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1121 - Der Sonnenhammer

Titel: 1121 - Der Sonnenhammer
Autoren: Unbekannt
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abspielt. Wie ist die Lage?"
    ,,Wir haben noch eine einzige Chance", sagte Perry. „Die CERBERUS. Wenn es ihr gelingt, den Sonnenhammer unschädlich zu machen, haben wir gewonnen. Wenn nicht, müssen wir uns woanders ein Versteck suchen und Menschen und Material drunten auf BASIS-ONE im Stich lassen."
    Man hörte ihm an, wie sehr ihn die Aussicht schmerzte. Gesil leistete ihm eine Stunde Gesellschaft und gab sich Mühe, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Dann zog sie sich zurück. Perry schaltete das Datengerät ein und machte sich daran, eine Mannschaft und einen Aktionsplan für die CERBERUS zusammenzustellen. Das war eine Aufgabe, die er lieber selber übernahm, als dass er einen Computer und sei es auch die Hamiller-Tube selbst damit beauftragte.
    Er kam nicht weit. Waylon Javier meldete sich von neuem aus der Zentrale. Er wirkte unruhig und aufgeregt.
    ,,Irgend etwas stimmt da nicht", sagte er. „Die STATEN-ISLAND ist noch drei Stunden von örtlich Mitternacht entfernt und gewinnt rapide an Höhe. Wenn sie diesen Kurs beibehält, taucht sie aus dem Planetenschatten auf, bevor sie die kritische Zone hinter sich hat."
    Perrys Gesicht war steinern. ,,Rettungsfahrzeuge auf Startbereitschaft!" sagte er hart. „Ich will zwei voll bemannte, mit allem üblichen Gerät ausgestattete Schwere Kreuzer für den Fall, dass es dort unten mulmig wird."
    Die Katastrophe kam, als sie sich schon längst in Sicherheit wähnten. Die Bordpositronik gab helle, fiepende Laute von sich, um wissen zu lassen, dass sie eine wichtige Meldung zu machen habe. French fuhr hastig auf. ,,Sprich!" rief er.
    Datenreihen ,und Diagramme erschienen auf der Videofläche. „Schadensanalyse beendet. Schäden dritten Grades existieren im Hecksektor A, dem Sitz der Triebwerkseinheit eins, und in der Kontrollsektion Heck-Mitte."
    French erschrak. Die Kontrollsektion Heck-Mitte war diejenige, die die Triebwerkstätigkeit steuerte. ,,Möglichkeit der Selbstreparatur?" fragte er barsch. ,,Negativ. Nicht bei Schäden dritten Grades." ,,Triebwerk stottert!" Das war die helle, sorgfältiger modulierte Stimme des Autopiloten. „Die vorläufige Indikation ist, dass wir in Kürze kein Triebwerk mehr haben werden." ,,Wie viel Zeit gibst du uns?" rief French, als unterhalte er sich mit einem Menschen. ,,Dreißig Minuten mindestens, nicht mehr als fünfzig." ,,Positronik? Stimmst du überein?" ,,Die Schätzwerte sind plausibel", antwortete die Positronik. ,,Autopilot wir müssen die Zeit nützen. Wir gehen sofort auf Vertikalfahrt." ,,Verstanden. Dann geht für uns die Sonne wieder auf, wenn wir achtzig Kilometer Höhe erreicht haben." ,,Das müssen wir riskieren", knurrte French, nachdem er Jani einen fragenden Blick zugeworfen und ein Nicken als Antwort erhalten hatte. „Eine andere Möglichkeit bleibt uns nicht. Maximalschub Vektor null, null, null." ,,Aye!"
    Ein dumpfes, dröhnendes Donnern drang aus dem Leib der STATEN-ISLAND. Das Bild auf der Videofläche begann sich zu ändern. Die Details der Landschaft, die von den Tastern ausgeleuchtet wurde, schrumpfte. Die schwerfällige Fähre steuerte mit Höchstbeschleunigung in den Nachthimmel hinauf. Frenchs Blick fraß sich an der Anzeige der Vertikalgeschwindigkeit fest. 800 ... 900 ... 1000 Meter pro Sekunde.
    Himmel, war die Kröte langsam! Der Abstand von der Oberfläche des Planeten wuchs auf zwanzig Kilometer. Noch sechzig Kilometer bis zu dem Punkt, an dem sich herausstellen würde, ob das Schicksal sie zum Überleben bestimmt hatte oder nicht.
    Reichten achtzig Kilometer Höhe aus? Wie hoch waren die beiden Fähren gewesen, deren Trümmer sie auf dem Landefeld gesehen hatten?
    Wie lang eine halbe Minute war! Höhe 40 Kilometer, Vertikalgeschwindigkeit 3,6 km/sec.
    Noch knapp zehn Sekunden! Eine Alarmpfeife gellte. French hatte sie ausgelöst. Es war keine Zeit mehr, eine detaillierte Warnung auszugeben. In der Schwärze des Alls bildete sich eine dünne, helle Sichel: Streulicht der aufgehenden Sonne in den obersten Atmosphäreschichten. 70 Kilometer. Noch zwei Sekunden! Der glühende Sonnenball schob sich hinter der dunklen Scheibe des Planeten hervor. French hielt die Luft an. Wie lange brauchte der unheimliche Schütze, sein Ziel zu erkennen. Eine, zwei, drei Sekunden verstrichen. Die Geschwindigkeit der STATEN-ISLAND lag bei sechs Kilometern in der Sekunde. Noch eine Viertelminute, und er wollte glauben, dass sie es geschafft hatten. Langsam wandte er sich zu Jani um.
    Im nächsten Augenblick war
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