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1121 - Der Sonnenhammer

Titel: 1121 - Der Sonnenhammer
Autoren: Unbekannt
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was sich nachteilig auf sein körperliches Befinden auswirken mochte. Er hatte den Mangel an Schlaf dafür verantwortlich gemacht, bis ihm plötzlich ein Verdacht gekommen war. Begann der Synchronite zu wirken? Hatte der Armadaschmied Verkutzon der Voodoo-Puppe eine Nadel in den Leib gestochen?
    Er hatte Herth ten Var, den führenden Bordarzt der BASIS, um Rat gefragt. Herth hatte mit all den komplexen Mitteln der Diagnostik, die ihm zur Verfügung standen, nichts finden können, womit sich das physische Unbehagen des Patienten erklären ließe.
    Perry Rhodan, lautete sein Urteil, war kerngesund.
    Ein Grund mehr für Perry, seinen Doppelgänger zu verdächtigen. Wenn Verkutzon ihn quälte, war er selbst es, der den Schmerz empfand. Ein Grund mehr auch, alle Aufmerksamkeit auf das nächste Vorhaben zu konzentrieren. BASIS-ONE war befriedet.
    Der Ausbau des Stützpunkts ging nach Plan. Jetzt kam es darauf an, die Armadaschmiede zu finden, vor allen Dingen Verkutzon, und den Synchroniten unschädlich zu machen. In der Aufregung der vergangenen Tage war es kaum noch vorgekommen, dass ihn jemand misstrauisch gemustert oder ihm sonst wie zu verstehen gegeben hatte, dass er nicht sicher war, ob er den echten Perry Rhodan oder eine zombiegesteuerte Marionette vor sich habe. Jetzt, da Ruhe eingekehrt war, würde es wieder beginnen.
    Verkutzon musste gefunden werden!
    Alles in allem, kam Perry zu Bewusstsein, war die vergangene Woche nicht durchweg unerfreulich gewesen. Ein unweiser Mann war der, der sich von den Widerwärtigkeiten des Lebens erdrücken lässt, weil er sich nicht Zeit nimmt, das Erfreuliche zur Kenntnis zu nehmen. An Weisheit aber mangelte es Perry Rhodan nicht. Weisheit ist, wenn man es genau betrachtet, ein Abfallprodukt der Erfahrung. Wenn einer 2077 Jahre alt ist und sein Leben in vollen Zügen gelebt hat, kann er nicht umhin, weise zu sein.
    Er hatte seinen Frieden gefunden. Er hatte sich mit der Frau verbunden, deren magischer Anziehungskraft sich zu entziehen ihm unmöglich gewesen war. Gesil. Sie hatte nur einen Namen, wie Thora. Er erinnerte sich an ihre erste Begegnung, an die Rivalität mit Atlan, an Gesils magische Fähigkeiten und ihre seltsamen Interessen. Er hatte sich von Anfang an zu ihr hingezogen gefühlt und war dennoch vor einer formellen Bindung zurückgescheut, weil er eine Drohung, eine undefinierte Gefahr zu spüren glaubte, die von der faszinierenden Frau ausging.
    Dann war schlagartig und ohne erkennbaren Anlass der Wandel eingetreten. Das dunkle Feuer in Gesils Augen war erloschen, die innere Unruhe, die die motivierende Treibkraft hinter all ihren Handlungen gewesen war, hatte sich gelegt. Sie besaß keine magischen Fähigkeiten mehr. Sie war ein „normaler Mensch" was immer man sich unter dieser saloppen Klassifizierung vorstellen mochte. Perry hatte keine Erklärung für die plötzliche Änderung. Tagelang hatte er Gesil beobachtet, um zu ergründen, ob der Wandel vorübergehend oder für Dauer war. Als er sicher zu sein glaubte, dass Gesil ihr früheres Selbst endgültig abgestreift hatte, ging er daran, seinen lange gehegten Wunschtraum zu verwirklichen.
    Die Geheimnisse, die noch blieben, störten ihn nicht. Gesils Herkunft zum Beispiel. Es hat keinen Zweck, mit Gewalt nach Erklärungen für Dinge zu suchen, die sich dem menschlichen Verständnis entziehen. Vielleicht war irgendwo in Gesils Unterbewusstsein eine Erinnerung verankert, die eines Tages wieder zum Vorschein kommen und das Rätsel lösen würde. Und selbst wenn 'nicht was hatte er verloren?
    Die Liebe ist eine eigenartige Kraft. Sie stellt keine Fragen.
    Er gönnte sich ein gemächliches Bad, nahm ein knapp bemessenes Frühstück ein und erschien in der Kommandozentrale zur Zeit des Schichtwechsels. Waylon Javier saß an der Konsole des Kommandanten und studierte die Meldungen, die sein Vorgänger ins Computerlog eingetragen hatte.
    ,,Nichts Neues von der Galaktischen Flotte", sagte er, als er Perry bemerkte. „Alle Suchschiffe sind inzwischen zurückgekehrt. Auf BASIS-ONE sind die Aufräumungsarbeiten in vollem Gang. Es hat Tote und Verletzte gegeben, aber die Zahlen halten sich Gott sei Dank in Grenzen. Der Verlust an Material allerdings..."
    Er machte eine Geste, die zu verstehen gab, dass der Umfang des Schadens beträchtlich war. Aus dem Hintergrund näherte sich Taurec, angekündigt durch das raschelnde Flüstern seiner aus zahllosen Plättchen bestehenden Kleidung. ,,Lass dir gratulieren, Terraner",
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