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1131 - Planet der Deportierten

Titel: 1131 - Planet der Deportierten
Autoren: Unbekannt
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Sooldock etwas unzweifelhaft Weibliches ausging.
    Eine Sooldockfrau? ,,Sei nicht verbittert, Terraner", bat der oder die Fremde. „Hasse nicht die Sooldocks für das, was man euch antut, Seth-Apophis schweigt, und wie sollen wir ohne den Rat unserer Mentorin wissen, ob wir richtig oder falsch handeln?
    Viel Glück, Fremder, viel Glück auf Marrschen, und wenn du doch einen Weg findest, Marrschen zu verlassen und Rache zu üben, dann denke an Jacyzyr und an Duurn Harbelon..."
    Die Öffnung schloß sich wieder.
    Das Licht erlosch.
    Finsternis gesellte sich zu der Stille.
    Jacyzyr, dachte Perry Rhodan. Duurn Harbelon... Es war seltsam, in einem System, das man voller Feinde wähnte, unvermittelt auf Freunde zu treffen. Seltsam und unerwartet. Sowohl für Perry Rhodan, als auch für Schovkrodon.
    Damit, Armadaschmied, sagte sich Rhodan grimmig, hast du wohl nicht gerechnet!
    Dann kehrte die Müdigkeit der sensorischen Deprivation zurück, und aus der Müdigkeit wurde Schlaf, und der Schlaf brachte das Vergessen.
     
    3. Marrschen
     
    Die JUURIG war in den „Orbit um Marrschen eingeschwenkt. Wie ein plumper Vogel aus Stahl und Kunststoff, mit starren, kurzen Schwingen und stumpfer Nase, trieb das Allroundraumschiff hoch über den Staubwolken des zweiten Planeten der Sonne Guduulfag dahin.
    Marrschen sieht friedlich aus, dachte Carzel Boon. So täuschend friedlich.
    Mit seinem Multisinnesorgan betrachtete der alte Raummeister die Monitoren, die über der schrägen Platte des Steuerpults angebracht waren.
    Sandschwaden, von den Winden bis hinauf in die oberen Luftschichten der dünnen Atmosphäre geblasen, verwehrten den direkten Blick auf die Oberfläche, aber die Instrumente der JUURIG waren empfind- 'lieh genug, um diese Nebelwand zu durchdringen.
    Auf dieser Seite Marrschens war es Tag.
    Heftige Staubstürme tobten über den Wüsten und dem breiten Ruinengürtel, der sich längs des Äquators erstreckte. Ein Trümmermeer aus zerborstenen Pyramidenbauten, von den extremen Temperaturschwankungen verwittert, halb vom Flugsand bedeckt, noch schwarz verbrannt von den atomaren Explosionen, die Marrschen vor Jahrhunderten unbewohnbar gemacht hatten.
    Im Vergleich zu dieser Höllenwelt ähnelten die Notzonen - jene verseuchten Überbleibsel aus dem Immerwährenden Krieg, die es auf allen Planeten des Vier-Sonnen-Reiches gab - anheimelnden Paradiesen.
    Marrschen war dreifach vergiftet.
    In den Kratern, die wie Pockennarben die graue Ödnis punktierten, verbreitete noch immer Radioaktivität ihre unsichtbare, tödliche Strahlung. Ganze Landstriche waren mit chemischen Kampfstoffen verseucht worden; der ewige Wind hatte die hochtoxischen Chemikalien in alle Himmelsrichtungen verteilt. Und da waren die bakteriologischen Kampfstoffe, die in Bomben herabgeregnet 'kamen und die Bevölkerung dahingerafft, Metall und Kunststoff zersetzt und das biotronische Netzwerk des planetaren Computersystems zerstört hatten.
    Kein Sooldock lebte mehr auf Marrschen.
    Die wenigen Glücklichen, die den Holocaust überstanden hatten, waren noch während des Immerwährenden Krieges evakuiert worden.
    Als durch das Eingreifen von Seth-Apophis der Bruderkrieg beendet wurde, war Marrschen die Hölle geblieben, in die ihn die Sooldocks verwandelt hatten.
    Ein planetares Mahnmal, dessen Erwähnung bei den Sooldocks einem Fluch gleichkam.
    Carzel Boon zischelte unbehaglich, als er an die Schrecken dachte, die auf der von allem Leben entblößten Oberfläche Marrschens auf ihn und seine Mannschaft lauerten.
    Ebensowenig wie die Sooldocks verbrecherische Angehörige ihres eigenen Volkes zur Strafe töteten, ebensowenig vernichteten sie ihre defekten biotronischen Mann- und Frauberater.
    Die Bernons und Cheercys waren künstliche Geschöpfe, die teils aus organischen, teils aus anorganischen Materialien bestanden. Funktionierte ein Berater irregulär oder war er so defekt, daß eine Reparatur sich nicht mehr lohnte, dann wurde er nach Marrschen verbannt, um dort den Rest seines Daseins zu verbringen.
    Aber vielleicht, dachte Carzel Boon, ist sogar der Tod für einen Bernon ein milderes Schicksal als die Deportation nach Marrschen. „Es heißt", sagte er laut, wie um durch den Klang seiner Stimme sein eigenes Unbehagen zu vertreiben, „daß Gespenster auf Marrschen hausen. Die Seelen der im Immerwährenden Krieg Gestorbenen, die vom Großen Dunkel abgewiesen wurden. Sie sollen in den Ruinen der Pyramidenstädte wohnen und im Auftrag von Seth-Apophis die
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