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1131 - Planet der Deportierten

Titel: 1131 - Planet der Deportierten
Autoren: Unbekannt
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mochte, in jenen letzten Momenten seines Lebens, als die Energie feurig und verzehrend durch seine biotronischen Nerven geströmt war und ihn in die Ekstase der Hochspannung versetzt hatte.
    War es ihm gelungen, das nachzuempfinden, was die Sooldocks, die Mündel der Berater, als Emotionen bezeichneten? Richtige Emotionen, nicht jene programmierten Scheingefühle, wie Dalishdar sie besaß?
    Ein Schrei ließ ihn herumwirbeln.
    Die Halblahme Szayl war kurz vor dem Zugang zur Schatzkammer stehengeblieben. Ein Schatten glitt durch die Öffnung.
    Ein Mannberater!
    Dalishdar erkannte ihn; einer von Purnkts Leuten.
    Der Bernon sprang in die Höhe und fiel mit seinem ganzen Gewicht auf die Cheercy. Noch einmal schrie die Halblahme Szayl auf, dann brach knirschend ihr Rückenpanzer. Elektrische Entladungen flackerten. Der Geruch von Ozon, schmorendem Plastik und verkohlenden Biotronmuskeln erfüllte den Thronsaal.
    Weitere Mannberater strömten aus der Schatzkammer.
    Vier von ihnen stürzten sich auf Gnoog. Krachend prallten Schädel aufeinander. Gnoog kreischte und wehrte sich mit verzweifelten Peitschenschlägen seines Sprungschwanzes.
    Dann stürzte er in das weiche Polster des Königskrauts. Sein Körper verschwand unter den Leibern der anderen Bernons.
    Wieder dieses Knirschen brechender Biotronknochen.
    Dalishdar war wie gelähmt.
    Widersprüchliche Impulse durchzuckten sein künstliches Nervensystem.
    Sie waren in eine Falle gegangen. Majordomus hatte sie erwartet. Möglicherweise war sogar er es gewesen, der König Ffazz mit der Überdosis Strom getötet hatte.
    Purnkts Plan war raffiniert. Er hatte König Ffazz beseitigen wollen, ohne sich mit dem Makel des Königsmords zu behaften. Die Schuld sollte auf Dalishdar, Szayl und Gnoog fallen, die bei dem Attentat natürlich sterben würden, damit sie später nicht die wahren Hergänge der Tat enthüllen konnten. „Wo ist der dritte?" ertönte eine krächzende, unverwechselbare Stimme. „Es sind drei. Wo ist Dalishdar?"
    Purnkt schob sich durch die hohe, schmale Wandöffnung. Er war ein großer Mannberater mit fast ockerfarbenem Schlangenleib und hellbraunem Schädel. Man hatte ihn nach Marrschen verbannt, weil er auf Vrugg sein Mündel getötet haben sollte - aber vielleicht war dies nur eine von Purnkt selbst verbreitete Legende.
    Die meisten Mann- und Frauberater in Kimmermunds Burg unterwarfen sich Purnkts Befehlen widerstandslos; Ffazz' Autorität hatte in der letzten Zeit hauptsächlich auf der Macht seines Majordomus beruht. „Sucht Dalishdar!" befahl Purnkt. „Sucht und tötet ihn!"
    Dalishdar warf sich herum. Er war schnell und stark und kannte die Burg wie kein anderer. Er wußte, daß er Purnkts Leuten entkommen konnte - wenn ihm nicht andere Bernons am Ausgang auflauerten.
    Er sprang mit gewaltigen Sätzen durch den Thronsaal, erreichte den Ausgang und schlüpfte in den breiten Korridor. Erst dann gellten hinter ihm Schreie auf; man hatte ihn entdeckt.
    Dröhnen durchlief den Boden, als Purnkts Bernons die Verfolgung aufnahmen.
    Schnell! dachte Dalishdar. Ich muß schnell sein, ich muß aus der Burg fliehen und draußen ...
    Er zischelte.
    Draußen, jenseits der schützenden Wälle, gab es nur die endlose Ödnis der Strahlenwüsten, Sarvors Wilde Horde und die Wandler, die gefräßigen Monstren unter dem Staub. Nirgends gab es einen Ort, der Sicherheit versprach.
    Von nun an würde der Tod Dalishdars ständiger Begleiter sein.
     
    2. Deportation
     
    „Du siehst mich nicht, Perry Rhodan", sägte Schovkrodon, „aber du hörst mich. Ich weiß, daß du mich hörst..."
    Finsternis umgab Perry Rhodan.
    Aber keine Finsternis, die durch die Abwesenheit von Licht entstand, sondern eine sehr viel intensivere Schwärze.
    Es ist, dachte der Erste Sprecher der Kosmischen Hanse, die Schwärze der Blindheit.
    Seltsamerweise ließ ihn der Gedanke unberührt. Er schien innerlich erstarrt zu sein. „Deine Sinne", fuhr der Armadaschmied aus der Finsternis fort, „sind blockiert, Perry Rhodan. Du siehst nichts, du riechst und schmeckst nichts, du fühlst nichts. Nur hören kannst du, Terraner, und höre gut zu."
    Ich höre, wollte Rhodan sagen, aber er konnte nicht sprechen.
    Er schwebte in der absoluten Schwärze der Blindheit, und alles, was ihm geblieben war, das waren seine Erinnerungen.
    Erinnerungen an den schrecklichen Moment in der Ratshalle der Sooldocks, als sich die Reihen der Regierungsbetreuer geteilt hatten und Schovkrodon, der Armadaschmied, erschienen
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