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1117 - Herr über Leben und Tod

1117 - Herr über Leben und Tod

Titel: 1117 - Herr über Leben und Tod
Autoren: Jason Dark
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glühen. Plötzlich sahen wir alle das goldene Leuchten, das sich auch auf seiner Hand verteilte und wieder verschwand, als er das Amulett losließ.
    »Ich habe mich nicht geirrt«, sagte er.
    »Womit?«
    »Was Sie angeht.«
    »Können Sie sich genauer ausdrücken?«
    »Nein.«
    »Das ist schade. Aber ich habe noch eine Frage. Da ich ebenfalls zur Polizei gehöre und manchmal in der Klemme stecke, wäre es nett, wenn ich auch hin und wieder einmal Hilfe bekommen würde. Ich habe von Ihnen gehört und auch erlebt, wie gut Sie sind. Deshalb wäre ich Ihnen verbunden, wenn Sie mir sagen könnten, wo ich Sie finde. Oder wie wir Kontakt aufnehmen können.«
    Ich war auf seine Reaktion gespannt. Sie ließ auf sich warten. Er schüttelte schließlich den Kopf. »Nein, John Sinclair, ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn wir weiterhin in Kontakt bleiben. Es kann sein, dass wir zu verschieden sind.«
    »Warum? Ich bin ebenfalls Polizist. Und ich habe gehört, dass Sie der Polizei Ihre Dienste zur Verfügung stellen.«
    »Das schon, aber nicht Ihnen.« Er wandte sich an Miller. »Ich werde irgendwann von mir hören lassen.« Er lächelte, verbeugte sich leicht und drehte sich um.
    Wir ließen ihn gehen. Es gab keinen Grund, Veritas aufzuhalten.
    Wir schauten zu, wie er in sein Boot stieg, die Ru der aufnahm und quer über den See in die Dunkelheit hinein glitt. Sein Verschwinden war ebenso ungewöhnlich wie sein Erscheinen. Er hätte auch ein Traum sein können.
    »So ist er nun mal!« erklärte Miller und sagte dann, um ihn zu verteidigen: »Wir verdanken ihm allerdings eine Menge. Davon können Sie ausgehen. Er weiß immer Bescheid.«
    »Und das nehmen Sie so hin?« fragte Sir James.
    »Warum nicht? Es zählt der Erfolg.«
    »Da gebe ich Ihnen recht. Doch nicht immer sollte man den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.«
    »Ist er denn der Beelzebub?«
    »Zumindest ist er eine interessante Person, mit der wir uns beschäftigen sollten.«
    »Wollen Sie seine Aktivitäten stoppen, Sir?«
    »Nein, nicht unbedingt. Uns interessieren mehr die Hintergründedieser ungewöhnlichen Gestalt. Das ist er ja. Ungewöhnlich. Jemand, der sich mit einem Geheimnis umgibt und es auch verbirgt. Und Sie wissen nicht, wie Sie an ihn herankommen, Mr. Miller?«
    »Nein, er ruft an.«
    »Ja, das ist mir bekannt.«
    Miller zuckte mit den Schultern. »Ich jedenfalls bin froh, dass wir Haric sicher haben: Einer weniger auf der Liste. Da kümmert mich dieser Veritas momentan nicht.«
    Wir konnten ihn verstehen und verstanden auch, dass ihn nichts mehr bei uns hielt. Er verabschiedete sich, erklärte noch, für Fragen immer bereitzustehen und ging zurück zu seinem Wagen, wo ein Fahrer auf ihn wartete.
    Eine halbzerstörte Holztür, ein stiller, glatter See, das war alles, was zurückgeblieben war von einem Einsatz, der für uns nicht richtig gelaufen war. Zumindest Suko und ich waren unzufrieden, doch auch Sir James’ Gesicht zeigte keine reine Freude.
    »Sie können mich noch zum Club fahren«, sagte er, »ich werde dort übernachten.«
    »Geht klar, Sir. Nur noch eine Frage. Ist der Fall damit für Sie abgeschlossen?«
    »Dieser schon.«
    »Was ist mit Veritas?«
    »Bleiben Sie ihm auf den Fersen. Vorausgesetzt, Sie finden von ihm eine Spur. Auch ich habe festgestellt, dass er anders ist, und ich könnte mir auch vorstellen, dass er nicht eben zu Ihren Freunden zählen wird, sollten Sie ihn noch einmal zu Gesicht bekommen.«
    »Das bestimmt nicht«, sagte Suko. »Der hat etwas an sich. Es ist zu spüren.«
    »Können Sie das erklären?«
    »Er ist gefährlich. Er ist kein Menschenfreund, auch wenn er sich so verhält.«
    »Und was noch?«
    Suko wandte sich an mich. »Liege ich richtig, wenn ich den Ausdruck ›dämonisch‹ benutze?«
    »Ja, das trifft genau zu!«
    ***
    Es war mittlerweile drei Uhr morgens geworden, als sich das Tor der Tiefgarage vor uns öffnete und ich den Rover in den Schlund hinein fuhr, in dem nur die Notbeleuchtung schimmerte. Ich fuhr ihn auf unseren Stammparkplatz, und wir stiegen aus.
    Nichts regte sich in der Umgebung. In der Garage unter der Erde war es still wie ein einem Grab. Natürlich dachten wir beide über die Begegnung mit diesem Veritas nach, und wir hatten auch auf der Fahrt über ihn geredet, doch weder Suko noch mir war eingefallen, wie wir an ihn herankommen konnten oder es schafften, seine Spur aufzunehmen. Er hatte ja nichts hinterlassen. Er hatte nur bewiesen, wie groß-sein-können war, und dass seine
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