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1128 - Weltraumtitanen

Titel: 1128 - Weltraumtitanen
Autoren: Unbekannt
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äußeren Planeten wurden unsichtbar, danach Jupiter, das Gewimmel der Asteroiden und Mars. Sie blendete die Sonne und die beiden inneren Planeten aus, bis nur noch die Erde mit dem Mond zu sehen war, jener grelle, orangefarbene Lichtfleck, der einen Maßstab für die Wirksamkeit ihrer Psi-Kräfte darstellte.
    Sie dachte an den Zeitdamm, dessen Funktion es war, die Erde und die Menschheit gegen Vishnas Zugriff zu schützen.. Sie versuchte, sich vorzustellen, wie ein Weltraumreisender, der sich zufällig dem gegenwärtigen Standort Lunas und der Erde näherte, die Lage sähe. Erde und Mond lagen hinter der Raumkrümmung verborgen. Der Reisende konnte sie nicht wahrnehmen. Selbst wenn er sich auf einem Kurs bewegte, der unter anderen Umständen geradeswegs durch Terras Mittelpunkt geführt hätte, würde ihm das Vorhandensein des Planeten verborgen bleiben.
    Die Erde befand sich hinter dem Zeitdamm in Sicherheit. Aber zur Aufrechterhaltung des Damms wurden die mentalen Kräfte gebraucht, die von den Bewußtseinen der Psioniker ausgingen. Zweitausend Mitglieder des PSI-TRUSTS waren ständig und zu jedem Zeitpunkt damit beschäftigt, den Damm mit ihrer psionischen Energie zu stützen.
    Fünfhundert weitere waren für die Strukturlücken verantwortlich winzige Öffnungen in der Peripherie des Zeitdamms, durch die die Erde mit dem Rest des Universums in Verbindung blieb. Siebentausendfünfhundert Psioniker bildeten die Reserve, die Ablöser, die Helfer, die in Notfällen einsprangen. Jeder mußte seinen Teil dazu tun, daß der Zeitdamm stabil blieb.
    Auch du, Velia Davis ...
    Velia sah auf. Der Lichtfleck, der Erde und Mond kennzeichnete, hatte die Farbe gewechselt. Er glühte jetzt in dunklem Rot. Erleichterung umfing sie. Sie hatte den schwierigsten Teil ihrer Aufgabe, die sogenannte Kalibrierung, beendet. Ihre Gedanken waren in den Strom der Mentalkräfte eingeflossen, der sich hinaus ins All ergoß und dem Zeitdamm Stabilität verlieh. Von jetzt an bedurfte es nur noch eines kleinen Bruchteils der Konzentration, die Ausstrahlung ihres Bewußtseins auf Kurs zu halten. Nur ein intensiver Schreck, Bewußtlosigkeit oder der Einfluß von Drogen oder Alkohol waren jetzt noch in der Lage, den mit der Kalibrierung errungenen Erfolg zunichte zu machen. Von jetzt an stand Velia frei, zu tun, was sie wollte. Nur war sie verpflichtet, sich bis zum Ablauf ihrer Schicht in ihrem Raum aufzuhalten.
    Es gab vielerlei Möglichkeiten, wie sie sich die Zeit vertreiben konnte. Sie hatte die Beleuchtung wieder eingeschaltet. Die 3-D-Projektion war ein wenig blasser geworden, aber noch immer deutlich sichtbar. Es gab Lesematerial, Filmberichte, Videospiele, Musik, einen Schrank, der aus einem unergründlichen Reservoir immer aufs neue mit Getränken und Speisen versorgt wurde. Sie konnte sich mit anderen Psionikern unterhalten. Wenn sie einen bestimmten Kode aussprach, dann wurde eine Wand ihres Zimmers transparent, und jenseits erschien der Arbeitsraum dessen, dem der Kode gehörte - ganz gleich, ob er in Wirklichkeit nebenan oder gegenüber auf der anderen Seite der Kuppel lag. Eine solche Verbindung setzte selbstredend das Einverständnis des Angerufenen voraus.
    Velia beschloß, auf alle diese Zerstreuungen zu verzichten. Sie war stolz, an einer solchen Aufgabe mitarbeiten zu dürfen. Nie in ihrem Leben hatte sie geträumt, daß ihrem Bewußtsein eine besondere Fähigkeit innewohnte, die sie zum Mitglied des PSI-TRUSTS qualifizierte. Sie war keine Mutantin - nur ein Mensch, der es verstand, Gedanken von überdurchschnittlicher Intensität zu denken. Diese Gabe befähigte sie, am Projekt Zulu-Delta mitzuarbeiten.
    Sie freute sich. Auf morgen. Morgen würde sie einen dreitägigen Urlaub antreten. Sie hatte ihn sich verdient. Shisha Rorvic, die Siedlung am Nam Tsho, besaß einen Transmitteranschluß. Sie würde ohne Zeitverlust nach Charleston reisen und von dort einen Gleiter nach Santee nehmen. Sie freute sich auf Yarbro und ... ja, und auch auf Beaufort. Sie freute sich auf drei Tage absoluter Ruhe am Rand des kleinen Städtchens, das die Zeit vergessen hatte. Und Yarbro würde ihr Löcher in den Bauch fragen - von wegen PSI-TRUST, Zeitdamm, Raumkrümmung und so weiter - und kein Wort ihrer Erklärungen verstehen.
    Ein Lächeln der Vorfreude leuchtete auf ihrem Gesicht.
    Wenn es nur dem Jungen gut geht, dachte sie. Nigel stand draußen bei der Dritten Flotte, die das Vorfeld des Solsystems verteidigte.
    Wenn Vishna wirklich
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