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1121 - Der Sonnenhammer

Titel: 1121 - Der Sonnenhammer
Autoren: Unbekannt
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Energie der Treffer zu neutralisieren versuchten bis weit über die nominelle Leistungsgrenze hinaus beansprucht. Aber auch drüben beim Gegner hatte der Halo zu zucken und zu vibrieren begonnen. Die Entfernung betrug nur noch wenige Kilometer.
    Noch haben wir nicht verloren, knirschte French.
    Ein berstender Knall und die Decke des Kontrollraums war verschwunden. French blickte hinauf in die Gluthölle der Chromosphäre. Polarisationsfilter wurden innerhalb der Helmscheibe wirksam. Die SERUN-Montur aktivierte selbsttätig die eigenen Feldschirme schneller, als die Gedanken eines menschlichen Gehirns ihr zu folgen vermochten.
    Drüben beim Gegner blähte der Halo sich auf. Die Kontur wurde verwaschen.
    Energetische Schlieren zeichneten sich gegen den gelben Sonnenhintergrund ab. Der Energieschirm des Sonnenhammers brach zusammen!
    Jani schrie auf. ,,Transformgeschütze ausgefallen!" gellte es aus Frenchs Helmempfänger. ,,Rammen!" brüllte Bom Gerard. „Rammt das verfluchte Ding!"
    Drei von fünf Triebwerkssektoren waren ausgefallen. Aber der Autopilot reagierte auf Gerards Befehl. Der Antigrav war beschädigt. French spürte den Ruck, als die CERBERUS zu beschleunigen begann. Der Umriss des Sonnenhammers wurde größer, füllte die Hälfte der Sichtfläche aus...
    Ein Blitz! French wurde zur Seite geschleudert. Er fand sich in einem Haufen qualmender Trümmer wieder. Ein Drittel des Kommandoraums war verschwunden und mit ihm der Arbeitsplatz, an dem Bom Gerard soeben noch gesessen hatte. French fühlte sich an die Wand gedrückt. Der Antigrav war endgültig ausgefallen. Gegen den mörderischen Andruck der Beschleunigung stemmte er sich in die Höhe. Durch die weite Öffnung, die der letzte Treffer gerissen hatte, sah er ein riesiges, hantelförmiges Gebilde, das mit rasender Geschwindigkeit näher kam. ,,Vorsicht, Aufprall!" schrie French.
    Eine Gestalt tauchte plötzlich vor ihm auf ein Zwerg in einer SERUN-Montur.
    Verständnislos blickte French in ein nichtmenschliches Gesicht, aus dem ihm ein schimmernder Nagezahn entgegenleuchtete. Er fühlte sich bei der Hand ergriffen, und im nächsten Augenblick verschwand die unwirkliche Szene vor seinen Augen.
    Er materialisierte in einem hell erleuchteten Raum. Gucky, der Mausbiber, stand neben ihm. Die Luft flimmerte, und drei weitere Gestalten wurden sichtbar: Ras Tschubai, Nadu und Jani. Frenchs Verstand hatte den Takt verloren. Er begriff nicht, was mit ihm vorging.
    Da hörte er über die Außenmikrophone seiner Montur eine Robotstimme sagen: ,,Der Sonnenhammer wurde durch Rammung vernichtet. Eigene Verluste: ein Mann und die Space-Jet CERBERUS."
    Perry Rhodan erwachte gekräftigt und ausgeruht. Durch Zuruf aktivierte er die Beleuchtung. Sein erster Blick galt dem Chronometer. Acht Stunden hatte er geschlafen! Das schlechte Gewissen wollte sich melden. Er befriedete es mit der Überlegung: Drei Tage lang habe ich kein Auge zugetan.
    Er lag still und starrte zur Decke hinauf. Die Ereignisse des vergangenen Tages gingen ihm durch den Sinn. Der Sonnenhammer war vernichtet. Von nun an würde nichts mehr den Ausbau des Stützpunkts BASIS-ONE behindern. Im Gegenteil: BASIS-ONE war das ideale Versteck. Die Armadaschmiede hatten Sonnenhämmer in allen Planetensystemen installiert, die den Terranern womöglich als Unterschlupf hätten dienen können. Sie hatten die Umgebung des letzten interstellaren Standorts der BASIS regelrecht vermint und glaubten somit, sicher zu sein, dass der Gegner ihnen nicht entwischen könne. Falls sie jemals wieder die Suche nach der BASIS aufnehmen würden, dann gewiss nicht in den Systemen, die von den Sonnenhämmern überwacht wurden.
    Der Sieg war teuer gewesen. Viele Menschen hatten ihr Leben verloren, unter ihnen auch Bom Gerard. Der letzte Treffer hatte ihn getötet. Die Space-Jet CERBERUS existierte nicht mehr. Sie war auf Kollisionskurs gegangen und hatte den Sonnenhammer, nachdem dessen Energieschirm zusammengebrochen war, durch Rammung vernichtet. Die Geräte der GINGAL hatten den Vorgang so genau aufgezeichnet, wie es unter den bestehenden Bedingungen die GINGAL im Außenbereich der Korona, die CERBERUS unmittelbar über der Photosphäre möglich gewesen war.
    Und jetzt?
    Er ertappte sich dabei, wie er in sich hineinhorchte. Im Lauf der vergangenen Tage hatte er sich des öfteren unbehaglich gefühlt, Schmerzen empfunden oder eine nervöse Unruhe gespürt Dinge, an die er nicht gewöhnt war, da sein Zellaktivator alles neutralisierte,
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