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1117 - Herr über Leben und Tod

1117 - Herr über Leben und Tod

Titel: 1117 - Herr über Leben und Tod
Autoren: Jason Dark
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versah, krachte die Faust gegen sein Kinn. Er riss seinen Mund und die Augen weit auf und erschlaffte. Ob er bewusstlos war, wusste keiner von uns. Wir sprangen aus dem Wagen, nur Sir James blieb sitzen, eng an die Tür gedrückt.
    Suko zerrte sie von außen auf. Er schnappte sich den Killer, wuchtete ihn heraus und warf ihn mir entgegen.
    Haric war noch benommen. Er glich einer Puppe, die nicht in der Lage war, etwas zu unternehmen. Schlaff fiel er mir vor die Füße, und ich hielt bereits die Handschellen bereit. Seine Festnahme war ein Leichtes. Auf dem Bauch blieb er liegen, die Hände auf den Rücken gefesselt. Schlaff, wehrlos, nicht mehr in der Lage, eine Waffe zu halten und einen Menschen zu killen.
    Auch Sir James stieg aus. Er kam auf uns zu und lächelte schmallippig. »Sehr gut, ich wusste doch, dass man sich auf Sie verlassen kann. Schauen Sie sich das Einsatzkommando an. Da wird so ein Zirkus betrieben, und was geschieht?« Er zuckte die Achseln. Er war stolz, und das freute auch uns. Wahrscheinlich wäre der Typ verschwunden gewesen, hätten wir ihn nicht gestoppt.
    »Ich gehe mal zu den Könnern«, sagte Sir James. »Warten Sie hier auf mich, ich hoffe, den Einsatzleiter mitbringen zu können.« Er räusperte sich. »Und auch jemand anderen.«
    »Ja, Freund Veritas!« murmelte ich. Als Sir James gegangen war, sprach ich Suko an. »Man kann ja über ihn sagen, was man will, aber letztendlich hat er recht gehabt. Haric war hier.«
    Der Killer sagte kein Wort. Platt wie eine Flunder lag er vor uns.
    Das Metall der Handschellen schimmerte wie erstarrtes Mondlicht.
    Er atmete keuchend und fluchte hin und wieder in seiner Heimatsprache, von der wir kein Wort verstanden.
    Wir hatten den Kollegen Schützenhilfe geleistet, das war gut so, aber das eigentliche Ziel hatten wir noch nicht erreicht. Veritas blieb noch immer im Zwielicht verschwunden.
    Mein Blick glitt zum See hin, wo das Ufer taghell erleuchtet war.
    Dort zeichnete sich auch die Gestalt unseres Chefs ab, der mit einem Mann zusammenstand. Wahrscheinlich war es der Einsatzleiter, der jetzt den Kopf drehte und in unsere Richtung blickte. Wäre die Entfernung nicht so weit gewesen, hätten wir sicherlich sein staunendes Gesicht gesehen…
    ***
    Die Männer des SEK hatten Silvio Haric weggeschafft. Sie selbst hatten sich auch wieder zurückgezogen, aber es gab noch einige Männer, die geblieben waren.
    Sir James, Suko, der Chef der Truppe und ich standen nahe der halb eingestürzten Hütte am Seeufer beisammen, und wir gaben noch einmal eine Erklärung ab, wie wir den Killer erwischt hatten.
    Der Einsatzleiter schüttelte den Kopf. Er war dunkelhäutig, und auf seinem Kopf wuchs das Haar wie eine schwarze Bürste. »Das ist uns auch selten passiert. Aber danke, dass Sie eingegriffen haben.«
    »Es blieb uns nichts anderes übrig«, sagte Suko. »Aber der wahre Grund unseres Kommens ist nicht erschienen.«
    »Sie meinen den Veritas?«
    »Wen sonst?«
    Der Chef, er hieß Miller, hob die breiten Schultern. »Ich kann ihnen da auch nichts sagen. Bisher ist er immer erschienen, um sich vom Erfolg unseres Eingreifens zu überzeugen. Warum er sich heute zurückhält, weiß ich auch nicht.«
    »Kann das an uns liegen?« fragte ich.
    »Kaum. Von Ihnen wusste er ja nichts.«
    »Vergessen Sie nicht, dass er sich als Hellseher ausgibt.«
    Miller winkte ab. »Trotzdem. Aber er kann sich den Erfolg auch an seine Weste heften.«
    »War eine Belohnung ausgesetzt?« fragte ich. »Ich weiß es nicht. Sie, Sir?«
    »Ich müsste mich erst erkundigen. Es ist jedenfalls gut, dass wir ihn gefasst haben. Er hätte gnadenlos geschossen. Einer wie er kennt keine Rücksicht.«
    »Wobei ich mich noch immer darüber wundere, dass Sie ihn so leicht überwältigen konnten. Ohne Schüsse, ohne großen Kampf. Wie, zum Teufel, haben Sie das gemacht?«
    Suko nickte ihm zu. »Sie sagen es, Mr. Miller. Der Teufel hat uns geholfen.«
    »Ah ja…«
    Sir James kam wieder auf den eigentlichen Grund unserer Anwesenheit hier zu sprechen. »Meinen Sie, dass es noch Sinn hat, wenn wir hier länger warten?«
    »Das weiß ich wirklich nicht. Dieser Veritas ist ein Einzelgänger. Er lässt sich von keinem anderen in die Karten schauen. Er kann plötzlich hier sein, und im nächsten Augenblick ist er wieder verschwunden. Ihn pressen Sie in kein Schema.«
    Mein Blick war über den See gefallen. Kein Licht strich mehr über seine wieder wellenlose Oberfläche hinweg. Aber die Bewegung entging mir
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