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1117 - Herr über Leben und Tod

1117 - Herr über Leben und Tod

Titel: 1117 - Herr über Leben und Tod
Autoren: Jason Dark
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auseinander.
    Die lichtintensiven Strahlen der Stablampen hatten die Helligkeit der Blendgranaten abgelöst. Wie bleiche Geisterarme huschten sie durch das Dunkel, aber sie trafen alles, nur nicht das Ziel, das sie erwischen sollten.
    »John!« Beide hörten wir die Stimme unseres Chefs. Sie klang ungewöhnlich gepresst.
    Ich drehte den Kopf etwas nach rechts. Sir James stand vor dem Wagen, nahe der hinteren Tür. Nur war er nicht allein. Er hatte den Fehler gemacht und sich zu weit vom Wagen entfernt. Dabei war er dem Killer in die Arme gelaufen.
    Silvio Haric stand jetzt hinter ihm. Er war mit zwei Pistolen bewaffnet. Eine Mündung berührte den Nacken unseres Chefs, die andere zielte auf das offene Fenster, hinter dem ich gut zu sehen war, trotz der Dunkelheit.
    Auch Suko hatte sich gedreht und bekam nun mit, was dort draußen passiert war. Er sagte nichts. Beide blieben wir bewegungslos im Rover sitzen.
    »Wir steigen jetzt ein!« meldete sich Haric. Seine Stimme klang nicht einmal überdreht. Er blieb sehr ruhig, doch es war klar, dass er sofort schießen würde. Dieser Kerl war ein eiskalter Hund.
    »Ist okay!« sagte ich.
    »Alles andere wird sich geben. Jedenfalls fahren wir hier weg. Sehr schnell.«
    Sir James musste die Tür öffnen. Er bückte sich dabei. Ich sah sein Gesicht besser. Es wirkte wie eine Maske. Die Lippen hatte erzusammengepresst, und der Atem drang scharf aus seiner Nase. Die Brille war etwas verrutscht. Wahrscheinlich ärgerte er sich wahnsinnig darüber, dass er diesem Verbrecher auf den Leim gegangen war.
    Dassdies überhaupt in einer derartigen Situation passieren konnte, bewies, wie abgebrüht Haric war.
    Beide stiegen ein. Sir James wurde zuerst in den Wagen geschoben. Haric folgte ihm. Dabei klebte die Mündung der Waffe am Hals unseres Chefs. Eine falsche Bewegung, und er war tot. Das Zucken des Zeigefingers hätte schon ausgereicht.
    Die andere Waffe wies in den vorderen Teil des Rovers. Damit wollte er uns unter Kontrolle halten, und auch wir hüteten uns, etwas zu unternehmen.
    Haric schlug die Tür zu. »Starten!« befahl er mir.
    Ich wartete noch. »Wo soll ich hinfahren?«
    »Erst mal weg! Denk, daran, ich töte ihn sofort, wenn etwas schief geht. Und euch auch.«
    »Schon klar.« Ich beugte mich langsam vor, um den Zündschlüssel zu erreichen. Dabei hörte ich Sukos leises Räuspern. Mir war klar, was er damit bezweckte. Er würde es nicht so einfach hinnehmen.
    Ich schielte noch in den Innenspiegel und sah die beiden Männer wie starre Figuren im Fond hocken.
    Suko bewegte sich. Er fasste nach dem Gurt. Sofort war Haric hellwach. Er stieß seinen zweiten Arm vor und damit auch die Waffe.
    Sie berührte Sukos Ohr.
    »Was willst du?«
    »Lass es.«
    »Schon gut. Keine Sorge.« Suko setzte sich wieder normal hin. Dabei glitt seine rechte Hand am Körper in die Höhe. Sehr langsam wie mir schien, und ich wusste auch, was er vorhatte.
    Haric konnte nicht sehen, was er tat. Ich dafür umso besser. Ich kannte meinen Freund, und ich wartete genau auf den Moment, der für uns alle so wichtig war.
    Er trug ein sehr dünnes Jackett, das offen stand und eine Innentasche hatte. Genau dort steckte der Stab, den er von Buddha geerbt hatte. Eine Berührung reichte aus.
    Sie passierte in dem Augenblick, als ich den Motor des Rovers anließ.
    Laut sagte Suko dieses eine Wort: »Topar!«
    Wie schon so oft, war auch diesmal Suko der Mann, der die Lage kippen konnte. Nur fünf Sekunden war die Zeit angehalten worden.
    In dieser Spanne konnte sich niemand bewegen, abgesehen von ihm, und er sorgte dafür, dass sich die Dinge änderten.
    Er musste wahnsinnig schnell sein, denn Haric war mit zwei Pistolen bewaffnet. Suko drückte sich zwischen die Lücke. Beide Sitze störten ihn etwas, aber es gelang ihm, dem Mann zuerst die Waffe aus der Hand zu drehen, die ihn bedrohte.
    Die nächste Aktion galt der Pistole, mit der Haric Sir James bedrohte. Suko setzte die Handkante ein. Er hatte nicht viel Platz, um auszuholen, aber sein Schlag war kraftvoll genug, um den Killer entscheidend zu treffen. Der Arm zuckte nach unten, die Hand erschlaffte genau in der Sekunde, als die Zeit um war. Die Pistole rutschte ihm aus der Hand und landete am Boden.
    Sir James erwachte, ich hatte ebenfalls meine Starre verloren, aber auch Haric war wieder voll da. Nur kannte er sich nicht mehr aus.
    Ein irrer Blick lag in seinen Augen, das sah ich, weil ich mich gedreht hatte.
    Dann schlug Suko erneut zu. Bevor Haric sich
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