwan Kunaritschew ungerührt. »Das
erspart mir lange Erklärungen.«
    Während er das noch sagte, richtete er bereits die Waffe auf den
ausgetrockneten Schädel, von dem aus der unheilbringende Einfluß ausging, dem
sowohl Sioban Armagh, Jonathan Willkins als auch Francis Lorcoum vollkommen
erlagen.
    Selbst Iwan Kunaritschew bekam in dieser entscheidenden Sekunde
nochmals die Macht aus dem Jenseits zu spüren.
    Der Kampf, der sich in seinem Bewußtsein abspielte, ließ sich auf
seinem Gesicht ablesen.
    Er kämpfte verzweifelt gegen den Zwang an, der seinen Willen
brechen wollte. Lugus blieb Sieger.
    Iwan Kunaritschews Hand drehte sich ab. Die tödliche Waffe
richtete er gegen sich selbst.
     
    ●
     
    Larry Brent alias X-RAY-3 war nicht der Mensch, der die Hände in
den Schoß legte und den Dingen tatenlos zusah.
    Meter für Meter hatte er abgeklopft, während die massige Decke
weiter auf sie herabsank.
    Die Wände ringsum waren zu dick, als daß er das unternommen hätte,
was er ursprünglich im Sinn gehabt hatte.
    Es hieß: abwarten. Und dieses Warten dauerte so lange, bis
er mit den Fingerspitzen die Decke erreichen konnte.
    Er ging von der Überlegung aus, daß es technisch so gut wie
unmöglich wäre, die Decke ebenso dick auszumauern und dann noch beweglich zu
halten wie die Wände ringsum.
    Die Decke, an gewaltigen Ketten hängend, mußte leichter sein.
    Und dahinter mußte sich notgedrungen ein Hohlraum befinden. Wenn
es gelänge, in diesen Hohlraum auszuweichen, wäre das Angstgespenst, erdrückt
zu werden, überwunden.
    Sie hatten nichts mehr zu verlieren, sie konnten nur noch
gewinnen.
    Pamela hielt die Taschenlampe, die ihr Brent in die Hand gedrückt
hatte.
    Und X-RAY-3 löste die Smith & Wesson Laser aus.
    Der Strahl fraß sich wie die Flamme eines Schweißbrenners in die
Fugen zwischen den einzelnen Steinquadern.
    Den ersten Stein aus dem Verband zu lösen, bereitete die meiste
Arbeit und forderte die größte Konzentration. X-RAY-3 mußte darauf achten, daß
ihnen der Brocken nicht auf den Kopf fiel.
    Noch war die Decke dankenswerterweise weit genug über ihnen, aber
das bedeutete andererseits, daß er die Arme emporhalten und den schweren Stein
halten mußte, was besondere Kraftanstrengung erforderte.
    Doch er schaffte es. Der erste Quader löste sich krachend. Larry
drückte die Laserwaffe der atemlos zusehenden Pamela Delivery in die Hand,
umfaßte den herausbrechenden Stein und setzte ihn ab.
    Brent starrte in das rechteckige Loch in der Decke. Kühler Luftzug
streifte sein Gesicht.
    »Ich glaube, unsere Rechnung geht auf«, murmelte er erleichtert.
    Und weiter ging die Arbeit. Jetzt galt es durchzuhalten. Er löste
den zweiten, dritten und vierten Stein heraus.
    Als das Loch groß genug war, hatte sich in der Zwischenzeit die
Decke herabgesenkt.
    Sie befand sich jetzt nur noch rund einssiebzig über dem Boden.
Larry mußte sich bereits ducken, um mit dem Kopf nicht anzustoßen.
    Vorsichtig überprüfte er den Sitz der das Quadrat säumenden
Quader. Sie saßen fest.
    X-RAY-3 zog sich mit Schwung hoch. Pamela leuchtete ihm. Larry kam
sicher auf die Außenseite der sich nach unten bewegenden Decke zu stehen. Er
stand wie in einem riesigen Kaminschacht. Über ihm rasselten die mächtigen
Ketten.
    X-RAY-3 legte sich flach auf den Boden und streckte die Hände nach
unten in das Gefängnis, das ihnen beinahe zum Schicksal geworden wäre.
    Pamela Delivery reichte ihm die Taschenlampe, die er neben sich
legte. Dann war er der Engländerin behilflich, zu ihm herauf zu kommen.
    »Dies war der erste Streich«, bemerkte Larry. »Nun geht’s an den
zweiten.« Es war ein Wettlauf mit der Zeit.
    Sie konnten sich kein Säumen erlauben.
    Sie mußten die Mauer erklimmen, ehe die Decke ganz unten war und
sie von vier gewaltigen, mehr als fünf Meter hohen Wänden umringt waren.
    X-RAY-3 nahm einen Anlauf. Schon jetzt war das Emporkommen auf die
eine Wand mit Schwierigkeiten verbunden. Doch er schaffte es. Und er schaffte
es auch noch, Pamela hilfreichend die Hände entgegenzustrecken, um sie aus dem
Schacht zu befreien.
    Dann hockten sie auf der massiven Mauer.
    Larry lenkte den Lichtstrahl nach unten.
    Er leuchtete den Gang aus, durch den sie vorhin gekommen waren und
der fünf Meter unter ihnen lag.
    Springen war unmöglich.
    Es hieß: langsam nach unten klettern. Aber ohne Seil war
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