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1136 - Die letzten Maahks

Titel: 1136 - Die letzten Maahks
Autoren: Unbekannt
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Spezialisten in ungewöhnlichen Situationen einzusetzen. Bei irgendwelchen Zwischenfällen, zu denen es normalerweise nicht kommen durfte, war die Kompetenz der Spezialisten der der Computer übergeordnet.
    Wenn eines der Energiewerke durch ein kaum vorstellbares Ereignis wirklich einmal ausfallen sollte, reichte die Kapazität der benachbarten Stationen aus, um die zusätzliche Belastung zu übernehmen.
    Aber in diesem besonderen Fall funktionierte das Sicherheitssystem nicht.
    Irgend etwas sorgte dafür, daß auch die zusätzliche Fremdenergie absorbiert wurde und nicht in die üblichen Kanäle floß.
    Noch bevor Nicole Raunder, die Sicherheitsbeauftragte des Lyoner Werks, eine Funkverbindung mit NATHAN hergestellt hatte, waren die Computer des Vernetzungssystems und auf Luna schon miteinander in Verbindung getreten.
    Auf dem Bildschirm der Notanlage über Nicoles Schreibtisch flackerte in fetten roten Buchstaben ein einziges Wort: FEHLFUNKTION.
    Innerhalb des großen Schaltraums war es unheimlich still, aber noch immer störte Nicole die ungewohnte Beleuchtung. Im Schaltraum herrschte normalerweise Tageshelle, jetzt aber wurde er nur von den wenigen Quellen der autarken Notanlage beleuchtet.
    Hinter der dicken Glassitwand rechterhand sah Nicole ihre Mitarbeiter, die alle an Videophonen standen und Gespräche mit Vertretern der Medien und aufgeregten Beauftragten der Kommunen führten.
    Nicole lächelte bei dem Gedanken, als sie an die Ausflüchte dachte, die die Spezialisten den Anrufern vermutlich auftischten, denn im Augenblick gab es nicht die Spur einer Erklärung.
    Unter den fetten Buchstaben auf dem Bildschirm erschien jetzt ein weiteres Schriftbild.
    NATHAN - Nebenbezirk Akyr 234/C - Kode Numar II „O, komm schon!" sagte Nicole kritisch. „Das ist keine Angelegenheit für eine Nebenstelle. Ich brauche eine Verbindung zu einer Zentrale."
    Der Computeranschluß sagte: „Die Verbindungen zu den Zentralen sind seit der Errichtung des Zeitdamms alle von HQ-Hanse und der LFT-Zentrale blockiert."
    Nicole überlegte einen Augenblick, bevor sie sagte: „Dann muß man eben einen der hohen Herren der LFT aus dem Bett werfen - dies ist schließlich kein alltäglicher Vorgang."
    „Eine routinemäßige Nachricht wurde bereits an die zuständigen Stellen weitergegeben.
    Wir können sicher sein, daß dort..."
    „Routinemäßige Nachricht!" brauste Nicole auf, ohne weiter zuzuhören. „Ich verlange unter Hinweis auf mein Kodewissen und meine Kompetenzen eine Alphaverbindung zu einer NATHAN-Zentrale."
    „Wird überprüft", entgegnete der Computer unbeeindruckt.
    Nicole blickte über die Kontrollanzeigen.
    Nullenergie!
    Es war unglaublich! Die Energie schien einfach irgendwo ins Nichts zu strömen.
    Einer ihrer Mitarbeiter machte ihr durch die Glassitscheibe aufgeregte Zeichen.
    Nicole schaltete den Interkom ein.
    „Nun, Pharao?" erkundigte sie sich. „Bekommt ihr kalte Füße?"
    „Du weißt nicht, was hier los ist", entgegnete der dunkelhaarige Mann gekränkt. „Da kursiert ein Gerücht über einen Schwarzmarktenergietransfer nach Toulon und ähnliche verrückte Dinge."
    Sie winkte ihm zu.
    „Aber Pharao", tadelte sie. „Wozu hast du einen Lehrgang mitgemacht? Halte sie hin.
    Ich habe noch immer keine Alphaverbindung."
    Er starrte zu ihr herein und machte schließlich eine zweideutige Geste mit der freien Hand, bevor er sich wieder seinem Videoanschluß zuwandte.
    „Ich werde dir...", sagte Nicole aufgebracht, aber dann biß sie sich auf die Lippen und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf den Bildschirm.
    Nicole Raunder war eine untersetzte, etwas füllige Wissenschaftlerin, deren derbes Gesicht auf eine merkwürdige Art anziehend wirkte. Ihre Haare waren schwarz und stark gekraust. Sie besaß eine melodische Stimme und wußte sie einzusetzen.
    Aber ein Computer war damit nicht umzustimmen.
    Nicole dachte, daß ihr ein warmes Abendessen, zwanzig Reihen an ihrem Häkelschal und Beethovens Neunte durch die Lappen gingen, wenn sich jetzt nicht bald etwas änderte - einmal abgesehen von acht Stunden verdientem Schlaf.
    Das Kodezeichen des Nebenbezirks flackerte auf dem Bildschirm, aber es brach nicht zusammen, um durch das Symbol einer Hauptstelle ersetzt zu werden.
    Wir könnten hier alle den Flattermann machen und nichts würde geschehen! dachte sie ärgerlich.
    Das war also das perfekte Sicherheitssystem, auf das sie alle so stolz waren. Abermals schaltete sie den Interkom ein.
    „Sagt ihnen, daß wir in
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