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1131 - Planet der Deportierten

Titel: 1131 - Planet der Deportierten
Autoren: Unbekannt
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Armadaschmied behauptet, oder ist sie in Wahrheit eine Stärke, die sich auf lange Sicht mehr auszahlt als all die zweifelhaften Vorzüge, deren sich der Schmied rühmt?
    Rhodan brauchte sich diese Frage nicht zu beantworten.
    Er kannte die Antwort schon lange. Die Jahrhunderte hatten bewiesen, daß Menschlichkeit allen Waffen überlegen war. „Du und deine Begleiter, Rhodan ...", fuhr Schovkrodon fort. „Ihr seid verdammt worden. Die Richter waren die Sooldocks, das Urteil heißt Deportation, und das Ziel ist Marrschen.
    Es ist grotesk, Perry Rhodan, ein kosmischer Scherz, aber es ist wahr: Die Sooldocks glauben an eine Göttin, die zu ihnen spricht, und diese Göttin ist vor kurzem verstummt. Mich halten sie für den Boten jener Seth-Apophis. Sie glauben es, weil ich es ihnen gesagt habe. Und sie halten euch auf mein Wort hin für schuldig, das Band zwischen Seth-Apophis und ihnen zerschnitten zu haben."
    Rhodan trieb durch die Finsternis der sensorischen Deprivation und hörte Schovkrodons boshaftes Kichern. „Ein Glücksfall", bemerkte Schovkrodon zufrieden, „ausgerechnet in jenem Moment auf ein System voller Wahnsinniger zu treffen, als ihr Terraner mir gefährlich zu werden drohtet.
    Für die Sooldocks, Perry Rhodan, habt ihr euch des schwersten Verbrechens schuldig gemacht, das überhaupt denkbar ist.
    Aber sie wollen euch nicht töten; ein Beweis mehr für den Wahnsinn, der dieses Volk umnachtet hält. Sie töten ihre Verbrecher nicht. Sie deportieren sie.
    Doch vielleicht ist diese Deportation ein schlimmeres Schicksal als der Tod.
    Ich habe köstliche Dinge über Marrschen, den zweiten Planeten der orangenen Sonne Guduulfag, gehört. Ergötzliche Dinge, die dir den Angstschweiß auf die Stirn treiben würden, wenn ich sie dir verriete.
    Warte ab, Perry Rhodan, warte nur ab. Du wirst es selbst erleben. Du wirst Marrschen mit eigenen Augen sehen, und du wirst dort bleiben. Für immer."
    Also wollte man sie nicht töten, durchfuhr es Rhodan. Nur verbannen, auf einem Strafplaneten aussetzen. Nur? Die Ansprüche sind bescheiden geworden, dachte er ironisch. Dennoch...
    Der Armadaschmied irrte sich.
    Seine Lage war verzweifelt, aber nicht hoffnungslos. Gesil war bei ihm. Und Cirgizen Saan, die Exopsychologin, Markadir, der Linguistiker, Soul Gronnich, der Exosoziologe, und Nissona Arvenich, die Überlebensspezialistin.
    Eine gute Truppe.
    Hoffentlich gut genug! meldete sich ein kritischer Gedanke.
    Rhodan verdrängte ihn. Etwas anderes ging ihm durch den Sinn. Schovkrodon hielt Seth-Apophis also für eine Gottheit, die allein in der Vorstellungswelt der Sooldocks existierte. Er wußte nicht, daß es sich dabei um die Bezeichnung für eine negative Superintelligenz handelte, die eine riesige, mehrere Galaxien umfassende Mächtigkeitsballung beherrschte.
    Das bedeutete: Die Endlose Armada hatte sich in den Frostrubin gestürzt, ohne zu ahnen, daß sie im Herrschaftsgebiet einer unvorstellbar mächtigen Entität rematerialisieren würde.
    Unwillkürlich überlegte der Terraner, ob sich diese Konstellation irgendwann für die BASIS und die Galaktische Flotte nutzen ließe. Wenn es ihnen gelang, Seth-Apophis und die Endlose Armada gegeneinander auszuspielen...
    Spekulationen! rief sich Rhodan zur Ordnung. Konzentriere dich auf die naheliegenden Dinge; auf die gefangene THUNDERWORD, die Deportation nach Marrschen ... „Du wirst auf Marrschen vermodern", sagte Schovkrodon laut, als hätte er Rhodans Gedanken gelesen. „Und deine Zellproben bleiben in meinem Besitz.
    Du bist weich, Perry Rhodan, aber du bist klug. Du siehst die Möglichkeiten."
    Ein Synchronit? dachte der Terraner. Ein Simulacrum, über das du mich nicht mehr manipulieren, sondern das du an meine Stelle treten lassen willst? Ist es das, was du planst? „Ich werde dich jetzt allein lassen", erklärte der Armadaschmied. „Du wirst jetzt weiterschlafen, bis du erwachst, und das wird erst auf Marrschen geschehen..."
    Zu der Finsternis, die Rhodan umgab, gesellte sich nun auch wieder die Stille, das dumpfe Schweigen der Taubheit.
    Was, dachte Perry Rhodan müde, ist das für ein Gefängnis, in dem man nichts hört und sieht, nichts schmeckt und riecht, in dem man nicht einmal etwas fühlt?
    Aber dann verblaßten auch seine Gedanken. Die Müdigkeit wurde stärker, lastete auf ihm schwer wie Gestein, und er schlief.
    Er wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte, als er ruckartig wieder wach wurde. Doch dieses Erwachen war anders als das erste.
    Er
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