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1117 - Herr über Leben und Tod

1117 - Herr über Leben und Tod

Titel: 1117 - Herr über Leben und Tod
Autoren: Jason Dark
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Skrupel, und Menschenleben zählen für ihn nicht. Das hat auch der geheimnisvolle Veritas erfahren. Wir werden ihn hoffentlich zu Gesicht bekommen.«
    Ich wusste noch immer nicht so recht, was ich mit ihm anfangen sollte, aber wenn er es tatsächlich schaffte, so etwas wie Hellseherei zu betreiben, die dann auch eintraf, war er schon etwas Besonderes und hob sich von den anderen ab.
    Es gab natürlich zahlreiche Hellseher, die gerade in Zeiten wie diesen an das Geld der Leute wollten und auch kräftig verdienten. Viele waren Scharlatane, Spinner und Schaumacher, aber es gab auch einige andere unter ihnen, und ich ging davon aus, dass Veritas dazu gehörte. Der Name jedenfalls war mir nicht bekannt gewesen.
    Mitternacht war vorbei. Die Zeiger der Uhr auf dem Armaturenbrett bewegten sich auf halb zwei Uhr morgens zu. Eigentlich Zeit, um im Bett zu liegen. Müde fühlte ich mich nicht. Trotzdem musste ich ab und zu gähnen, allerdings nicht so offen.
    Die Scheiben waren heruntergefahren worden. Von zwei Seiten drangdie würzige und etwas feuchte Waldluft in unseren Wagen. Es war einguter Geruch. Das Aroma von Gras vermischte sich mit dem des Bodens und dem etwas schärferen einer feuchten Baumrinde.
    Im Wald war es nie so ganz ruhig. Manchmal hörten wir ein Rascheln oder schnelles Huschen über Laub. Die Tiere schienen die Flucht zu ergreifen. Sie hatten einen guten Instinkt. Sie waren wohl die einzigen, die merkten, dass sich Fremde in der Nähe aufhielten.
    Ging ich meinem Gefühl nach, würde es nicht mehr lange dauern, bis der Einsatz ablief. Dann würde es mit der Stille am Seeufer vorbei sein.
    Die Zeit tropfte dahin. Ich schaute hin und wieder durch das offene Fenster. Die Umgebung kannte ich. Sie wirkte nach wie vor wie ein Foto, auf dem sich nichts bewegte.
    Wirklich nichts? Die Bewegung fiel mir plötzlich auf. Schnell und schattenhaft, direkt hinter der Hütte. Ich wollte Suko und Sir James darauf aufmerksam machen, doch dazu kam es nicht.
    Im nächsten Moment ging der Zauber los!
    Plötzlich waren die Schatten da. Als hätten sie lange in Erdlöchern gelauert und sie nun verlassen. Sie huschten auf die Hütte zu. Kompakte Menschen, die in ihrer Schutzkleidung aussahen wie Besucher von einem fremden Planeten. Auch auf dem Wasser tat sich etwas.
    Ein Boot hatte sich vom anderen Ufer gelöst, seine Deckung verlassen. Es fuhrseinem breiten Scheinwerferstrahl hinterher, der direkt auf die Hütte gerichtet war und sie mit dem gespenstischen Licht umgab.
    Die anderen kamen von der Rückseite. Ich hörte ein Krachen, als eine Tür oder eine Wand zusammenfiel. Das Licht mehrere Blendgranaten erhellte die Umgebung. Schwere Schritte polterten in die Hütte hinein. Schreie wehten uns entgegen. Wir rechneten damit, dass Schüsse fallen würden, aber nicht einer drückte ab. Es blieb beim normalen Krach, mit den automatischen Waffen wurde nicht gefeuert.
    Sekunden später lag die Hütte im vollen Licht. Die dunklen Gestalten der Männer huschten um sie herum wie Geister, die nach etwas Bestimmtem suchten. Eine Megaphonstimme reichte bis zu uns.
    Es war der Einsatzleiter, der den Befehl gab, die Hütte zu durchsuchen und die nähere Umgebung und das Wasser abzusuchen.
    Ich hätte fast gelächelt, wäre es nicht so ernst gewesen. »Das gibt es nicht«, sagte ich. »Der Typ ist verschwunden. Ich glaube nicht, dass sie ihn noch fassen. Veritas hat sich geirrt.«
    »Das hat er eigentlich nie!« sagte Sir James leise. Er schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das auch nicht.«
    »Irren ist menschlich.«
    »Ist Veritas ein Mensch?«
    »Jetzt kommt er mir so vor.«
    »Ich glaube es einfach nicht.«
    Sir James war sehr enttäuscht. Vielleicht fühlte er sich in unserem Beisein auch ein wenig blamiert. Er hielt es jedenfalls im Wagen nicht mehr aus, stieß die Tür auf und stieg aus.
    »Was sagst du dazu?« fragte Suko.
    »Nichts zunächst. Ein Reinfall?« Ich schüttelte den Kopf. »Sir James hat recht. Irgendwie passt mir das auch nicht. Ich glaube einfach nicht daran, dass sich dieser Veritas geirrt hat, auch wenn ich ihn nicht persönlich kenne. Der Einsatz des SEK beruht auf Erfahrungswerten. Bisher sind sie noch nie reingefallen. Ausgerechnet heute, wo wir dabei sind, passiert so etwas.«
    Suko sagte nichts. Er blickte nach vorn. Dort hatte die Hektik das Geschehen übernommen. Die Männer suchten noch immer, und sie gingen dabei nicht eben vorsichtig zu Werke. Sie schlugen alles kurz und klein und rissen die Bude
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