Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1124 - Aus dem Reich der Toten

1124 - Aus dem Reich der Toten

Titel: 1124 - Aus dem Reich der Toten
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Person hatte sie auf mich angesetzt? Wobei weit im Hintergrund verborgen noch eine große Macht lauerte, auf die sie ebenfalls nicht näher eingegangen war.
    Ich konnte mich bisher nur an eine Tatsache halten. Und das war dieser verdammte Kettensäge-Killer, der uns zumindest in der letzten Zeit in Ruhe gelassen hatte.
    Ich würde also in Richtung Lauder fahren und dort möglicherweise mehr hören. Fragen stellte ich nicht mehr. Den Rover lenkte ich aus der Bucht auf die Straße und schaltete das Fernlicht ein, das die Umgebung aus dem Dunkel hevorriß wie eine Theaterkulisse. Der Weg senkte sich etwas dem Tal entgegen, aber die Kurven blieben. Mal weiter, mal enger. Sie durchschnitten eine Gegend, in der niemand wohnte und es auch kein Licht gab. Nur das Gelbweiß der Scheinwerfer erhellte die Umgebung und ließ manche Bäume so weiß wie gekalkt aussehen, wenn sie erwischt wurden.
    Nora war nicht zu schnell gefahren, und ich hielt mich ebenfalls daran. Mir fiel auf, daß sich ihr Verhalten geändert hatte. Immer wieder schaute sie aus dem Fenster und drehte sich auf dem Sitz.
    »Werden wir verfolgt?« fragte ich.
    »Keine Ahnung.«
    »Aber du rechnest damit?«
    Sie lachte glucksend. »Glaubst du denn, daß jemand wie der Kettensäge-Killer aufgibt?«
    »Nein. Ich frage mich nur, warum er hinter mir her ist.«
    »Das kann ich dir nicht sagen.«
    »Oder willst du es nicht?«
    »Teils, teils…«
    Ich kam mir an der Nase herumgeführt vor, aber ich spielte mit. Es brachte nichts ein, wenn ich es mit Gewalt versuchte. Außerdem war ich nicht der Typ dazu, aber die Spannung in mir stieg immer mehr an.
    Plötzlich war es aus mit der Stille. Hinter uns erklang ein Röhren, ein hartes und donnerndes Geräusch, und einen Moment später flutete das Licht eines starken Scheinwerfers in unseren Rover hinein.
    Beide sahen wir bleich aus wie Gespenster. Auch ohne uns durch Worte verständigt zu haben, wußten wir, wer uns da auf den Fersen war.
    Der Killer mit der Kettensäge!
    ***
    Ich war diese Schockeffekte gewohnt und blieb deshalb ziemlich ruhig. Ich umklammerte das Lenkrad etwas fester, aber ich trat nicht auf das Gaspedal, um hier den Beginn eines Rennens zu liefern.
    Nora Thorn verfiel ebenfalls nicht in Panik. Es hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Sie sagte nur mit leiser Stimme, daß es besser war, die Nerven zu behalten.
    Der Meinung war ich auch und versuchte, sowohl im Innen- als auch im Rückspiegel etwas zu erkennen.
    Da gab es nur das Fernlicht des einen Scheinwerfers. Wir wurden von keinem Auto verfolgt, sondern von einem Motorrad. Darauf hatte auch das erste Geräusch hingewiesen.
    Es war klar, daß der Killer irgendwann angreifen würde, und das auch mit seiner Kettensäge.
    Noch tat er nichts. Er blieb hinter uns und sorgte dafür, daß sich die Distanz nicht verringerte. Er behielt sie bei, aber er saß uns im Nacken.
    Die nächste Kurve. Sie war enger. Sie drehte sich nach links, ich mußte mit dem Tempo herabgehen und rechnete jetzt mit einem schnellen Überholmanöver.
    Ich fuhr eng an der Wand. Er hätte schon an der rechten Seite vorbeiziehen müssen, und auch das tat er nicht. Er blieb hinter uns, aber er fuhr nicht mehr so gerade, sondern zog die Maschine mal nach rechts, dann wieder nach links, und das Licht machte jedesmal die Bewegung mit.
    »Er kommt!«
    Nora war sich sicher gewesen, und sie hatte den Satz kaum ausgesprochen, da heulte hinter uns der Motor auf. Er bekam Stoff, und genau den brauchte der Killer, um uns zu erreichen.
    Urplötzlich war er an der rechten Seite und fuhr mit uns auf gleicher Höhe.
    Ich riskierte einen kurzen Blick, der lang genug war, um alles erkennen zu können.
    Der Killer hockte auf der dunklen Maschine wie angeklebt. Er trug keinen Helm, er hatte sich auch nicht umgezogen, die Schöße des langen Mantels flatterten hinter ihm her, und er hatte den Kopf gedreht, um auf das Fahrerfenster schauen zu können.
    Es war das Gesicht meines Vaters, aber es war zu einem widerlichen und häßlichen Grinsen verzogen. In seinen Augen leuchtete der Tod, falls es so etwas überhaupt gab.
    Er hatte auch nicht auf seine verdammte Kettensäge verzichtet. Die Maschine lenkte er nur mit einer Hand, in der linken hielt er die Säge, und er brachte sie verdammt nahe an die Seitenscheibe heran.
    Ich zog in einem Reflex den Rover nach links. Die Säge fehlte und traf die Scheibe nicht.
    Ich gab Gas.
    Der andere fiel zurück. Das Licht tanzte wieder hinter uns, aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher