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1149 - Im Bann des Zweisterns

Titel: 1149 - Im Bann des Zweisterns
Autoren: Unbekannt
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Tarja-Batha fast während der ganzen Zeit der Stürme über den Wolken halten können, obwohl sie das den vollen Einsatz all ihrer Kräfte kostete.
    Erstaunlicherweise hatten sie in den großen Höhen nur selten andere Carmena getroffen, und nur ein einziges Mal waren sie einer ausgewachsenen Tardaja begegnet, die majestätisch dahinsegelte. Als sie signalisierten, daß sie anlegen und hinüberwechseln wollten, hatte man sie schroff zurückgewiesen, und so waren sie weitergezogen.
    Sie hatten fast vollständig die Orientierung verloren, denn die Stürme hatten sie weit aus ihrem ursprünglichen Kurs herausgetragen. Unter ihnen lagen fast ständig undurchdringliche Wolken, und wenn sie doch einmal einen Blick in die Tiefe tun konnten, dann sahen sie Zeitgipfel, die ihnen völlig unbekannt waren. Es war wärmer geworden, und Zweistern strahlte heiß vom milchigen Himmel herab. Aber von seiner wohltuenden Kraft gab er noch immer nichts her, und allmählich bereitete ihnen das Sorgen.
    Sie litten unter einer zunehmenden Schwäche und Lethargie. Selbst Athrava konnte sich nur noch mit Mühe dazu aufraffen, den Kurs der Tarja-Batha zu beeinflussen. Und was das schlimmste war: Die Tarja-Batha zeigte keine Neigung, zu einer Tardaja heranzuwachsen.
    „Es muß die Hitze sein", sagte Ophra eines Tages. „Wir sind zu lange in dieser Höhe geblieben. Wir müssen hinab in den Bereich der Wolken. Dort ist es bestimmt kühler."
    Aber sie hingen in einer Strömung fest, gegen die die kleine Tarja-Batha nichts ausrichten konnte. In einem Schwall trockener Hitze trieben sie dahin, und selbst wenn sich in unmittelbarer Nähe Wolken auftürmten, gelang es ihnen nicht, die Tarja-Batha in sie hineinzulenken.
    Und dann, ganz allmählich, legten sich die Stürme, und die Strömung löste sich auf. Sie glitten tiefer hinab, aber obwohl sie nun in kühlere Bereiche gelangten und ab und zu in die Nässe der Wolken tauchten, besserte sich weder der Zustand der Carmena noch der der Tarja-Batha.
    „So geht es nicht weiter", sagte Athrava eines Abends. „Wir müssen etwas unternehmen!"
    „Aber was sollen wir denn noch tun?" sirrte Kebaren hoffnungslos.
    Und Ophra summte bedrückt: „Es liegt an der Tarja-Batha. Ich habe sie gestohlen, und darum mag sie mich nicht."
    „Unsinn", schnarrte Athrava, aber es klang nicht sehr überzeugt, und jeder konnte den Grund dafür mühelos erkennen.
    Das Licht im Ajuthe war zwar immer noch sanft und purpurfarben, aber es war so schwach, daß die Carmena Mühe hatten, etwas zu erkennen. Und die Saftzellen waren häufig nur noch halb gefüllt, wobei auch noch ihr Inhalt sehr zu wünschen übrig ließ: Der Saft war dünn und fast geschmacklos, und es war unter diesen Umständen kein Wunder, daß die vier Carmena allmählich immer schwächer wurden.
    „Es wurden schon immer Tarja-Bathas gestohlen", fuhr Athrava trotzdem fort. „Sie haben sich genauso schnell und kräftig entwickelt wie jene, die ordnungsgemäß auf die Reise geschickt wurden."
    „Vielleicht ist sie krank", vermutete Kebaren.
    „Offensichtlich ist sie das", stimmte Athrava zu. „Aber ich weiß nicht, was ihr fehlen könnte. Hier oben ist nichts zu finden, was auf eine Erkrankung hindeutet. Ich würde daher vorschlagen, daß einer von uns sich morgen an der Unterseite umsieht. Vielleicht haben sich dort Parasiten festgesetzt..."
    „Parasiten?" fragte Ophra ungläubig. „An einer Tarja-Batha? Aber das hieße ja, daß sie schon vor ihrem Start angesteckt war!"
    „Wäre das so undenkbar?"
    „Unsere Tardaja war immer in Ordnung", protestierte die junge Carmena. „Wir waren stolz darauf, daß sie so sauber war. Selbst die Unterseite wurde regelmäßig geputzt. Da hatte kein Parasit eine Chance, sich festzusetzen."
    „Ich hatte nicht die Absicht, deine Familie zu beleidigen", summte Athrava beschwichtigend. „Ich glaube auch nicht daran, daß die Tarja-Batha schon krank war, als wir sie betreten haben. Aber das ist doch im Augenblick auch gar nicht wichtig!"
    „Das kann ich nicht finden", mischte Kebaren sich demonstrativ ein. „Ich werde es nicht zulassen, daß du Ophra beleidigst, Athrava!"
    Offenbar hatte Kebaren die Hoffnung noch nicht völlig aufgegeben, Ophra eines Tages für sich erobern zu können. Wenn es Streit zwischen ihr und Athrava gab, dann mußte sich zwangsläufig auch das Verhältnis zwischen Ophra und Kenije abkühlen, denn Kenije würde wohl kaum imstande sein, sich gegen Athrava zu stellen.
    Kenije brachte das
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