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1136 - Die letzten Maahks

Titel: 1136 - Die letzten Maahks
Autoren: Unbekannt
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des Eingangs.
    Trieben die Schatten noch ein makabres Spiel mit ihm, bevor sie ihn endgültig vernichteten?
    Grek 336 lauschte in sein Inneres.
    Sollte er die Selbstvernichtungsanlage aktivieren, um den Schatten ihren Triumph zu nehmen?
    Während er noch darüber nachdachte, wurde der gesamte Raum in rotes Licht gehüllt.
    Ein wabernder Lichtbogen bildete sich über dem Fundamentalisten. Sein Flaterktor begann zu knistern. Überschlagblitze zuckten hin und her.
    Jemand katapultiert mich in die Landewolke! dachte Grek 336 verblüfft.
    Die Schatten besaßen keinerlei Humor, ihnen war dieser fragwürdige Scherz also bestimmt nicht zuzuschreiben.
    Funktionierte die Anlage vielleicht mechanisch?
    Hatte er selbst den Auslöser ungewollt betätigt?
    Etwas griff nach ihm und zerrte an seinem Körper. Er spürte, daß der Flaterktor den normalen Ablauf der Ereignisse beeinträchtigte. Die Entmaterialisation funktionierte nicht so, wie das sonst bei solchen Transmitteranlagen der Fall war.
    Es wird mich zerreißen! dachte Grek 336 apathisch. Ich werde nicht in einem Stück in der Landewolke über dem Katapult herauskommen.
    Dann schien sich das Universum vor ihm zu teilen.
    Ein Blitz, der Raum und Zeit aufzuspalten schien und alles ringsum erstarren ließ, zuckte aus dem Energiebogen herab. Eine ungeheure Kraft packte den Fundamentalisten und schleuderte ihn ins Nichts.
    Sein letzter Gedanke war, daß irgend etwas Ungewöhnliches geschah.
    Dies war mehr als ein Transmittersprung über ein paar Dutzend Meter hinweg.
     
    *
     
    Die Explosion ließ Knorr Tobe jäh innehalten, aber er drehte sich nur langsam um und schaute zurück, denn er weigerte sich ganz einfach, auf die Trümmer des Katapults zu blicken.
    Als er seine Augen dann doch auf die Anlage richtete, sah er, daß sie unversehrt war.
    Lediglich die Landewolke existierte nicht mehr. Sie war bei der Explosion völlig zerrissen worden.
    Über dem Katapult bewegten sich die Schatten, ziellos, wie es Tobe schien.
    Sciricäus, einer der rundlichen Süßigkeitenverkäufer trat zwischen zwei Buden aus seinem Versteck hervor und blinzelte nervös in Richtung des Katapults.
    „Du hast noch einmal Glück gehabt", sagte er in rascher Erfassung der Sachlage. „Der Fundamentalist hat sich offenbar selbst vernichtet. Der Katapult ist in Ordnung, die Landewolke läßt sich leicht ersetzen." Er spie einen dunkelbraunen Strahl Lakritzesaft auf den Boden. „Zweitausend Stasis-Einheiten, schätze ich."
    Tobe war viel zu benommen, um zu antworten. Er stand nur da und starrte zu seinem Katapult hinüber.
    Die Schatten wurden allmählich unsichtbar, ein sicheres Zeichen für ihren Rückzug.
    Tobe empfand Genugtuung bei der Vorstellung, daß sie ihr Ziel nicht ganz erreicht hatten.
    Der Fundamentalist war tot, gewiß, aber er war nicht durch die Schatten gestorben.
    Auf dem freien Platz zwischen Medairoks zerstörter Pfropfenbahn und dem Katapult liefen Schausteller und Besucher des lachenden Planeten zusammen. Sie diskutierten aufgeregt miteinander.
    Als Knorr Tobe den Schaltwagen wieder betrat, um nach dem Rechten zu sehen, blickte Diregenzia vom Bildschirm des Videosprechers auf ihn herab.
    „Notor fertigt gerade einen elektronischen Raster für alle Hinweistafeln an", sagte die Verwalterin. „Die Pfropfenbahn hat den Betrieb eingestellt, und der Katapult bleibt während der Reparatur geschlossen."
    Als er nicht antwortete, fragte sie: „Warum sagst du nichts? Bist du nicht damit einverstanden?"
    Tobe blickte sie an. Auf dem Brett des Klappfensters sah er den Abdruck eines Energieblitzes, die letzte Spur der Landewolke und vermutlich auch des Fundamentalisten.
    „Ich bin einverstanden", sagte Knorr Tobe.
    Er nahm die beiden androiden Helfer vom Rücken und setzte sie in ihre Kisten. Danach schaltete er die Musik im Desintegrationsraum ab.
     
     
    Gegenwart...
     
    Am 2. Oktober 426 Neuer Galaktischer Zeitrechnung brach im Großraum Lyon die Energieversorgung für mehrere Stunden zusammen.
    Es war ein Vorgang, wie er sich eigentlich nicht hätte ereignen dürfen, denn alle Energiewerke waren an das Computernetz von NATHAN angeschlossen und wurden von Luna aus überwacht und ferngesteuert. Die wenigen Mitglieder des technischen Überwachungspersonals, die zu jedem Energiewerk gehörten, verrichteten nur Arbeiten, die nicht zur alltäglichen Routine gehörten und von Computern und mechanischen Robotern nicht durchgeführt werden konnten.
    Außerdem war daran gedacht, diese
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