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1136 - Die letzten Maahks

Titel: 1136 - Die letzten Maahks
Autoren: Unbekannt
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entkommen zu sein, wich einer zunehmenden Beklemmung.
    Irgend etwas Unvorhergesehenes war geschehen, etwas Unkalkulierbares.
    Er hatte plötzlich das Gefühl, irgendwo zwischen Raum und Zeit zu schweben und alle Bezugspunkte zur Realität verloren zu haben. So mußten sich Raumfahrer fühlen, die auf einem fernen fremden Planeten verschollen waren und keine Chance mehr zu einer Rückkehr in ihre Heimat sahen.
    Panik begann in ihm aufzusteigen.
    Gehörte dies zu einem Plan der Schattenmaahks? Quälten sie auf diese Weise ihr Opfer, bevor sie es endgültig umbrachten? Er zwang sich zur Ruhe.
    Ohne Energie in völlig fremder Umgebung - das verlangte den Einsatz aller noch intakter Blöcke der Überlebenssymbiose.
    Was wußte er? fragte er sich.
    Erstens: Er war durch den Transmitter des Katapults geschleudert worden, aber nicht in der Landewolke herausgekommen.
    Zweitens: Seine Energie war bei diesem unheimlichen Vorgang fast völlig aufgezehrt worden.
    Drittens: Die Schattenmaahks waren nicht in der Nähe.
    Er überprüfte, wie viel Energie ihm noch zur Verfügung stand, und stellte dabei fest, daß er noch eine knappe Stunde mit halber Kraft operieren konnte. Dann würde er hilflos irgendwo liegen bleiben und schließlich sterben, wenn niemand kam, um ihm zu helfen.
    Er mußte innerhalb dieser Zeit eine Energiequelle finden, die er über den Zarchzapfer plündern konnte.
    Das war nicht so einfach, denn jede xbeliebige Energie kam nicht in Frage.
    Es wäre eine schlimme Ironie des Schicksals gewesen, hier in diesem Raum sterben zu müssen, nachdem es ihm gelungen war, den Schattenmaahks zu entkommen.
    Er lauschte angestrengt.
    In unmittelbarer Umgebung war es völlig still. Kein lebendes Wesen schien in der Nähe zu sein. Weiter weg befand sich eine Geräuschquelle, die ein stetes Summen produzierte - irgend etwas Maschinelles.
    Grek 336 fragte sich, ob er im Keller einer Anlage des Vergnügungsviertels herausgekommen war.
    Aber wie?
    Das war der entscheidende Punkt.
    Ein Gefühl der Resignation schlich sich in sein Bewußtsein. Hatte es überhaupt noch einen Sinn, wenn er weiterkämpfte? Es gab bestenfalls noch zwei Dutzend Fundamentalisten, und sie würden nach und nach alle den Tod finden.
    Grek 336 krümmte sich im Innern seiner Yrtonhülle wie unter starken Schmerzen zusammen.
    Wie sehr er alles Körperlose und Vergeistigte haßte!
    Alles, was von der Evolution in diese Richtung bewegt wurde, war verabscheuungswürdig.
    Er gab sich einen Ruck. Es half ihm nicht weiter, wenn er hier und jetzt mit seinem Schicksal haderte. Er mußte etwas unternehmen.
    Behutsam, um so wenig wie möglich Energie zu verbrauchen, hob er vom Boden ab und glitt zu der Wand hinüber, in der sich das graue Rechteck befand. Er öffnete zwei Körperklappen und fuhr zwei seiner sechs Arme aus. Mit ihren Enden begann er den Durchgang zu untersuchen. Es war ein Tor mit einem einfachen Öffnungsmechanismus.
    Grek 336 zögerte.
    Sollte er es öffnen?
    Was erwartete ihn auf der anderen Seite.
    Aber hier konnte er nicht bleiben. Es gab zwar einige kleinere Energiequellen, aber er würde zuviel Kraft verbrauchen, um sie anzuzapfen.
    Er mußte auch einkalkulieren, daß die Schattenmaahks noch auf seiner Spur waren oder ihn wieder aufspüren würden.
    Entschlossen betätigte er den Toröffner.
    Das Tor war eine metallene Platte, die langsam zur Seite glitt.
    Sie gab dabei den Blick in einen Raum frei, der für den Maahk eine fremdartige und phantastische Einrichtung besaß.
    Ich bin nicht mehr im Vergnügungsviertel! schoß es ihm durchs Bewußtsein.
    Diese Feststellung reichte nicht aus, sie wurde der unglaublichen Wahrheit nicht gerecht.
    Grek 336 befand sich nicht mehr auf dem lachenden Planeten.
    Das Schicksal hatte ihn quer durch das Universum gewirbelt und irgendwo wieder ausgespieen.
    Vielleicht, dachte er stockend, befand er sich nicht einmal mehr in Andromeda-Stasis!
    Seine Altkörperteile und Zellwucherungen zitterten.
    Er schwebte in den seltsamen Raum hinein.
    Es war ein Lager für Homonidenpuppen aus Plastik.
    Sie waren nackt, hager und bleich. Irgend jemand hatte sie aufeinander geschichtet. Alle Puppen hatten ihre gläsernen Augen weit geöffnet und starrten ins Nichts. Am rechten Bein jeder Puppe war ein Ring mit einer Aufschrift befestigt. Die Buchstaben waren fremd und unleserlich.
    Unwillkürlich begann Grek 336 zu zählen.
    Er schätzte, daß über hundert Puppen in diesem Raum aufbewahrt wurden.
    Sie gefielen ihm.
    Sie waren
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